Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.Falle man die Steigerung des Gelben ins Rothe durch 628. Auch sind mehrere Früchte innerlich gefärbt, be- 629. Wie die Farbe sowohl oberflächlich auf der Blume, 630. So geht auch die Farbe des Holzes vom Gelben 631. Wir haben oben gesehen, daß der aus der Erde Falle man die Steigerung des Gelben ins Rothe durch 628. Auch ſind mehrere Fruͤchte innerlich gefaͤrbt, be- 629. Wie die Farbe ſowohl oberflaͤchlich auf der Blume, 630. So geht auch die Farbe des Holzes vom Gelben 631. Wir haben oben geſehen, daß der aus der Erde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0287" n="233"/> Falle man die Steigerung des Gelben ins Rothe durch<lb/> groͤßere An- und Uebereinanderdraͤngung ſehr wohl<lb/> beobachten kann.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>628.</head><lb/> <p>Auch ſind mehrere Fruͤchte innerlich gefaͤrbt, be-<lb/> ſonders ſind purpurrothe Saͤfte gewoͤhnlich.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>629.</head><lb/> <p>Wie die Farbe ſowohl oberflaͤchlich auf der Blume,<lb/> als durchdringend in der Frucht ſich befindet, ſo ver-<lb/> breitet ſie ſich auch durch die uͤbrigen Theile, indem<lb/> ſie die Wurzeln und die Saͤfte der Stengel faͤrbt,<lb/> und zwar mit ſehr reicher und maͤchtiger Farbe.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>630.</head><lb/> <p>So geht auch die Farbe des Holzes vom Gelben<lb/> durch die verſchiedenen Stufen des Rothen bis ins Pur-<lb/> purfarbene und Braune hinuͤber. Blaue Hoͤlzer ſind<lb/> mir nicht bekannt; und ſo zeigt ſich ſchon auf dieſer<lb/> Stufe der Organiſation die active Seite maͤchtig,<lb/> wenn in dem allgemeinen Gruͤn der Pflanzen beyde<lb/> Seiten ſich balanciren moͤgen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>631.</head><lb/> <p>Wir haben oben geſehen, daß der aus der Erde<lb/> dringende Keim ſich mehrentheils weiß und gelblich<lb/> zeigt, durch Einwirkung von Licht und Luft aber in<lb/> die gruͤne Farbe uͤbergeht. Ein aͤhnliches geſchieht<lb/> bey jungen Blaͤttern der Baͤume, wie man z. B. an<lb/> den Birken ſehen kann, deren junge Blaͤtter gelblich<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0287]
Falle man die Steigerung des Gelben ins Rothe durch
groͤßere An- und Uebereinanderdraͤngung ſehr wohl
beobachten kann.
628.
Auch ſind mehrere Fruͤchte innerlich gefaͤrbt, be-
ſonders ſind purpurrothe Saͤfte gewoͤhnlich.
629.
Wie die Farbe ſowohl oberflaͤchlich auf der Blume,
als durchdringend in der Frucht ſich befindet, ſo ver-
breitet ſie ſich auch durch die uͤbrigen Theile, indem
ſie die Wurzeln und die Saͤfte der Stengel faͤrbt,
und zwar mit ſehr reicher und maͤchtiger Farbe.
630.
So geht auch die Farbe des Holzes vom Gelben
durch die verſchiedenen Stufen des Rothen bis ins Pur-
purfarbene und Braune hinuͤber. Blaue Hoͤlzer ſind
mir nicht bekannt; und ſo zeigt ſich ſchon auf dieſer
Stufe der Organiſation die active Seite maͤchtig,
wenn in dem allgemeinen Gruͤn der Pflanzen beyde
Seiten ſich balanciren moͤgen.
631.
Wir haben oben geſehen, daß der aus der Erde
dringende Keim ſich mehrentheils weiß und gelblich
zeigt, durch Einwirkung von Licht und Luft aber in
die gruͤne Farbe uͤbergeht. Ein aͤhnliches geſchieht
bey jungen Blaͤttern der Baͤume, wie man z. B. an
den Birken ſehen kann, deren junge Blaͤtter gelblich
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/287>, abgerufen am 22.02.2025. |