Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Hatem. Wie des Goldschmieds Bazarlädchen Vielgefärbt, geschliffne Lichter, So umgeben hübsche Mädchen Den beynah ergrauten Dichter. Mädchen. Singst du schon Suleika wieder! Diese können wir nicht leiden, Nicht um dich -- um deine Lieder Wollen, müssen wir sie neiden. Denn wenn sie auch garstig wäre Machtst du sie zum schönsten Wesen, Und so haben wir von Dschemil Und Boteinah viel gelesen. 10
Hatem. Wie des Goldschmieds Bazarlädchen Vielgefärbt, geschliffne Lichter, So umgeben hübsche Mädchen Den beynah ergrauten Dichter. Mädchen. Singst du schon Suleika wieder! Diese können wir nicht leiden, Nicht um dich — um deine Lieder Wollen, müssen wir sie neiden. Denn wenn sie auch garstig wäre Machtst du sie zum schönsten Wesen, Und so haben wir von Dschemil Und Boteinah viel gelesen. 10
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Hatem.
Wie des Goldschmieds Bazarlädchen
Vielgefärbt, geschliffne Lichter,
So umgeben hübsche Mädchen
Den beynah ergrauten Dichter.
Mädchen.
Singst du schon Suleika wieder!
Diese können wir nicht leiden,
Nicht um dich — um deine Lieder
Wollen, müssen wir sie neiden.
Denn wenn sie auch garstig wäre
Machtst du sie zum schönsten Wesen,
Und so haben wir von Dschemil
Und Boteinah viel gelesen.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/155>, abgerufen am 22.02.2025. |