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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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de Iustitia et Iure.
nachgelassene Wiederkaufsausübungs-Befugnis nach der
Natur der Sache und der Absicht der Paeiscenten ohnstreitig
eine res merae facultatis 6). Solche actus oder res me-
rae facultatis,
die von der Willkühr dessen, dem sie
zustehen, lediglich in der Ausübung abhängen, sind nun
wenigstens so lange, als ihnen das Gepräge der Will-
kührlichkeit nicht durch zerstöhrende Gegenhandlungen
dessen, gegen den sie zustehen, benommen wird, keiner
Verjährung unterworfen, wovon zu seiner Zeit ad §.
1766 umständlicher zu handeln seyn wird.

§. 16.
Anwendung obiger Begriffe auf das Naturrecht und Einthei-
lung desselben in Ius naturae absolutum und hypotheticum.

Auch das Naturrecht kann in ein Zwangs-
und Permißivrecht eingetheilt werden. Jenes be-
greift diejenigen Rechte und Pflichten in sich, deren Er-
füllung erzwungen werden kann, und kann entweder ein
gebietendes oder verbietendes seyn. Letzteres
hingegen enthält Rechte und Pflichten, deren Ausübung
meinem Willkühr überlassen ist; bey welchem folglich kein

Zwang
6) Man vergleiche hierbey die lesenswürdige Abhandlung
über die Verjährung des aus dem Wieder-
kaufsvertrag entspringenden Wiedereinlö-
sungsrechts
in dem neuen Leipziger Magazin für
Rechtsgelehrte herausgegeben von Günther und Otto
auf das Jahr 1786. besonders im 3ten St. S. 236.
und folg. Eben dies hat auch Herr Professor Klü-
ber in seiner kleinen juristischen Bibliothek
3. Band 12. St. N. 143. S. 415. gegen Herm. Beker
in den rechtlichen Gedanken über eine Stelle in dem
Schaumburgischen Compendio iuris Digest. in Tit. de
contrah. emt. vend.
§. 20. Greifswald 1787. gründlich
erinnert.
H 3

de Iuſtitia et Iure.
nachgelaſſene Wiederkaufsausuͤbungs-Befugnis nach der
Natur der Sache und der Abſicht der Paeiſcenten ohnſtreitig
eine res merae facultatis 6). Solche actus oder res me-
rae facultatis,
die von der Willkuͤhr deſſen, dem ſie
zuſtehen, lediglich in der Ausuͤbung abhaͤngen, ſind nun
wenigſtens ſo lange, als ihnen das Gepraͤge der Will-
kuͤhrlichkeit nicht durch zerſtoͤhrende Gegenhandlungen
deſſen, gegen den ſie zuſtehen, benommen wird, keiner
Verjaͤhrung unterworfen, wovon zu ſeiner Zeit ad §.
1766 umſtaͤndlicher zu handeln ſeyn wird.

§. 16.
Anwendung obiger Begriffe auf das Naturrecht und Einthei-
lung deſſelben in Ius naturae abſolutum und hypotheticum.

Auch das Naturrecht kann in ein Zwangs-
und Permißivrecht eingetheilt werden. Jenes be-
greift diejenigen Rechte und Pflichten in ſich, deren Er-
fuͤllung erzwungen werden kann, und kann entweder ein
gebietendes oder verbietendes ſeyn. Letzteres
hingegen enthaͤlt Rechte und Pflichten, deren Ausuͤbung
meinem Willkuͤhr uͤberlaſſen iſt; bey welchem folglich kein

Zwang
6) Man vergleiche hierbey die leſenswuͤrdige Abhandlung
uͤber die Verjaͤhrung des aus dem Wieder-
kaufsvertrag entſpringenden Wiedereinloͤ-
ſungsrechts
in dem neuen Leipziger Magazin fuͤr
Rechtsgelehrte herausgegeben von Guͤnther und Otto
auf das Jahr 1786. beſonders im 3ten St. S. 236.
und folg. Eben dies hat auch Herr Profeſſor Kluͤ-
ber in ſeiner kleinen juriſtiſchen Bibliothek
3. Band 12. St. N. 143. S. 415. gegen Herm. Beker
in den rechtlichen Gedanken uͤber eine Stelle in dem
Schaumburgiſchen Compendio iuris Digeſt. in Tit. de
contrah. emt. vend.
§. 20. Greifswald 1787. gruͤndlich
erinnert.
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[117/0137] de Iuſtitia et Iure. nachgelaſſene Wiederkaufsausuͤbungs-Befugnis nach der Natur der Sache und der Abſicht der Paeiſcenten ohnſtreitig eine res merae facultatis 6). Solche actus oder res me- rae facultatis, die von der Willkuͤhr deſſen, dem ſie zuſtehen, lediglich in der Ausuͤbung abhaͤngen, ſind nun wenigſtens ſo lange, als ihnen das Gepraͤge der Will- kuͤhrlichkeit nicht durch zerſtoͤhrende Gegenhandlungen deſſen, gegen den ſie zuſtehen, benommen wird, keiner Verjaͤhrung unterworfen, wovon zu ſeiner Zeit ad §. 1766 umſtaͤndlicher zu handeln ſeyn wird. §. 16. Anwendung obiger Begriffe auf das Naturrecht und Einthei- lung deſſelben in Ius naturae abſolutum und hypotheticum. Auch das Naturrecht kann in ein Zwangs- und Permißivrecht eingetheilt werden. Jenes be- greift diejenigen Rechte und Pflichten in ſich, deren Er- fuͤllung erzwungen werden kann, und kann entweder ein gebietendes oder verbietendes ſeyn. Letzteres hingegen enthaͤlt Rechte und Pflichten, deren Ausuͤbung meinem Willkuͤhr uͤberlaſſen iſt; bey welchem folglich kein Zwang 6) Man vergleiche hierbey die leſenswuͤrdige Abhandlung uͤber die Verjaͤhrung des aus dem Wieder- kaufsvertrag entſpringenden Wiedereinloͤ- ſungsrechts in dem neuen Leipziger Magazin fuͤr Rechtsgelehrte herausgegeben von Guͤnther und Otto auf das Jahr 1786. beſonders im 3ten St. S. 236. und folg. Eben dies hat auch Herr Profeſſor Kluͤ- ber in ſeiner kleinen juriſtiſchen Bibliothek 3. Band 12. St. N. 143. S. 415. gegen Herm. Beker in den rechtlichen Gedanken uͤber eine Stelle in dem Schaumburgiſchen Compendio iuris Digeſt. in Tit. de contrah. emt. vend. §. 20. Greifswald 1787. gruͤndlich erinnert. H 3

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/137>, abgerufen am 21.11.2024.