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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Der Winter und Timur.

So umgab sie nun der Winter
Mit gewalt'gem Grimme. Streuend
Seinen Eishauch zwischen alle,
Hetzt er die verschiednen Winde
Widerwärtig auf sie ein.
Ueber sie gab er Gewaltkraft
Seinen frostgespitzten Stürmen,
Stieg in Timurs Rath hernieder,
Schrie ihn drohend an und sprach so:
Leise, langsam, Unglücksel'ger!
Wandle du Tyrann des Unrechts;
Sollen länger noch die Herzen
Sengen, brennen deinen Flammen?
Bist du der verdammten Geister
Einer, wohl! ich bin der andre.
8 *

Der Winter und Timur.

So umgab sie nun der Winter
Mit gewalt’gem Grimme. Streuend
Seinen Eishauch zwischen alle,
Hetzt er die verschiednen Winde
Widerwärtig auf sie ein.
Ueber sie gab er Gewaltkraft
Seinen frostgespitzten Stürmen,
Stieg in Timurs Rath hernieder,
Schrie ihn drohend an und sprach so:
Leise, langsam, Unglücksel’ger!
Wandle du Tyrann des Unrechts;
Sollen länger noch die Herzen
Sengen, brennen deinen Flammen?
Bist du der verdammten Geister
Einer, wohl! ich bin der andre.
8 *
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[[115]/0125] Der Winter und Timur. So umgab sie nun der Winter Mit gewalt’gem Grimme. Streuend Seinen Eishauch zwischen alle, Hetzt er die verschiednen Winde Widerwärtig auf sie ein. Ueber sie gab er Gewaltkraft Seinen frostgespitzten Stürmen, Stieg in Timurs Rath hernieder, Schrie ihn drohend an und sprach so: Leise, langsam, Unglücksel’ger! Wandle du Tyrann des Unrechts; Sollen länger noch die Herzen Sengen, brennen deinen Flammen? Bist du der verdammten Geister Einer, wohl! ich bin der andre. 8 *

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. [115]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/125>, abgerufen am 21.11.2024.