Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

wie schwer solche zu curiren, und auch wie sie zu hel-
fen sey, nehmlich am besten durchs Copuliren.

§. 6.

Enthält einige theologische Sätze und deren An-
wendung zur Verherrlichung des großen Gottes im
Kleinen.

Zweyter Abschnitt.
Vom präformirten Weiseley.
§. 7.

Zeigt, daß ein jedes Ey, woraus ein lebendiges
Thier entstehen soll, den Grund und Urstoff vom gan-
zen Körper des Thieres habe, die männliche Vegat-
tung den ganzen Körper, die Belebung und gleichsam
den Geist oder die Seele des Thieres gebe. Und da
die Unterscheidungszeichen der Geschlechter zum Körper
mit gehören, auch deren Urstof ursprünglich in dem Ey
liegt, die männliche Begattung aber diesen Urstof
blos beleben, nicht aber ertheilen müsse.

§. 8.

Wenn auch lebendige Saamenthierchen im
männlichen Saamen angenommen würden, die in dem
Ey gleichsam die erste Nahrung fänden, und es also
scheinen möchte, als enthielte nicht das bloße Ey den
Urstof, beydes zum Leben und Unterscheidungszeichen
der Geschlechter; so sey man doch nicht gewiß, ob
nicht das Saamenthierchen erst durch den Genuß die-
ses Eyes, oder durch den Nahrungssaft desselben die
Unterscheidungszeichen der Geschlechter überkomme,
und demnach im Eye an und vor sich selbst dieses Un-

ter-

wie ſchwer ſolche zu curiren, und auch wie ſie zu hel-
fen ſey, nehmlich am beſten durchs Copuliren.

§. 6.

Enthaͤlt einige theologiſche Saͤtze und deren An-
wendung zur Verherrlichung des großen Gottes im
Kleinen.

Zweyter Abſchnitt.
Vom praͤformirten Weiſeley.
§. 7.

Zeigt, daß ein jedes Ey, woraus ein lebendiges
Thier entſtehen ſoll, den Grund und Urſtoff vom gan-
zen Koͤrper des Thieres habe, die maͤnnliche Vegat-
tung den ganzen Koͤrper, die Belebung und gleichſam
den Geiſt oder die Seele des Thieres gebe. Und da
die Unterſcheidungszeichen der Geſchlechter zum Koͤrper
mit gehoͤren, auch deren Urſtof urſpruͤnglich in dem Ey
liegt, die maͤnnliche Begattung aber dieſen Urſtof
blos beleben, nicht aber ertheilen muͤſſe.

§. 8.

Wenn auch lebendige Saamenthierchen im
maͤnnlichen Saamen angenommen wuͤrden, die in dem
Ey gleichſam die erſte Nahrung faͤnden, und es alſo
ſcheinen moͤchte, als enthielte nicht das bloße Ey den
Urſtof, beydes zum Leben und Unterſcheidungszeichen
der Geſchlechter; ſo ſey man doch nicht gewiß, ob
nicht das Saamenthierchen erſt durch den Genuß die-
ſes Eyes, oder durch den Nahrungsſaft deſſelben die
Unterſcheidungszeichen der Geſchlechter uͤberkomme,
und demnach im Eye an und vor ſich ſelbſt dieſes Un-

ter-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0069" n="59"/>
wie &#x017F;chwer &#x017F;olche zu curiren, und auch wie &#x017F;ie zu hel-<lb/>
fen &#x017F;ey, nehmlich am be&#x017F;ten durchs Copuliren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 6.</head><lb/>
            <p>Entha&#x0364;lt einige theologi&#x017F;che Sa&#x0364;tze und deren An-<lb/>
wendung zur Verherrlichung des großen Gottes im<lb/>
Kleinen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Zweyter Ab&#x017F;chnitt.</hi><lb/>
Vom pra&#x0364;formirten Wei&#x017F;eley.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.</head><lb/>
            <p>Zeigt, daß ein jedes Ey, woraus ein lebendiges<lb/>
Thier ent&#x017F;tehen &#x017F;oll, den Grund und Ur&#x017F;toff vom gan-<lb/>
zen Ko&#x0364;rper des Thieres habe, die ma&#x0364;nnliche Vegat-<lb/>
tung den ganzen Ko&#x0364;rper, die Belebung und gleich&#x017F;am<lb/>
den Gei&#x017F;t oder die Seele des Thieres gebe. Und da<lb/>
die Unter&#x017F;cheidungszeichen der Ge&#x017F;chlechter zum Ko&#x0364;rper<lb/>
mit geho&#x0364;ren, auch deren Ur&#x017F;tof ur&#x017F;pru&#x0364;nglich in dem Ey<lb/>
liegt, die ma&#x0364;nnliche Begattung aber die&#x017F;en Ur&#x017F;tof<lb/>
blos beleben, nicht aber ertheilen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head><lb/>
            <p>Wenn auch lebendige Saamenthierchen im<lb/>
ma&#x0364;nnlichen Saamen angenommen wu&#x0364;rden, die in dem<lb/>
Ey gleich&#x017F;am die er&#x017F;te Nahrung fa&#x0364;nden, und es al&#x017F;o<lb/>
&#x017F;cheinen mo&#x0364;chte, als enthielte nicht das bloße Ey den<lb/>
Ur&#x017F;tof, beydes zum Leben und Unter&#x017F;cheidungszeichen<lb/>
der Ge&#x017F;chlechter; &#x017F;o &#x017F;ey man doch nicht gewiß, ob<lb/>
nicht das Saamenthierchen er&#x017F;t durch den Genuß die-<lb/>
&#x017F;es Eyes, oder durch den Nahrungs&#x017F;aft de&#x017F;&#x017F;elben die<lb/>
Unter&#x017F;cheidungszeichen der Ge&#x017F;chlechter u&#x0364;berkomme,<lb/>
und demnach im Eye an und vor &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t die&#x017F;es Un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0069] wie ſchwer ſolche zu curiren, und auch wie ſie zu hel- fen ſey, nehmlich am beſten durchs Copuliren. §. 6. Enthaͤlt einige theologiſche Saͤtze und deren An- wendung zur Verherrlichung des großen Gottes im Kleinen. Zweyter Abſchnitt. Vom praͤformirten Weiſeley. §. 7. Zeigt, daß ein jedes Ey, woraus ein lebendiges Thier entſtehen ſoll, den Grund und Urſtoff vom gan- zen Koͤrper des Thieres habe, die maͤnnliche Vegat- tung den ganzen Koͤrper, die Belebung und gleichſam den Geiſt oder die Seele des Thieres gebe. Und da die Unterſcheidungszeichen der Geſchlechter zum Koͤrper mit gehoͤren, auch deren Urſtof urſpruͤnglich in dem Ey liegt, die maͤnnliche Begattung aber dieſen Urſtof blos beleben, nicht aber ertheilen muͤſſe. §. 8. Wenn auch lebendige Saamenthierchen im maͤnnlichen Saamen angenommen wuͤrden, die in dem Ey gleichſam die erſte Nahrung faͤnden, und es alſo ſcheinen moͤchte, als enthielte nicht das bloße Ey den Urſtof, beydes zum Leben und Unterſcheidungszeichen der Geſchlechter; ſo ſey man doch nicht gewiß, ob nicht das Saamenthierchen erſt durch den Genuß die- ſes Eyes, oder durch den Nahrungsſaft deſſelben die Unterſcheidungszeichen der Geſchlechter uͤberkomme, und demnach im Eye an und vor ſich ſelbſt dieſes Un- ter-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/69
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/69>, abgerufen am 21.11.2024.