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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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die Erläuterung unserer Kupfertafeln, wo wir noch
manches, über die Unzulänglichkeit und Verfänglich-
keit der Newtonischen Figuren überhaupt, beyzubringen
gedenken.

197.

Man nehme nunmehr unsere achte Tafel vor sich
und betrachte die erste Figur. Bey F trete das Son-
nenbild in die finstre Kammer, gehe durch das recht-
winklichte Prisma ABC bis auf dessen Base M, von
da an gehe es weiter durch, werde gebrochen, ge-
färbt und male sich, auf die uns bekannte Weise, auf
einer unterliegenden Tafel als ein längliches Bild GH.
Bey dieser ersten Figur erfahren wir weiter nichts,
als was uns schon lange bekannt ist.

198.

In der zweyten Figur trete das Sonnenbild gleich-
falls bey F in die dunkle Kammer, gehe in das recht-
winklichte Prisma ABC, und spiegle sich auf dessen Bo-
den M dergestalt ab, daß es durch die Seite AC her-
aus nach einer unterliegenden Tafel gehe, und daselbst
das runde und farblose Bild N aufwerfe. Dieses
runde Bild ist zwar ein abgeleitetes aber ein völlig un-
verändertes; es hat noch keine Determination zu ir-
gend einer Farbe erlitten.

199.

Man lasse nun, wie die dritte Figur zeigt, die-
ses Bild N auf ein zweytes Prisma VXY fallen, so

die Erlaͤuterung unſerer Kupfertafeln, wo wir noch
manches, uͤber die Unzulaͤnglichkeit und Verfaͤnglich-
keit der Newtoniſchen Figuren uͤberhaupt, beyzubringen
gedenken.

197.

Man nehme nunmehr unſere achte Tafel vor ſich
und betrachte die erſte Figur. Bey F trete das Son-
nenbild in die finſtre Kammer, gehe durch das recht-
winklichte Prisma ABC bis auf deſſen Baſe M, von
da an gehe es weiter durch, werde gebrochen, ge-
faͤrbt und male ſich, auf die uns bekannte Weiſe, auf
einer unterliegenden Tafel als ein laͤngliches Bild GH.
Bey dieſer erſten Figur erfahren wir weiter nichts,
als was uns ſchon lange bekannt iſt.

198.

In der zweyten Figur trete das Sonnenbild gleich-
falls bey F in die dunkle Kammer, gehe in das recht-
winklichte Prisma ABC, und ſpiegle ſich auf deſſen Bo-
den M dergeſtalt ab, daß es durch die Seite AC her-
aus nach einer unterliegenden Tafel gehe, und daſelbſt
das runde und farbloſe Bild N aufwerfe. Dieſes
runde Bild iſt zwar ein abgeleitetes aber ein voͤllig un-
veraͤndertes; es hat noch keine Determination zu ir-
gend einer Farbe erlitten.

199.

Man laſſe nun, wie die dritte Figur zeigt, die-
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[469/0523] die Erlaͤuterung unſerer Kupfertafeln, wo wir noch manches, uͤber die Unzulaͤnglichkeit und Verfaͤnglich- keit der Newtoniſchen Figuren uͤberhaupt, beyzubringen gedenken. 197. Man nehme nunmehr unſere achte Tafel vor ſich und betrachte die erſte Figur. Bey F trete das Son- nenbild in die finſtre Kammer, gehe durch das recht- winklichte Prisma ABC bis auf deſſen Baſe M, von da an gehe es weiter durch, werde gebrochen, ge- faͤrbt und male ſich, auf die uns bekannte Weiſe, auf einer unterliegenden Tafel als ein laͤngliches Bild GH. Bey dieſer erſten Figur erfahren wir weiter nichts, als was uns ſchon lange bekannt iſt. 198. In der zweyten Figur trete das Sonnenbild gleich- falls bey F in die dunkle Kammer, gehe in das recht- winklichte Prisma ABC, und ſpiegle ſich auf deſſen Bo- den M dergeſtalt ab, daß es durch die Seite AC her- aus nach einer unterliegenden Tafel gehe, und daſelbſt das runde und farbloſe Bild N aufwerfe. Dieſes runde Bild iſt zwar ein abgeleitetes aber ein voͤllig un- veraͤndertes; es hat noch keine Determination zu ir- gend einer Farbe erlitten. 199. Man laſſe nun, wie die dritte Figur zeigt, die- ſes Bild N auf ein zweytes Prisma VXY fallen, ſo

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/523>, abgerufen am 22.12.2024.