Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Segenspfänder. Talisman in Carneol Gläubigen bringt er Glück und Wohl, Steht er gar auf Onyx Grunde Küss ihn mit geweihtem Munde! Alles Uebel treibt er fort, Schützet dich und schützt den Ort: Wenn das eingegrabne Wort Allahs Namen rein verkündet, Dich zu Lieb' und That entzündet. Und besonders werden Frauen Sich am Talisman erbauen. Amulete sind dergleichen Auf Papier geschriebne Zeichen; Doch man ist nicht im Gedränge Wie auf edlen Steines Enge, Und vergönnt ist frommen Seelen Längre Verse hier zu wählen. Segenspfänder. Talisman in Carneol Gläubigen bringt er Glück und Wohl, Steht er gar auf Onyx Grunde Küſs ihn mit geweihtem Munde! Alles Uebel treibt er fort, Schützet dich und schützt den Ort: Wenn das eingegrabne Wort Allahs Namen rein verkündet, Dich zu Lieb’ und That entzündet. Und besonders werden Frauen Sich am Talisman erbauen. Amulete sind dergleichen Auf Papier geschriebne Zeichen; Doch man ist nicht im Gedränge Wie auf edlen Steines Enge, Und vergönnt ist frommen Seelen Längre Verse hier zu wählen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0016" n="6"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Segenspfänder</hi></hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#g">Talisman</hi> in Carneol</l><lb/> <l>Gläubigen bringt er Glück und Wohl,</l><lb/> <l>Steht er gar auf Onyx Grunde</l><lb/> <l>Küſs ihn mit geweihtem Munde!</l><lb/> <l>Alles Uebel treibt er fort,</l><lb/> <l>Schützet dich und schützt den Ort:</l><lb/> <l>Wenn das eingegrabne Wort</l><lb/> <l>Allahs Namen rein verkündet,</l><lb/> <l>Dich zu Lieb’ und That entzündet.</l><lb/> <l>Und besonders werden Frauen</l><lb/> <l>Sich am Talisman erbauen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#g">Amulete</hi> sind dergleichen</l><lb/> <l>Auf Papier geschriebne Zeichen;</l><lb/> <l>Doch man ist nicht im Gedränge</l><lb/> <l>Wie auf edlen Steines Enge,</l><lb/> <l>Und vergönnt ist frommen Seelen</l><lb/> <l>Längre Verse hier zu wählen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0016]
Segenspfänder.
Talisman in Carneol
Gläubigen bringt er Glück und Wohl,
Steht er gar auf Onyx Grunde
Küſs ihn mit geweihtem Munde!
Alles Uebel treibt er fort,
Schützet dich und schützt den Ort:
Wenn das eingegrabne Wort
Allahs Namen rein verkündet,
Dich zu Lieb’ und That entzündet.
Und besonders werden Frauen
Sich am Talisman erbauen.
Amulete sind dergleichen
Auf Papier geschriebne Zeichen;
Doch man ist nicht im Gedränge
Wie auf edlen Steines Enge,
Und vergönnt ist frommen Seelen
Längre Verse hier zu wählen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |