Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.O! dass der Sinnen doch so viele sind! Verwirrung bringen sie in's Glück herein. Wenn ich dich sehe wünsch' ich taub zu seyn, Wenn ich dich höre blind. Auch in der Ferne dir so nah! Und unerwartet kommt die Qual. Da hör' ich wieder dich einmal, Auf einmal bist du wieder da! O! daſs der Sinnen doch so viele sind! Verwirrung bringen sie in’s Glück herein. Wenn ich dich sehe wünsch’ ich taub zu seyn, Wenn ich dich höre blind. Auch in der Ferne dir so nah! Und unerwartet kommt die Qual. Da hör’ ich wieder dich einmal, Auf einmal bist du wieder da! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0162" n="152"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>O! daſs der Sinnen doch so viele sind!</l><lb/> <l>Verwirrung bringen sie in’s Glück herein.</l><lb/> <l>Wenn ich dich sehe wünsch’ ich taub zu seyn,</l><lb/> <l>Wenn ich dich höre blind.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg n="2"> <l>Auch in der Ferne dir so nah!</l><lb/> <l>Und unerwartet kommt die Qual.</l><lb/> <l>Da hör’ ich wieder dich einmal,</l><lb/> <l>Auf einmal bist du wieder da!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [152/0162]
O! daſs der Sinnen doch so viele sind!
Verwirrung bringen sie in’s Glück herein.
Wenn ich dich sehe wünsch’ ich taub zu seyn,
Wenn ich dich höre blind.
Auch in der Ferne dir so nah!
Und unerwartet kommt die Qual.
Da hör’ ich wieder dich einmal,
Auf einmal bist du wieder da!
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