Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Merkwürdige Cur eines erstickten Kindes. Eine Amme hatte das Unglück ein ihrer Wartung vor
Merkwuͤrdige Cur eines erſtickten Kindes. Eine Amme hatte das Ungluͤck ein ihrer Wartung vor
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Merkwuͤrdige Cur
eines
erſtickten Kindes.
Eine Amme hatte das Ungluͤck ein ihrer Wartung
anvertrautes Kind in ihrem Bette zu erſticken. Ihr
Mann lief zu dem Herrn Janin, einem Wundarzt in
Paris, um ihm dieſen traurigen Vorfall bekannt zu
machen, und es war kein Augenblick zu verliehren,
weil die Amme auch die Zeit, da das Kind geſtorben
war, nicht angeben konnte. Wie der Wundarzt kam,
fand er das kleine Schlachtopfer in ſeiner Wiege, oh-
ne einige Zeichen des Lebens, ohne Pulsſchlag in den
Arterien, ohne Athemholen; das Geſicht war blas-
gelb, die Augen offen ohne Bewegung und Glanz,
die Naſe voller Unreinigkeit, der Mund ſtand weit
offen, kurz, es war ganz erkaltet. Inzwiſchen, daß
etwas leinen Zeug und etwas Aſche warm gemacht
ward, hatte man es loß gewickelt, und legte es in ein wohl
gewaͤrmtes Bett auf die rechte Seite. Darauf wur-
de es uͤber den ganzen Koͤrper gerieben, aber mit fei-
ner Leinewand, damit die zarte Haut nicht verletzt wer-
den moͤchte. So bald die Aſche den gehoͤrigen Grad
der Waͤrme erhalten hatte, begrub Herr Janin das
Kind bis ans Geſichte, legte es auf die Seite, welche
derjenigen, worauf es vorhin gelegen hatte, entgegen
geſetzt war, und deckte es mit einem Oberbette zu.
Er hielt ihm ein Glas mit Eau de Luce, welches er
von ohngefaͤhr in der Taſche hatte, von Zeit zu Zeit
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