Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 42.

Entsteht bey fehlender männlicher Begattung
höchst wahrscheinlich die verkehrte Faulbrut; --
kommt bey mangelnder innerlicher Befruchtung ein
Thränenweisel; -- und gehen hierbey auch die Thrä-
nenmännlein unter; sehen wir aber bey mangelnder
Begattung dennoch die Thränenkämmerlinge fortschla-
gen; -- und kann ein Afterweisel seine Zucht fort-
führen, ohngeachtet keine Thränenmännlein und kein
Weisel da ist; so müssen wir nothwendig die Weisel-
eyer, die gemeinen Bieneneyer, die Thränenmänn-
leineyer zu dem geschwängerten -- die andern zu dem
ungeschwängerten Eystock hinrechnen.

§. 43.

Eyer, die aus einem ungeschwängerten Eyerstock
fallen, müssen blos durch einen äußerlichen Futterzu-
satz befruchtet werden, (man behauptet dieses nicht,
wie von andern geschieht, von allen Eyern,) es wer-
den also die gemeinen Thräneneyer allemal nur also
belebet werden, und sie brauchen zu ihrem gedeihli-
chen Fortkommen keiner männlichen Begattung.

§. 44.

Eyer, aus einem geschwängerten Eyerstock, so-
fern sie keiner männlichen Schwängerung theilhaftig
worden, taugen sie zur gesegneten Zucht? ex analogia
sehen wir, daß dergleichen Eyer, wenn sie schon ihren
gehörigen Futterbrey bekommen, stecken bleiben und
lauter werden.

§. 45.

Daher verdirbt oftmals alle, besonders Arbeits-
bienenbrut, und geht in Faulbrut über, darum, weil
sie keiner innern männlichen Befruchtung theilhaftig

worden
E 4
§. 42.

Entſteht bey fehlender maͤnnlicher Begattung
hoͤchſt wahrſcheinlich die verkehrte Faulbrut; —
kommt bey mangelnder innerlicher Befruchtung ein
Thraͤnenweiſel; — und gehen hierbey auch die Thraͤ-
nenmaͤnnlein unter; ſehen wir aber bey mangelnder
Begattung dennoch die Thraͤnenkaͤmmerlinge fortſchla-
gen; — und kann ein Afterweiſel ſeine Zucht fort-
fuͤhren, ohngeachtet keine Thraͤnenmaͤnnlein und kein
Weiſel da iſt; ſo muͤſſen wir nothwendig die Weiſel-
eyer, die gemeinen Bieneneyer, die Thraͤnenmaͤnn-
leineyer zu dem geſchwaͤngerten — die andern zu dem
ungeſchwaͤngerten Eyſtock hinrechnen.

§. 43.

Eyer, die aus einem ungeſchwaͤngerten Eyerſtock
fallen, muͤſſen blos durch einen aͤußerlichen Futterzu-
ſatz befruchtet werden, (man behauptet dieſes nicht,
wie von andern geſchieht, von allen Eyern,) es wer-
den alſo die gemeinen Thraͤneneyer allemal nur alſo
belebet werden, und ſie brauchen zu ihrem gedeihli-
chen Fortkommen keiner maͤnnlichen Begattung.

§. 44.

Eyer, aus einem geſchwaͤngerten Eyerſtock, ſo-
fern ſie keiner maͤnnlichen Schwaͤngerung theilhaftig
worden, taugen ſie zur geſegneten Zucht? ex analogia
ſehen wir, daß dergleichen Eyer, wenn ſie ſchon ihren
gehoͤrigen Futterbrey bekommen, ſtecken bleiben und
lauter werden.

§. 45.

Daher verdirbt oftmals alle, beſonders Arbeits-
bienenbrut, und geht in Faulbrut uͤber, darum, weil
ſie keiner innern maͤnnlichen Befruchtung theilhaftig

