Wenn wir uns nun zu einem friedli- chen, gesitteten Volke, den Persern wen- den, so müssen wir, da ihre Dichtungen eigentlich diese Arbeit veranlassten, in die früheste Zeit zurückgehen, damit uns da- durch die neuere verständlich werde. Merk- würdig bleibt es immer dem Geschichtsfor- scher dass, mag auch ein Land noch so oft von Feinden erobert, unterjocht, ja vernichtet seyn, sich doch ein gewisser Kern der Nation immer in seinem Charakter er- hält, und, ehe man sich's versieht, eine alt bekannte Volkserscheinung wieder auf- tritt.
In diesem Sinne möge es angenehm seyn von den ältesten Persern zu verneh- men und einen desto sicherern und freyeren Schritt, bis auf den heutigen Tag, eilig durchzuführen.
Uebergang.
Wenn wir uns nun zu einem friedli- chen, gesitteten Volke, den Persern wen- den, so müssen wir, da ihre Dichtungen eigentlich diese Arbeit veranlaſsten, in die früheste Zeit zurückgehen, damit uns da- durch die neuere verständlich werde. Merk- würdig bleibt es immer dem Geschichtsfor- scher daſs, mag auch ein Land noch so oft von Feinden erobert, unterjocht, ja vernichtet seyn, sich doch ein gewisser Kern der Nation immer in seinem Charakter er- hält, und, ehe man sich’s versieht, eine alt bekannte Volkserscheinung wieder auf- tritt.
In diesem Sinne möge es angenehm seyn von den ältesten Persern zu verneh- men und einen desto sicherern und freyeren Schritt, bis auf den heutigen Tag, eilig durchzuführen.
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Uebergang.
Wenn wir uns nun zu einem friedli-
chen, gesitteten Volke, den Persern wen-
den, so müssen wir, da ihre Dichtungen
eigentlich diese Arbeit veranlaſsten, in die
früheste Zeit zurückgehen, damit uns da-
durch die neuere verständlich werde. Merk-
würdig bleibt es immer dem Geschichtsfor-
scher daſs, mag auch ein Land noch so
oft von Feinden erobert, unterjocht, ja
vernichtet seyn, sich doch ein gewisser Kern
der Nation immer in seinem Charakter er-
hält, und, ehe man sich’s versieht, eine
alt bekannte Volkserscheinung wieder auf-
tritt.
In diesem Sinne möge es angenehm
seyn von den ältesten Persern zu verneh-
men und einen desto sicherern und freyeren
Schritt, bis auf den heutigen Tag, eilig
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/271>, abgerufen am 21.11.2024.
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