Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Gras und einen guten Boden giebt, und wo selbst sie Von der Gelbsucht. Kein Thier ist so sehr der Verstopfung der Leber un- Lasset zwey Pfund Fenchelwurzel, eben so viel Pe- von
Gras und einen guten Boden giebt, und wo ſelbſt ſie Von der Gelbſucht. Kein Thier iſt ſo ſehr der Verſtopfung der Leber un- Laſſet zwey Pfund Fenchelwurzel, eben ſo viel Pe- von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0228" n="218"/> Gras und einen guten Boden giebt, und wo ſelbſt ſie<lb/> entweder Quell- oder anderes laufendes Waſſer ſau-<lb/> fen koͤnnen, hierauf druͤckt man den Saft aus einer<lb/> Menge Huflattigblaͤtter und Wegwartwurzeln aus;<lb/> ſolchen Saft vermiſcht man durch einander, wozu<lb/> man den vierten Theil Knobelauchſaft thut. Nach-<lb/> dem man dieſen Trank verfertiget, fuͤget man ein Pfund<lb/> Honig hinzu, ingleichen eine Unze geſtoſſenen Anis<lb/> und anderthalb Unzen <hi rendition="#aq">Enula Campanæ</hi> Alandwurzel,<lb/> von dieſem Heiltrank giebt man jedem Schaafe des<lb/> Tages einmahl einen halben Schoppen zu trinken,<lb/> nach Gebrauch dieſes Mittels und der dabey in acht<lb/> genommenen Methode wird verſichert, daß unter vie-<lb/> len kranken Schaafen von dieſer Art nur ein einziges<lb/> krepiret iſt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Gelbſucht.</hi> </head><lb/> <p>Kein Thier iſt ſo ſehr der Verſtopfung der Leber un-<lb/> terworfen, als das Schaaf. Man kennet dieſe Krank-<lb/> heit an der in den Augen der Thiere befindlichen gelben<lb/> Farbe, ſo bald man ſolches gewahr wird, ſo muß man<lb/> dieſelben auf eine offene Weide fuͤhren, und den Schaͤ-<lb/> fer anbefehlen, ſie doch ohne ſie ſehr zu ermuͤden, in<lb/> ſtaͤtiger Bewegung zu halten, hierauf gebraucht man<lb/> folgende Mittel.</p><lb/> <p>Laſſet zwey Pfund Fenchelwurzel, eben ſo viel Pe-<lb/> terſilienwurzel und vier Pfund Hundeszahnwurzel,<lb/> nachdem es alles recht klein gehackt iſt, in acht Maaß<lb/> Waſſer, bis auf die Haͤlfte einkochen, ſeiget dieſen<lb/> Trank durch ein leinen Tuch, welches recht ſcharf aus-<lb/> gewunden wird, zerſtoſſet hernach in einem Moͤrſel ſo<lb/> viel Schellkraut oder Schwalbenwurzel, als erfordert<lb/> wird drey Seidel Saft daraus zu preſſen, thut dieſen<lb/> Saft zu obbemeldeten Tranke mit drey Drachma <hi rendition="#aq">Sal.<lb/> Martis,</hi> miſcht dieſes recht unter einander: laſſet da-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0228]
Gras und einen guten Boden giebt, und wo ſelbſt ſie
entweder Quell- oder anderes laufendes Waſſer ſau-
fen koͤnnen, hierauf druͤckt man den Saft aus einer
Menge Huflattigblaͤtter und Wegwartwurzeln aus;
ſolchen Saft vermiſcht man durch einander, wozu
man den vierten Theil Knobelauchſaft thut. Nach-
dem man dieſen Trank verfertiget, fuͤget man ein Pfund
Honig hinzu, ingleichen eine Unze geſtoſſenen Anis
und anderthalb Unzen Enula Campanæ Alandwurzel,
von dieſem Heiltrank giebt man jedem Schaafe des
Tages einmahl einen halben Schoppen zu trinken,
nach Gebrauch dieſes Mittels und der dabey in acht
genommenen Methode wird verſichert, daß unter vie-
len kranken Schaafen von dieſer Art nur ein einziges
krepiret iſt.
Von der Gelbſucht.
Kein Thier iſt ſo ſehr der Verſtopfung der Leber un-
terworfen, als das Schaaf. Man kennet dieſe Krank-
heit an der in den Augen der Thiere befindlichen gelben
Farbe, ſo bald man ſolches gewahr wird, ſo muß man
dieſelben auf eine offene Weide fuͤhren, und den Schaͤ-
fer anbefehlen, ſie doch ohne ſie ſehr zu ermuͤden, in
ſtaͤtiger Bewegung zu halten, hierauf gebraucht man
folgende Mittel.
Laſſet zwey Pfund Fenchelwurzel, eben ſo viel Pe-
terſilienwurzel und vier Pfund Hundeszahnwurzel,
nachdem es alles recht klein gehackt iſt, in acht Maaß
Waſſer, bis auf die Haͤlfte einkochen, ſeiget dieſen
Trank durch ein leinen Tuch, welches recht ſcharf aus-
gewunden wird, zerſtoſſet hernach in einem Moͤrſel ſo
viel Schellkraut oder Schwalbenwurzel, als erfordert
wird drey Seidel Saft daraus zu preſſen, thut dieſen
Saft zu obbemeldeten Tranke mit drey Drachma Sal.
Martis, miſcht dieſes recht unter einander: laſſet da-
von
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