Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.Gemeinstes und ein Edelstes. Sodann kommen zwey Uebereinstimmung der vollständi- gen Erscheinung. 708. Die Totalität neben einander zu sehen macht einen 709. Jede einzelne Gegeneinanderstellung, die harmonisch Gemeinſtes und ein Edelſtes. Sodann kommen zwey Uebereinſtimmung der vollſtaͤndi- gen Erſcheinung. 708. Die Totalitaͤt neben einander zu ſehen macht einen 709. Jede einzelne Gegeneinanderſtellung, die harmoniſch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0317" n="263"/> Gemeinſtes und ein Edelſtes. Sodann kommen zwey<lb/> Vereinungen, (Vermiſchungen, Verbindungen, wie<lb/> man es nennen will,) zur Sprache; einmal der ein-<lb/> fachen anfaͤnglichen, und ſodann der geſteigerten Ge-<lb/> genſaͤtze.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Uebereinſtimmung der vollſtaͤndi-<lb/> gen Erſcheinung</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head>708.</head><lb/> <p>Die Totalitaͤt neben einander zu ſehen macht einen<lb/> harmoniſchen Eindruck aufs Auge. Man hat hier den<lb/> Unterſchied zwiſchen dem phyſiſchen Gegenſatz und der<lb/> harmoniſchen Entgegenſtellung zu bedenken. Der erſte<lb/> beruht auf der reinen nackten urſpruͤnglichen Dualitaͤt,<lb/> inſofern ſie als ein Getrenntes angeſehen wird; die<lb/> zweyte beruht auf der abgeleiteten, entwickelten und<lb/> dargeſtellten Totalitaͤt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>709.</head><lb/> <p>Jede einzelne Gegeneinanderſtellung, die harmoniſch<lb/> ſeyn ſoll, muß Totalitaͤt enthalten. Hievon werden<lb/> wir durch die phyſiologiſchen Verſuche belehrt. Eine<lb/> Entwicklung der ſaͤmmtlichen moͤglichen Entgegenſtellun-<lb/> gen um den ganzen Farbenkreis wird naͤchſtens ge-<lb/> leiſtet.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0317]
Gemeinſtes und ein Edelſtes. Sodann kommen zwey
Vereinungen, (Vermiſchungen, Verbindungen, wie
man es nennen will,) zur Sprache; einmal der ein-
fachen anfaͤnglichen, und ſodann der geſteigerten Ge-
genſaͤtze.
Uebereinſtimmung der vollſtaͤndi-
gen Erſcheinung.
708.
Die Totalitaͤt neben einander zu ſehen macht einen
harmoniſchen Eindruck aufs Auge. Man hat hier den
Unterſchied zwiſchen dem phyſiſchen Gegenſatz und der
harmoniſchen Entgegenſtellung zu bedenken. Der erſte
beruht auf der reinen nackten urſpruͤnglichen Dualitaͤt,
inſofern ſie als ein Getrenntes angeſehen wird; die
zweyte beruht auf der abgeleiteten, entwickelten und
dargeſtellten Totalitaͤt.
709.
Jede einzelne Gegeneinanderſtellung, die harmoniſch
ſeyn ſoll, muß Totalitaͤt enthalten. Hievon werden
wir durch die phyſiologiſchen Verſuche belehrt. Eine
Entwicklung der ſaͤmmtlichen moͤglichen Entgegenſtellun-
gen um den ganzen Farbenkreis wird naͤchſtens ge-
leiſtet.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/317>, abgerufen am 22.02.2025. |