Heiliger Ebusund, du hast's getroffen! Solche Heilige wünschet sich der Dichter: Denn gerade jene Kleinigkeiten Ausserhalb der Gränze des Gesetzes, Sind das Erbtheil wo er, übermüthig, Selbst im Kummer lustig, sich beweget. Schlangengift und Theriak muss Ihm das eine wie das andere scheinen, Tödten wird nicht jenes, dies nicht heilen: Denn das wahre Leben ist des Handelns Ew'ge Unschuld, die sich so erweiset Dass sie niemand schadet als sich selber. Und so kann der alte Dichter hoffen Dass die Houris ihn im Paradiese, Als verklärten Jüngling wohl empfangen, Heiliger Ebusund, du hast's getroffen!
Der Deutsche dankt.
Heiliger Ebusund, du hast’s getroffen! Solche Heilige wünschet sich der Dichter: Denn gerade jene Kleinigkeiten Auſserhalb der Gränze des Gesetzes, Sind das Erbtheil wo er, übermüthig, Selbst im Kummer lustig, sich beweget. Schlangengift und Theriak muſs Ihm das eine wie das andere scheinen, Tödten wird nicht jenes, dies nicht heilen: Denn das wahre Leben ist des Handelns Ew’ge Unschuld, die sich so erweiset Daſs sie niemand schadet als sich selber. Und so kann der alte Dichter hoffen Daſs die Houris ihn im Paradiese, Als verklärten Jüngling wohl empfangen, Heiliger Ebusund, du hast’s getroffen!
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Der Deutsche dankt.
Heiliger Ebusund, du hast’s getroffen!
Solche Heilige wünschet sich der Dichter:
Denn gerade jene Kleinigkeiten
Auſserhalb der Gränze des Gesetzes,
Sind das Erbtheil wo er, übermüthig,
Selbst im Kummer lustig, sich beweget.
Schlangengift und Theriak muſs
Ihm das eine wie das andere scheinen,
Tödten wird nicht jenes, dies nicht heilen:
Denn das wahre Leben ist des Handelns
Ew’ge Unschuld, die sich so erweiset
Daſs sie niemand schadet als sich selber.
Und so kann der alte Dichter hoffen
Daſs die Houris ihn im Paradiese,
Als verklärten Jüngling wohl empfangen,
Heiliger Ebusund, du hast’s getroffen!
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/50>, abgerufen am 22.12.2024.
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