die Flamme ganz nahe an dem Bilde sachte hin und wiederführen, daß alle Theile desselben nach und nach lebhaft erleuchtet werden. Denn eine sehr starke Er- leuchtung ist nöthig, wenn der Versuch einigermaßen deutlich werden soll.
58.
3) Die Linse. Wir sehen uns hier genöthigt, einiges Allgemeine vorauszuschicken, was wir sowohl an diesem Orte, als auch künftig zur richtigen Einsicht in die Sache bedürfen.
59.
Jedes Bild bildet sich ab auf einer entgegengesetzten glatten Fläche, wohin seine Wirkung in gerader Linie gelangen kann. Auch erscheint es auf einer rauhen Fläche, wenn die einzelnen Theile des Bildes aus- schließlich von einzelnen Theilen der entgegengesetzten Fläche zurückgesendet werden. Bey einer kleinen Oeff- nung in der Camera obscura bilden sich die äußern Gegenstände auf einer weißen Tafel umgekehrt ab.
60.
Bey einer solchen Abbildung wird der Zwischen- raum als leer gedacht; der ausgefüllte, aber durchsich- tige Raum, verrückt die Bilder. Die Phänomene, welche, bey Verrückung der Bilder durch Mittel, sich aufdringen, besonders die farbigen Erscheinungen, sind es, die uns hier besonders interessiren.
die Flamme ganz nahe an dem Bilde ſachte hin und wiederfuͤhren, daß alle Theile deſſelben nach und nach lebhaft erleuchtet werden. Denn eine ſehr ſtarke Er- leuchtung iſt noͤthig, wenn der Verſuch einigermaßen deutlich werden ſoll.
58.
3) Die Linſe. Wir ſehen uns hier genoͤthigt, einiges Allgemeine vorauszuſchicken, was wir ſowohl an dieſem Orte, als auch kuͤnftig zur richtigen Einſicht in die Sache beduͤrfen.
59.
Jedes Bild bildet ſich ab auf einer entgegengeſetzten glatten Flaͤche, wohin ſeine Wirkung in gerader Linie gelangen kann. Auch erſcheint es auf einer rauhen Flaͤche, wenn die einzelnen Theile des Bildes aus- ſchließlich von einzelnen Theilen der entgegengeſetzten Flaͤche zuruͤckgeſendet werden. Bey einer kleinen Oeff- nung in der Camera obſcura bilden ſich die aͤußern Gegenſtaͤnde auf einer weißen Tafel umgekehrt ab.
60.
Bey einer ſolchen Abbildung wird der Zwiſchen- raum als leer gedacht; der ausgefuͤllte, aber durchſich- tige Raum, verruͤckt die Bilder. Die Phaͤnomene, welche, bey Verruͤckung der Bilder durch Mittel, ſich aufdringen, beſonders die farbigen Erſcheinungen, ſind es, die uns hier beſonders intereſſiren.
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die Flamme ganz nahe an dem Bilde ſachte hin und
wiederfuͤhren, daß alle Theile deſſelben nach und nach
lebhaft erleuchtet werden. Denn eine ſehr ſtarke Er-
leuchtung iſt noͤthig, wenn der Verſuch einigermaßen
deutlich werden ſoll.
58.
3) Die Linſe. Wir ſehen uns hier genoͤthigt,
einiges Allgemeine vorauszuſchicken, was wir ſowohl
an dieſem Orte, als auch kuͤnftig zur richtigen Einſicht
in die Sache beduͤrfen.
59.
Jedes Bild bildet ſich ab auf einer entgegengeſetzten
glatten Flaͤche, wohin ſeine Wirkung in gerader Linie
gelangen kann. Auch erſcheint es auf einer rauhen
Flaͤche, wenn die einzelnen Theile des Bildes aus-
ſchließlich von einzelnen Theilen der entgegengeſetzten
Flaͤche zuruͤckgeſendet werden. Bey einer kleinen Oeff-
nung in der Camera obſcura bilden ſich die aͤußern
Gegenſtaͤnde auf einer weißen Tafel umgekehrt ab.
60.
Bey einer ſolchen Abbildung wird der Zwiſchen-
raum als leer gedacht; der ausgefuͤllte, aber durchſich-
tige Raum, verruͤckt die Bilder. Die Phaͤnomene,
welche, bey Verruͤckung der Bilder durch Mittel, ſich
aufdringen, beſonders die farbigen Erſcheinungen, ſind
es, die uns hier beſonders intereſſiren.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/443>, abgerufen am 21.11.2024.
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