Beobachter wird bemerken können, der diese Phäno- mene durchzuarbeiten Lust und Geduld hat.
570.
So ist es auch wohl kaum nöthig zu erwähnen, daß mehrer[e] farbige Gläser über einander, nicht weni- ger ölgetränkte, durchscheinende Papiere, alle und jede Arten von Mischung hervorbringen, und dem Auge, nach Belieben des Experimentirenden, darstellen.
571.
Schließlich gehören hieher die Lasuren der Ma- ler, wodurch eine viel geistigere Mischung entsteht, als durch die mechanisch atomistische, deren sie sich ge- wöhnlich bedienen, hervorgebracht werden kann.
XLVI. Mittheilung, wirkliche.
572.
Wenn wir nunmehr auf gedachte Weise uns Far- bematerialien verschafft haben, so entsteht ferner die Frage, wie wir solche farblosen Körpern mittheilen können, deren Beantwortung für das Leben, den Ge- brauch, die Benutzung, die Technik von der größten Bedeutung ist.
Beobachter wird bemerken koͤnnen, der dieſe Phaͤno- mene durchzuarbeiten Luſt und Geduld hat.
570.
So iſt es auch wohl kaum noͤthig zu erwaͤhnen, daß mehrer[e] farbige Glaͤſer uͤber einander, nicht weni- ger oͤlgetraͤnkte, durchſcheinende Papiere, alle und jede Arten von Miſchung hervorbringen, und dem Auge, nach Belieben des Experimentirenden, darſtellen.
571.
Schließlich gehoͤren hieher die Laſuren der Ma- ler, wodurch eine viel geiſtigere Miſchung entſteht, als durch die mechaniſch atomiſtiſche, deren ſie ſich ge- woͤhnlich bedienen, hervorgebracht werden kann.
XLVI. Mittheilung, wirkliche.
572.
Wenn wir nunmehr auf gedachte Weiſe uns Far- bematerialien verſchafft haben, ſo entſteht ferner die Frage, wie wir ſolche farbloſen Koͤrpern mittheilen koͤnnen, deren Beantwortung fuͤr das Leben, den Ge- brauch, die Benutzung, die Technik von der groͤßten Bedeutung iſt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0267"n="213"/>
Beobachter wird bemerken koͤnnen, der dieſe Phaͤno-<lb/>
mene durchzuarbeiten Luſt und Geduld hat.</p></div><lb/><divn="4"><head>570.</head><lb/><p>So iſt es auch wohl kaum noͤthig zu erwaͤhnen,<lb/>
daß mehrer<supplied>e</supplied> farbige Glaͤſer uͤber einander, nicht weni-<lb/>
ger oͤlgetraͤnkte, durchſcheinende Papiere, alle und jede<lb/>
Arten von Miſchung hervorbringen, und dem Auge,<lb/>
nach Belieben des Experimentirenden, darſtellen.</p></div><lb/><divn="4"><head>571.</head><lb/><p>Schließlich gehoͤren hieher die Laſuren der Ma-<lb/>
ler, wodurch eine viel geiſtigere Miſchung entſteht,<lb/>
als durch die mechaniſch atomiſtiſche, deren ſie ſich ge-<lb/>
woͤhnlich bedienen, hervorgebracht werden kann.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XLVI.</hi><lb/><hirendition="#g">Mittheilung</hi>,</hi><lb/><hirendition="#g">wirkliche</hi>.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="4"><head>572.</head><lb/><p>Wenn wir nunmehr auf gedachte Weiſe uns Far-<lb/>
bematerialien verſchafft haben, ſo entſteht ferner die<lb/>
Frage, wie wir ſolche farbloſen Koͤrpern mittheilen<lb/>
koͤnnen, deren Beantwortung fuͤr das Leben, den Ge-<lb/>
brauch, die Benutzung, die Technik von der groͤßten<lb/>
Bedeutung iſt.</p></div><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[213/0267]
Beobachter wird bemerken koͤnnen, der dieſe Phaͤno-
mene durchzuarbeiten Luſt und Geduld hat.
570.
So iſt es auch wohl kaum noͤthig zu erwaͤhnen,
daß mehrere farbige Glaͤſer uͤber einander, nicht weni-
ger oͤlgetraͤnkte, durchſcheinende Papiere, alle und jede
Arten von Miſchung hervorbringen, und dem Auge,
nach Belieben des Experimentirenden, darſtellen.
571.
Schließlich gehoͤren hieher die Laſuren der Ma-
ler, wodurch eine viel geiſtigere Miſchung entſteht,
als durch die mechaniſch atomiſtiſche, deren ſie ſich ge-
woͤhnlich bedienen, hervorgebracht werden kann.
XLVI.
Mittheilung,
wirkliche.
572.
Wenn wir nunmehr auf gedachte Weiſe uns Far-
bematerialien verſchafft haben, ſo entſteht ferner die
Frage, wie wir ſolche farbloſen Koͤrpern mittheilen
koͤnnen, deren Beantwortung fuͤr das Leben, den Ge-
brauch, die Benutzung, die Technik von der groͤßten
Bedeutung iſt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/267>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.