worden
E 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0081" n="71"/>
          <div n="3">
            <head>§. 42.</head><lb/>
            <p>Ent&#x017F;teht bey fehlender ma&#x0364;nnlicher Begattung<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;t wahr&#x017F;cheinlich die verkehrte Faulbrut; &#x2014;<lb/>
kommt bey mangelnder innerlicher Befruchtung ein<lb/>
Thra&#x0364;nenwei&#x017F;el; &#x2014; und gehen hierbey auch die Thra&#x0364;-<lb/>
nenma&#x0364;nnlein unter; &#x017F;ehen wir aber bey mangelnder<lb/>
Begattung dennoch die Thra&#x0364;nenka&#x0364;mmerlinge fort&#x017F;chla-<lb/>
gen; &#x2014; und kann ein Afterwei&#x017F;el &#x017F;eine Zucht fort-<lb/>
fu&#x0364;hren, ohngeachtet keine Thra&#x0364;nenma&#x0364;nnlein und kein<lb/>
Wei&#x017F;el da i&#x017F;t; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir nothwendig die Wei&#x017F;el-<lb/>
eyer, die gemeinen Bieneneyer, die Thra&#x0364;nenma&#x0364;nn-<lb/>
leineyer zu dem ge&#x017F;chwa&#x0364;ngerten &#x2014; die andern zu dem<lb/>
unge&#x017F;chwa&#x0364;ngerten Ey&#x017F;tock hinrechnen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 43.</head><lb/>
            <p>Eyer, die aus einem unge&#x017F;chwa&#x0364;ngerten Eyer&#x017F;tock<lb/>
fallen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en blos durch einen a&#x0364;ußerlichen Futterzu-<lb/>
&#x017F;atz befruchtet werden, (man behauptet die&#x017F;es nicht,<lb/>
wie von andern ge&#x017F;chieht, von allen Eyern,) es wer-<lb/>
den al&#x017F;o die gemeinen Thra&#x0364;neneyer allemal nur al&#x017F;o<lb/>
belebet werden, und &#x017F;ie brauchen zu ihrem gedeihli-<lb/>
chen Fortkommen keiner ma&#x0364;nnlichen Begattung.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 44.</head><lb/>
            <p>Eyer, aus einem ge&#x017F;chwa&#x0364;ngerten Eyer&#x017F;tock, &#x017F;o-<lb/>
fern &#x017F;ie keiner ma&#x0364;nnlichen Schwa&#x0364;ngerung theilhaftig<lb/>
worden, taugen &#x017F;ie zur <choice><sic>ge&#x017F;egueten</sic><corr>ge&#x017F;egneten</corr></choice> Zucht? <hi rendition="#aq">ex analogia</hi><lb/>
&#x017F;ehen wir, daß dergleichen Eyer, wenn &#x017F;ie &#x017F;chon ihren<lb/>
geho&#x0364;rigen Futterbrey bekommen, &#x017F;tecken bleiben und<lb/>
lauter werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 45.</head><lb/>
            <p>Daher verdirbt oftmals alle, be&#x017F;onders Arbeits-<lb/>
bienenbrut, und geht in Faulbrut u&#x0364;ber, darum, weil<lb/>
&#x017F;ie keiner innern ma&#x0364;nnlichen Befruchtung theilhaftig<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 4</fw><fw place="bottom" type="catch">worden</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[71/0081] §. 42. Entſteht bey fehlender maͤnnlicher Begattung hoͤchſt wahrſcheinlich die verkehrte Faulbrut; — kommt bey mangelnder innerlicher Befruchtung ein Thraͤnenweiſel; — und gehen hierbey auch die Thraͤ- nenmaͤnnlein unter; ſehen wir aber bey mangelnder Begattung dennoch die Thraͤnenkaͤmmerlinge fortſchla- gen; — und kann ein Afterweiſel ſeine Zucht fort- fuͤhren, ohngeachtet keine Thraͤnenmaͤnnlein und kein Weiſel da iſt; ſo muͤſſen wir nothwendig die Weiſel- eyer, die gemeinen Bieneneyer, die Thraͤnenmaͤnn- leineyer zu dem geſchwaͤngerten — die andern zu dem ungeſchwaͤngerten Eyſtock hinrechnen. §. 43. Eyer, die aus einem ungeſchwaͤngerten Eyerſtock fallen, muͤſſen blos durch einen aͤußerlichen Futterzu- ſatz befruchtet werden, (man behauptet dieſes nicht, wie von andern geſchieht, von allen Eyern,) es wer- den alſo die gemeinen Thraͤneneyer allemal nur alſo belebet werden, und ſie brauchen zu ihrem gedeihli- chen Fortkommen keiner maͤnnlichen Begattung. §. 44. Eyer, aus einem geſchwaͤngerten Eyerſtock, ſo- fern ſie keiner maͤnnlichen Schwaͤngerung theilhaftig worden, taugen ſie zur geſegneten Zucht? ex analogia ſehen wir, daß dergleichen Eyer, wenn ſie ſchon ihren gehoͤrigen Futterbrey bekommen, ſtecken bleiben und lauter werden. §. 45. Daher verdirbt oftmals alle, beſonders Arbeits- bienenbrut, und geht in Faulbrut uͤber, darum, weil ſie keiner innern maͤnnlichen Befruchtung theilhaftig worden E 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/81
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/81>, abgerufen am 21.11.2024.