Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.theils mit reinen Farben zusammengestellt werden kön- Historische Betrachtungen. 833. Wenn in dem Vorhergehenden die Grundsätze der 834. Jene Grundsätze waren aus der menschlichen Na- 835. Naturmenschen, rohe Völker, Kinder haben große theils mit reinen Farben zuſammengeſtellt werden koͤn- Hiſtoriſche Betrachtungen. 833. Wenn in dem Vorhergehenden die Grundſaͤtze der 834. Jene Grundſaͤtze waren aus der menſchlichen Na- 835. Naturmenſchen, rohe Voͤlker, Kinder haben große <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0365" n="311"/> theils mit reinen Farben zuſammengeſtellt werden koͤn-<lb/> nen; wodurch zwar die Verhaͤltniſſe unendlich variirt<lb/> werden, wobey aber doch alles gilt, was von dem<lb/> reinen gegolten hat.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Hiſtoriſche Betrachtungen</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head>833.</head><lb/> <p>Wenn in dem Vorhergehenden die Grundſaͤtze der<lb/> Farbenharmonie vorgetragen worden; ſo wird es nicht<lb/> zweckwidrig ſeyn, wenn wir das dort Ausgeſprochene<lb/> in Verbindung mit Erfahrungen und Beyſpielen noch-<lb/> mals wiederholen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>834.</head><lb/> <p>Jene Grundſaͤtze waren aus der menſchlichen Na-<lb/> tur und aus den anerkannten Verhaͤltniſſen der Far-<lb/> benerſcheinungen abgeleitet. In der Erfahrung be-<lb/> gegnet uns manches, was jenen Grundſaͤtzen gemaͤß,<lb/> manches, was ihnen widerſprechend iſt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>835.</head><lb/> <p>Naturmenſchen, rohe Voͤlker, Kinder haben große<lb/> Neigung zur Farbe in ihrer hoͤchſten Energie, und<lb/> alſo beſonders zu dem Gelbrothen. Sie haben auch<lb/> eine Neigung zum Bunten. Das Bunte aber entſteht,<lb/> wenn die Farben in ihrer hoͤchſten Energie ohne har-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [311/0365]
theils mit reinen Farben zuſammengeſtellt werden koͤn-
nen; wodurch zwar die Verhaͤltniſſe unendlich variirt
werden, wobey aber doch alles gilt, was von dem
reinen gegolten hat.
Hiſtoriſche Betrachtungen.
833.
Wenn in dem Vorhergehenden die Grundſaͤtze der
Farbenharmonie vorgetragen worden; ſo wird es nicht
zweckwidrig ſeyn, wenn wir das dort Ausgeſprochene
in Verbindung mit Erfahrungen und Beyſpielen noch-
mals wiederholen.
834.
Jene Grundſaͤtze waren aus der menſchlichen Na-
tur und aus den anerkannten Verhaͤltniſſen der Far-
benerſcheinungen abgeleitet. In der Erfahrung be-
gegnet uns manches, was jenen Grundſaͤtzen gemaͤß,
manches, was ihnen widerſprechend iſt.
835.
Naturmenſchen, rohe Voͤlker, Kinder haben große
Neigung zur Farbe in ihrer hoͤchſten Energie, und
alſo beſonders zu dem Gelbrothen. Sie haben auch
eine Neigung zum Bunten. Das Bunte aber entſteht,
wenn die Farben in ihrer hoͤchſten Energie ohne har-
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/365>, abgerufen am 22.02.2025. |