Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.123. Von blendenden Bildern ist es nicht zu verwun- 124. Das Gleiche findet auch verhältnißmäßig von Bil- 125. Mehrere Personen, welche zu Krampf und Voll- 126. Scherfer bemerkt, daß die Purpurfarbe eines ab- 127. Wie wir durch Druck auf den Augapfel eine Licht- 123. Von blendenden Bildern iſt es nicht zu verwun- 124. Das Gleiche findet auch verhaͤltnißmaͤßig von Bil- 125. Mehrere Perſonen, welche zu Krampf und Voll- 126. Scherfer bemerkt, daß die Purpurfarbe eines ab- 127. Wie wir durch Druck auf den Augapfel eine Licht- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0102" n="48"/> <div n="4"> <head>123.</head><lb/> <p>Von blendenden Bildern iſt es nicht zu verwun-<lb/> dern. Wenn man in die Sonne ſieht, ſo kann man<lb/> das Bild mehrere Tage mit ſich herumtragen. Boyle<lb/> erzaͤhlt einen Fall von zehn Jahren.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>124.</head><lb/> <p>Das Gleiche findet auch verhaͤltnißmaͤßig von Bil-<lb/> dern, welche nicht blendend ſind, ſtatt. Buͤſch erzaͤhlt<lb/> von ſich ſelbſt, daß ihm ein Kupferſtich vollkommen<lb/> mit allen ſeinen Theilen bey ſiebzehn Minuten im Auge<lb/> geblieben.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>125.</head><lb/> <p>Mehrere Perſonen, welche zu Krampf und Voll-<lb/> bluͤtigkeit geneigt waren, behielten das Bild eines hoch-<lb/> rothen Cattuns mit weißen Muſcheln viele Minuten<lb/> lang im Auge und ſahen es wie einen Flor vor allem<lb/> ſchweben. Nur nach langem Reiben des Auges verlor<lb/> ſich’s.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>126.</head><lb/> <p>Scherfer bemerkt, daß die Purpurfarbe eines ab-<lb/> klingenden ſtarken Lichteindrucks einige Stunden dauern<lb/> koͤnne.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>127.</head><lb/> <p>Wie wir durch Druck auf den Augapfel eine Licht-<lb/> erſcheinung auf der Retina hervorbringen koͤnnen, ſo<lb/> entſteht bey ſchwachem Druck eine rothe Farbe und<lb/> wird gleichſam ein abklingendes Licht hervorgebracht.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0102]
123.
Von blendenden Bildern iſt es nicht zu verwun-
dern. Wenn man in die Sonne ſieht, ſo kann man
das Bild mehrere Tage mit ſich herumtragen. Boyle
erzaͤhlt einen Fall von zehn Jahren.
124.
Das Gleiche findet auch verhaͤltnißmaͤßig von Bil-
dern, welche nicht blendend ſind, ſtatt. Buͤſch erzaͤhlt
von ſich ſelbſt, daß ihm ein Kupferſtich vollkommen
mit allen ſeinen Theilen bey ſiebzehn Minuten im Auge
geblieben.
125.
Mehrere Perſonen, welche zu Krampf und Voll-
bluͤtigkeit geneigt waren, behielten das Bild eines hoch-
rothen Cattuns mit weißen Muſcheln viele Minuten
lang im Auge und ſahen es wie einen Flor vor allem
ſchweben. Nur nach langem Reiben des Auges verlor
ſich’s.
126.
Scherfer bemerkt, daß die Purpurfarbe eines ab-
klingenden ſtarken Lichteindrucks einige Stunden dauern
koͤnne.
127.
Wie wir durch Druck auf den Augapfel eine Licht-
erſcheinung auf der Retina hervorbringen koͤnnen, ſo
entſteht bey ſchwachem Druck eine rothe Farbe und
wird gleichſam ein abklingendes Licht hervorgebracht.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/102>, abgerufen am 22.02.2025. |