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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Liebliches.

Was doch buntes dort verbindet
Mir den Himmel mit der Höhe?
Morgennebelung verblindet
Mir des Blickes scharfe Sehe.
Sind es Zelten des Vessires
Die er lieben Frauen baute?
Sind es Teppiche des Festes
Weil er sich der Liebsten traute?
Roth und weiss, gemischt, gesprenkelt
Wüsst' ich schönres nicht zu schauen;
Doch wie Hafis kommt dein Schiras
Auf des Nordens trübe Gauen?
Ja es sind die bunten Mohne,
Die sich nachbarlich erstrecken,
Und, dem Kriegesgott zum Hohne,
Felder streifweis freundlich decken.
Liebliches.

Was doch buntes dort verbindet
Mir den Himmel mit der Höhe?
Morgennebelung verblindet
Mir des Blickes scharfe Sehe.
Sind es Zelten des Vessires
Die er lieben Frauen baute?
Sind es Teppiche des Festes
Weil er sich der Liebsten traute?
Roth und weiſs, gemischt, gesprenkelt
Wüſst’ ich schönres nicht zu schauen;
Doch wie Hafis kommt dein Schiras
Auf des Nordens trübe Gauen?
Ja es sind die bunten Mohne,
Die sich nachbarlich erstrecken,
Und, dem Kriegesgott zum Hohne,
Felder streifweis freundlich decken.
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[20/0030] Liebliches. Was doch buntes dort verbindet Mir den Himmel mit der Höhe? Morgennebelung verblindet Mir des Blickes scharfe Sehe. Sind es Zelten des Vessires Die er lieben Frauen baute? Sind es Teppiche des Festes Weil er sich der Liebsten traute? Roth und weiſs, gemischt, gesprenkelt Wüſst’ ich schönres nicht zu schauen; Doch wie Hafis kommt dein Schiras Auf des Nordens trübe Gauen? Ja es sind die bunten Mohne, Die sich nachbarlich erstrecken, Und, dem Kriegesgott zum Hohne, Felder streifweis freundlich decken.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/30>, abgerufen am 22.12.2024.