Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Berlin, [1744].Kaffee und Thee. Es fragten mich einst Mädchen Mit braunen Augenbraunen: Freund, warum trinkst du Kaffee? Da sprach ich zu dem Mädchen: Zur Ehre der Brunetten! Dis rühmten sich die Braunen Heut in der Kaffeestunde, Als sie den blonden Mädchen Den Vorzug streitig machten. Sie zankten sich beim Kaffee, Und riefen mich zum Schlichten. Komm! sprach ein loses Mädchen, Und winkte mit dem Fächer, Du hast ja einst gesungen, Du köntest Händel schlichten; Nun schlicht auch unsre Händel. Doch, erst muß ich dich fragen: Warum trinkst du den Kaffee? Verrätrische Brunette, Es hören mein Bekentniß Die
Kaffee und Thee. Es fragten mich einſt Maͤdchen Mit braunen Augenbraunen: Freund, warum trinkſt du Kaffee? Da ſprach ich zu dem Maͤdchen: Zur Ehre der Brunetten! Dis ruͤhmten ſich die Braunen Heut in der Kaffeeſtunde, Als ſie den blonden Maͤdchen Den Vorzug ſtreitig machten. Sie zankten ſich beim Kaffee, Und riefen mich zum Schlichten. Komm! ſprach ein loſes Maͤdchen, Und winkte mit dem Faͤcher, Du haſt ja einſt geſungen, Du koͤnteſt Haͤndel ſchlichten; Nun ſchlicht auch unſre Haͤndel. Doch, erſt muß ich dich fragen: Warum trinkſt du den Kaffee? Verraͤtriſche Brunette, Es hoͤren mein Bekentniß Die
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Kaffee und Thee.
Es fragten mich einſt Maͤdchen
Mit braunen Augenbraunen:
Freund, warum trinkſt du Kaffee?
Da ſprach ich zu dem Maͤdchen:
Zur Ehre der Brunetten!
Dis ruͤhmten ſich die Braunen
Heut in der Kaffeeſtunde,
Als ſie den blonden Maͤdchen
Den Vorzug ſtreitig machten.
Sie zankten ſich beim Kaffee,
Und riefen mich zum Schlichten.
Komm! ſprach ein loſes Maͤdchen,
Und winkte mit dem Faͤcher,
Du haſt ja einſt geſungen,
Du koͤnteſt Haͤndel ſchlichten;
Nun ſchlicht auch unſre Haͤndel.
Doch, erſt muß ich dich fragen:
Warum trinkſt du den Kaffee?
Verraͤtriſche Brunette,
Es hoͤren mein Bekentniß
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