daß der helle Himmel durch sie gesehen wird, oder daß die Sonne darauf scheint, und man wird höchst ener- gische Bilder vor sich haben. Man betrachte sie nun durchs Prisma und beobachte die durch jene Ver- suche an gemalten Bildern schon bekannten Phänomene, nehmlich die theils begünstigenden, theils verkümmern- den Ränder und Säume, und die dadurch bewirkte scheinbare Verrückung der specifisch gefärbten Bilder aus der horizontalen Linie.
Das was der Beobachter hier sehen wird, folgt genugsam aus dem früher Abgeleiteten; daher wir es auch nicht einzeln abermals durchführen, um so weni- ger, als wir auf diese Erscheinungen zurückzukehren noch öfteren Anlaß finden werden.
XIX. Achromasie und Hyperchromasie.
285.
In der frühern Zeit, da man noch manches, was in der Natur regelmäßig und constant war, für ein bloßes Abirren, für zufällig hielt, gab man auf die Farben weniger Acht, welche bey Gelegenheit der Re- fraction entstehen, und hielt sie für eine Erscheinung, die sich von besondern Nebenumständen herschreiben möchte.
daß der helle Himmel durch ſie geſehen wird, oder daß die Sonne darauf ſcheint, und man wird hoͤchſt ener- giſche Bilder vor ſich haben. Man betrachte ſie nun durchs Prisma und beobachte die durch jene Ver- ſuche an gemalten Bildern ſchon bekannten Phaͤnomene, nehmlich die theils beguͤnſtigenden, theils verkuͤmmern- den Raͤnder und Saͤume, und die dadurch bewirkte ſcheinbare Verruͤckung der ſpecifiſch gefaͤrbten Bilder aus der horizontalen Linie.
Das was der Beobachter hier ſehen wird, folgt genugſam aus dem fruͤher Abgeleiteten; daher wir es auch nicht einzeln abermals durchfuͤhren, um ſo weni- ger, als wir auf dieſe Erſcheinungen zuruͤckzukehren noch oͤfteren Anlaß finden werden.
XIX. Achromaſie und Hyperchromaſie.
285.
In der fruͤhern Zeit, da man noch manches, was in der Natur regelmaͤßig und conſtant war, fuͤr ein bloßes Abirren, fuͤr zufaͤllig hielt, gab man auf die Farben weniger Acht, welche bey Gelegenheit der Re- fraction entſtehen, und hielt ſie fuͤr eine Erſcheinung, die ſich von beſondern Nebenumſtaͤnden herſchreiben moͤchte.
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daß der helle Himmel durch ſie geſehen wird, oder daß
die Sonne darauf ſcheint, und man wird hoͤchſt ener-
giſche Bilder vor ſich haben. Man betrachte ſie nun
durchs Prisma und beobachte die durch jene Ver-
ſuche an gemalten Bildern ſchon bekannten Phaͤnomene,
nehmlich die theils beguͤnſtigenden, theils verkuͤmmern-
den Raͤnder und Saͤume, und die dadurch bewirkte
ſcheinbare Verruͤckung der ſpecifiſch gefaͤrbten Bilder
aus der horizontalen Linie.
Das was der Beobachter hier ſehen wird, folgt
genugſam aus dem fruͤher Abgeleiteten; daher wir es
auch nicht einzeln abermals durchfuͤhren, um ſo weni-
ger, als wir auf dieſe Erſcheinungen zuruͤckzukehren
noch oͤfteren Anlaß finden werden.
XIX.
Achromaſie und Hyperchromaſie.
285.
In der fruͤhern Zeit, da man noch manches, was
in der Natur regelmaͤßig und conſtant war, fuͤr ein
bloßes Abirren, fuͤr zufaͤllig hielt, gab man auf die
Farben weniger Acht, welche bey Gelegenheit der Re-
fraction entſtehen, und hielt ſie fuͤr eine Erſcheinung,
die ſich von beſondern Nebenumſtaͤnden herſchreiben
moͤchte.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/162>, abgerufen am 21.11.2024.
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