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Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Bd. 2. Berlin, 1745.

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An die Sonne.
Sonne, brich doch durch die Wolken!
Laß uns doch den hellen Himmel
Laß uns deine Stralen sehen!
Haben denn die dikken Dünste
Dich nicht lang genug verdunkelt?
Hat es nicht genug geregnet?
Sieh, die Fluren stehn voll Wasser,
Und es ist für deine Stralen,
Viel zu trokknen, viel zu trinken!
Sonne, laß die düstern Wolken
Schnell vor deinen Stralen fliehen;
Aber, wenn sie, statt des Wassers,
Wein herunter schütten wollen,
Solchen Wein, wie ich itzt trinke, *
O so laß die Wolken regnen!


* Champagner.
An die Sonne.
Sonne, brich doch durch die Wolken!
Laß uns doch den hellen Himmel
Laß uns deine Stralen ſehen!
Haben denn die dikken Dünſte
Dich nicht lang genug verdunkelt?
Hat es nicht genug geregnet?
Sieh, die Fluren ſtehn voll Waſſer,
Und es iſt für deine Stralen,
Viel zu trokknen, viel zu trinken!
Sonne, laß die düſtern Wolken
Schnell vor deinen Stralen fliehen;
Aber, wenn ſie, ſtatt des Waſſers,
Wein herunter ſchütten wollen,
Solchen Wein, wie ich itzt trinke, *
O ſo laß die Wolken regnen!


* Champagner.
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[24/0050] An die Sonne. Sonne, brich doch durch die Wolken! Laß uns doch den hellen Himmel Laß uns deine Stralen ſehen! Haben denn die dikken Dünſte Dich nicht lang genug verdunkelt? Hat es nicht genug geregnet? Sieh, die Fluren ſtehn voll Waſſer, Und es iſt für deine Stralen, Viel zu trokknen, viel zu trinken! Sonne, laß die düſtern Wolken Schnell vor deinen Stralen fliehen; Aber, wenn ſie, ſtatt des Waſſers, Wein herunter ſchütten wollen, Solchen Wein, wie ich itzt trinke, * O ſo laß die Wolken regnen! * Champagner.

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Zitationshilfe: Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Bd. 2. Berlin, 1745, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleim_versuch02_1745/50>, abgerufen am 21.12.2024.