Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.wenn daraus etwas werden soll, der aber nur von §. 5. Enthält die Folge dieser Sätze. Nun kann wie
wenn daraus etwas werden ſoll, der aber nur von §. 5. Enthaͤlt die Folge dieſer Saͤtze. Nun kann wie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0068" n="58"/> wenn daraus etwas werden ſoll, der aber nur von<lb/> Thraͤnen herkommen kann, weil lauter Arbeitsbienen<lb/> ohne Thraͤnen nichts zuwege bringen. Daß nur ein<lb/> Theil zur Begattung mit der Bienenmutter, der<lb/> groͤßte Theil aber zu Einſetzung des maͤnnlichen Saa-<lb/> mens beſtimmt ſeyn muß, iſt auch daher zu erweiſen,<lb/> daß die Thraͤnen im Fruͤhjahr am mindeſten da ſind,<lb/> obgleich die Eyerlage hier am ſtaͤrkſten iſt, und die-<lb/> weil ſie am ſtaͤrkſten vorhanden ſind, da die Eyerlage<lb/> beynahe ſich endiget. Und ſo hat die ewige Weisheit<lb/> den veſtaliſchen keuſchen Jungfern auch ewige Jung-<lb/> geſellen als Geſellſchafter beygegeben. Auſſerdem waͤ-<lb/> ren die Thraͤnen gaͤnzlich unnuͤtze Glieder, ohne End-<lb/> zweck da, welches von Gott und der Natur nicht ge-<lb/> ſagt werden mag.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 5.</head><lb/> <p>Enthaͤlt die Folge dieſer Saͤtze. Nun kann<lb/> man begreifen, warum ſo viele Thraͤnen vorhanden?<lb/> warum der Stamm zu Grunde geht, wenn keine da<lb/> ſind! warum ſie zur Brutzeit am zahlreichſien! war-<lb/> um ſie getoͤdtet werden! warum nur wenige uͤber<lb/> Winters bleiben! warum ein Stamm zu Grunde<lb/> geht, obgleich Weiſel und Thraͤnen und Volk und<lb/> Honig da iſt, welches geſchieht, wenn diejenigen<lb/> Maͤnnlein fehlen, die da zur Begattung gehoͤren;<lb/> warum oft ſo gar viel Thraͤnen in einem Stamme<lb/> ſind? es duͤrfen nur die Maͤnnlein fehlen, die den<lb/> Eyerſtock, woraus die Arbeitsbienen, der Weiſel und<lb/> die Thraͤnenmaͤnnlein hervorkommen, nicht mehr be-<lb/> fruchten koͤnnen; ſo muß nothwendig der andere<lb/> Eyerſtock nichts als Thraͤneneyer werfen, die von dem<lb/> andern Theil der Thraͤnen befruchtet und belebet wer-<lb/> den, durch Zuſatz ihres Saamens oder Futterbreyes;<lb/> nun kann man begreifen, woher die Buckelbrut, und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0068]
wenn daraus etwas werden ſoll, der aber nur von
Thraͤnen herkommen kann, weil lauter Arbeitsbienen
ohne Thraͤnen nichts zuwege bringen. Daß nur ein
Theil zur Begattung mit der Bienenmutter, der
groͤßte Theil aber zu Einſetzung des maͤnnlichen Saa-
mens beſtimmt ſeyn muß, iſt auch daher zu erweiſen,
daß die Thraͤnen im Fruͤhjahr am mindeſten da ſind,
obgleich die Eyerlage hier am ſtaͤrkſten iſt, und die-
weil ſie am ſtaͤrkſten vorhanden ſind, da die Eyerlage
beynahe ſich endiget. Und ſo hat die ewige Weisheit
den veſtaliſchen keuſchen Jungfern auch ewige Jung-
geſellen als Geſellſchafter beygegeben. Auſſerdem waͤ-
ren die Thraͤnen gaͤnzlich unnuͤtze Glieder, ohne End-
zweck da, welches von Gott und der Natur nicht ge-
ſagt werden mag.
§. 5.
Enthaͤlt die Folge dieſer Saͤtze. Nun kann
man begreifen, warum ſo viele Thraͤnen vorhanden?
warum der Stamm zu Grunde geht, wenn keine da
ſind! warum ſie zur Brutzeit am zahlreichſien! war-
um ſie getoͤdtet werden! warum nur wenige uͤber
Winters bleiben! warum ein Stamm zu Grunde
geht, obgleich Weiſel und Thraͤnen und Volk und
Honig da iſt, welches geſchieht, wenn diejenigen
Maͤnnlein fehlen, die da zur Begattung gehoͤren;
warum oft ſo gar viel Thraͤnen in einem Stamme
ſind? es duͤrfen nur die Maͤnnlein fehlen, die den
Eyerſtock, woraus die Arbeitsbienen, der Weiſel und
die Thraͤnenmaͤnnlein hervorkommen, nicht mehr be-
fruchten koͤnnen; ſo muß nothwendig der andere
Eyerſtock nichts als Thraͤneneyer werfen, die von dem
andern Theil der Thraͤnen befruchtet und belebet wer-
den, durch Zuſatz ihres Saamens oder Futterbreyes;
nun kann man begreifen, woher die Buckelbrut, und
wie
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