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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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Der Newtonischen Optik
erstes Buch.
Erster Theil
.

Erste Proposition. Erstes Theorem.
Lichter welche an Farbe verschieden sind, dieselben
sind auch an Refrangibilität verschieden und
zwar gradweise.
24.

Wenn wir gleich von Anfang willig zugestehen, das
Werk, welches wir behandeln, sey völlig aus einem
Gusse, so dürfen wir auch bemerken, daß in den
vorstehenden ersten Worten, in dieser Proposition, die
uns zum Eintritt begegnet, schon die ganze Lehre wie
in einer Ruß vorhanden sey, und daß auch zugleich
jene captiöse Methode völlig eintrete, wodurch uns
der Verfasser das ganze Buch hindurch zum Besten
hat. Dieses zu zeigen, dieses anschaulich und deutlich
zu machen, dürfen wir ihm nicht leicht ein Wort, eine
Wendung hingehen lassen; und wir ersuchen unsre Leser
um die vollkommenste Aufmerksamkeit, dafür sie sich

I. 24
Der Newtoniſchen Optik
erſtes Buch.
Erſter Theil
.

Erſte Propoſition. Erſtes Theorem.
Lichter welche an Farbe verſchieden ſind, dieſelben
ſind auch an Refrangibilitaͤt verſchieden und
zwar gradweiſe.
24.

Wenn wir gleich von Anfang willig zugeſtehen, das
Werk, welches wir behandeln, ſey voͤllig aus einem
Guſſe, ſo duͤrfen wir auch bemerken, daß in den
vorſtehenden erſten Worten, in dieſer Propoſition, die
uns zum Eintritt begegnet, ſchon die ganze Lehre wie
in einer Ruß vorhanden ſey, und daß auch zugleich
jene captioͤſe Methode voͤllig eintrete, wodurch uns
der Verfaſſer das ganze Buch hindurch zum Beſten
hat. Dieſes zu zeigen, dieſes anſchaulich und deutlich
zu machen, duͤrfen wir ihm nicht leicht ein Wort, eine
Wendung hingehen laſſen; und wir erſuchen unſre Leſer
um die vollkommenſte Aufmerkſamkeit, dafuͤr ſie ſich

I. 24
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[[369]/0423] Der Newtoniſchen Optik erſtes Buch. Erſter Theil. Erſte Propoſition. Erſtes Theorem. Lichter welche an Farbe verſchieden ſind, dieſelben ſind auch an Refrangibilitaͤt verſchieden und zwar gradweiſe. 24. Wenn wir gleich von Anfang willig zugeſtehen, das Werk, welches wir behandeln, ſey voͤllig aus einem Guſſe, ſo duͤrfen wir auch bemerken, daß in den vorſtehenden erſten Worten, in dieſer Propoſition, die uns zum Eintritt begegnet, ſchon die ganze Lehre wie in einer Ruß vorhanden ſey, und daß auch zugleich jene captioͤſe Methode voͤllig eintrete, wodurch uns der Verfaſſer das ganze Buch hindurch zum Beſten hat. Dieſes zu zeigen, dieſes anſchaulich und deutlich zu machen, duͤrfen wir ihm nicht leicht ein Wort, eine Wendung hingehen laſſen; und wir erſuchen unſre Leſer um die vollkommenſte Aufmerkſamkeit, dafuͤr ſie ſich I. 24

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. [369]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/423>, abgerufen am 21.11.2024.