Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Ich sah, mit Staunen und Vergnügen, Eine Pfauenfeder im Coran liegen, Willkommen an dem heilgen Platz! Der Erdgebilde höchster Schatz. An dir wie an des Himmels Sternen Ist Gottes Grösse im Kleinen zu lernen. Dass er, der Welten überblickt, Sein Auge hier hat aufgedrückt, Und so den leichten Flaum geschmückt Dass Könige kaum unternahmen Die Pracht des Vogels nachzuahmen. Bescheiden freue dich des Ruhms, So bist du werth des Heiligthums. Ich sah, mit Staunen und Vergnügen, Eine Pfauenfeder im Coran liegen, Willkommen an dem heilgen Platz! Der Erdgebilde höchster Schatz. An dir wie an des Himmels Sternen Ist Gottes Gröſse im Kleinen zu lernen. Daſs er, der Welten überblickt, Sein Auge hier hat aufgedrückt, Und so den leichten Flaum geschmückt Daſs Könige kaum unternahmen Die Pracht des Vogels nachzuahmen. Bescheiden freue dich des Ruhms, So bist du werth des Heiligthums. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0220" n="210"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <l>Ich sah, mit Staunen und Vergnügen,</l><lb/> <l>Eine Pfauenfeder im Coran liegen,</l><lb/> <l>Willkommen an dem heilgen Platz!</l><lb/> <l>Der Erdgebilde höchster Schatz.</l><lb/> <l>An dir wie an des Himmels Sternen</l><lb/> <l>Ist Gottes Gröſse im Kleinen zu lernen.</l><lb/> <l>Daſs er, der Welten überblickt,</l><lb/> <l>Sein Auge hier hat aufgedrückt,</l><lb/> <l>Und so den leichten Flaum geschmückt</l><lb/> <l>Daſs Könige kaum unternahmen</l><lb/> <l>Die Pracht des Vogels nachzuahmen.</l><lb/> <l>Bescheiden freue dich des Ruhms,</l><lb/> <l>So bist du werth des Heiligthums.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [210/0220]
Ich sah, mit Staunen und Vergnügen,
Eine Pfauenfeder im Coran liegen,
Willkommen an dem heilgen Platz!
Der Erdgebilde höchster Schatz.
An dir wie an des Himmels Sternen
Ist Gottes Gröſse im Kleinen zu lernen.
Daſs er, der Welten überblickt,
Sein Auge hier hat aufgedrückt,
Und so den leichten Flaum geschmückt
Daſs Könige kaum unternahmen
Die Pracht des Vogels nachzuahmen.
Bescheiden freue dich des Ruhms,
So bist du werth des Heiligthums.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |