Dieser Versuch also wird von dem zweyten, auf den er sich bezieht, zerstört und hilft dagegen auch den zweyten zerstören, da wir das Bekenntniß Newtons vor uns haben, daß von beyden Seiten die Bemerk- barkeit der unterliegenden schwarzen Züge aufhöre, und zwar wegen des eintretenden Dunklen; woraus denn folgt, daß bey zunehmender Hellung die Deut- lichkeit dieser Züge durchaus mitwachsen wird, die Farbe mag seyn welche sie will. Alles was hierüber zu sagen ist, werden wir nochmals bey Beschreibung des Apparats zusammenfassen.
Achte Proposition. Zweytes Problem. Die Fernröhre zu verkürzen.
316.
Hier führt nun Newton sein katoptrisches Teleskop vor: eine Erfindung die auch nach Verbesserung der dioptrischen Fernröhre bey Ehren und Würden geblie- ben ist, und von der wir unsererseits, da wir uns nur mit den Farben beschäftigen, nichts zu sagen haben.
315.
Dieſer Verſuch alſo wird von dem zweyten, auf den er ſich bezieht, zerſtoͤrt und hilft dagegen auch den zweyten zerſtoͤren, da wir das Bekenntniß Newtons vor uns haben, daß von beyden Seiten die Bemerk- barkeit der unterliegenden ſchwarzen Zuͤge aufhoͤre, und zwar wegen des eintretenden Dunklen; woraus denn folgt, daß bey zunehmender Hellung die Deut- lichkeit dieſer Zuͤge durchaus mitwachſen wird, die Farbe mag ſeyn welche ſie will. Alles was hieruͤber zu ſagen iſt, werden wir nochmals bey Beſchreibung des Apparats zuſammenfaſſen.
Achte Propoſition. Zweytes Problem. Die Fernroͤhre zu verkuͤrzen.
316.
Hier fuͤhrt nun Newton ſein katoptriſches Teleſkop vor: eine Erfindung die auch nach Verbeſſerung der dioptriſchen Fernroͤhre bey Ehren und Wuͤrden geblie- ben iſt, und von der wir unſererſeits, da wir uns nur mit den Farben beſchaͤftigen, nichts zu ſagen haben.
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315.
Dieſer Verſuch alſo wird von dem zweyten, auf
den er ſich bezieht, zerſtoͤrt und hilft dagegen auch den
zweyten zerſtoͤren, da wir das Bekenntniß Newtons
vor uns haben, daß von beyden Seiten die Bemerk-
barkeit der unterliegenden ſchwarzen Zuͤge aufhoͤre,
und zwar wegen des eintretenden Dunklen; woraus
denn folgt, daß bey zunehmender Hellung die Deut-
lichkeit dieſer Zuͤge durchaus mitwachſen wird, die
Farbe mag ſeyn welche ſie will. Alles was hieruͤber
zu ſagen iſt, werden wir nochmals bey Beſchreibung
des Apparats zuſammenfaſſen.
Achte Propoſition. Zweytes Problem.
Die Fernroͤhre zu verkuͤrzen.
316.
Hier fuͤhrt nun Newton ſein katoptriſches Teleſkop
vor: eine Erfindung die auch nach Verbeſſerung der
dioptriſchen Fernroͤhre bey Ehren und Wuͤrden geblie-
ben iſt, und von der wir unſererſeits, da wir uns
nur mit den Farben beſchaͤftigen, nichts zu ſagen
haben.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/574>, abgerufen am 03.12.2024.
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