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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Sommernacht.

Dichter.
Niedergangen ist die Sonne,
Doch im Westen glänzt es immer,
Wissen möcht' ich wohl, wie lange
Dauert noch der goldne Schimmer?
Schenke.
Willst du, Herr, so will ich bleiben,
Warten ausser diesen Zelten,
Ist die Nacht des Schimmers Herrinn,
Komm' ich gleich es dir zu melden.
Denn ich weiss du liebst das Droben,
Das Unendliche zu schauen,
Wenn sie sich einander loben
Jene Feuer in dem Blauen.
Sommernacht.

Dichter.
Niedergangen ist die Sonne,
Doch im Westen glänzt es immer,
Wissen möcht’ ich wohl, wie lange
Dauert noch der goldne Schimmer?
Schenke.
Willst du, Herr, so will ich bleiben,
Warten auſser diesen Zelten,
Ist die Nacht des Schimmers Herrinn,
Komm’ ich gleich es dir zu melden.
Denn ich weiſs du liebst das Droben,
Das Unendliche zu schauen,
Wenn sie sich einander loben
Jene Feuer in dem Blauen.
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[201/0211] Sommernacht. Dichter. Niedergangen ist die Sonne, Doch im Westen glänzt es immer, Wissen möcht’ ich wohl, wie lange Dauert noch der goldne Schimmer? Schenke. Willst du, Herr, so will ich bleiben, Warten auſser diesen Zelten, Ist die Nacht des Schimmers Herrinn, Komm’ ich gleich es dir zu melden. Denn ich weiſs du liebst das Droben, Das Unendliche zu schauen, Wenn sie sich einander loben Jene Feuer in dem Blauen.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/211>, abgerufen am 21.11.2024.