Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

Gedanken
von
den natürlichen Ursachen der höchst schädlichen
Seuche bey dem Rindvieh.

§. 1.

Die Frage, woher das Sterben unter dem Rind-
vieh an der Pest entstehe, hat, meines Wissens, noch
keiner mit Grunde beantwortet. Durch gegenwärti-
gen Entwurf meiner Gedanken, habe ich den End-
zweck, zu versuchen: ob ich Jemanden auf die Spur
dieser höchst schädlichen Seuche bringen könne. Da
ich öfters zugegen gewesen bin, wenn einige Stücke
von denen an dieser Seuche krepirten Viehes eröfnet
und besichtiget worden sind.

§. 2.

Weil das kranke Vieh uns nicht sagen kann, wo
es ihm fehlet; so müssen wir, wenn wir eine Erkennt-
niß von ihrer Beschaffenheit erlangen wollen, auf des-
sen innerliche Structur so wohl, als auf die Bewe-
gungen, und worinnen sich diese äußern, acht haben.

§. 3.
H 4

Gedanken
von
den natuͤrlichen Urſachen der hoͤchſt ſchaͤdlichen
Seuche bey dem Rindvieh.

§. 1.

Die Frage, woher das Sterben unter dem Rind-
vieh an der Peſt entſtehe, hat, meines Wiſſens, noch
keiner mit Grunde beantwortet. Durch gegenwaͤrti-
gen Entwurf meiner Gedanken, habe ich den End-
zweck, zu verſuchen: ob ich Jemanden auf die Spur
dieſer hoͤchſt ſchaͤdlichen Seuche bringen koͤnne. Da
ich oͤfters zugegen geweſen bin, wenn einige Stuͤcke
von denen an dieſer Seuche krepirten Viehes eroͤfnet
und beſichtiget worden ſind.

§. 2.

Weil das kranke Vieh uns nicht ſagen kann, wo
es ihm fehlet; ſo muͤſſen wir, wenn wir eine Erkennt-
niß von ihrer Beſchaffenheit erlangen wollen, auf deſ-
ſen innerliche Structur ſo wohl, als auf die Bewe-
gungen, und worinnen ſich dieſe aͤußern, acht haben.

§. 3.
H 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0129" n="[119]"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Gedanken</hi></hi><lb/>
von<lb/>
den natu&#x0364;rlichen Ur&#x017F;achen der ho&#x0364;ch&#x017F;t &#x017F;cha&#x0364;dlichen<lb/>
Seuche bey dem Rindvieh.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>§. 1.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Frage, woher das Sterben unter dem Rind-<lb/>
vieh an der Pe&#x017F;t ent&#x017F;tehe, hat, meines Wi&#x017F;&#x017F;ens, noch<lb/>
keiner mit Grunde beantwortet. Durch gegenwa&#x0364;rti-<lb/>
gen Entwurf meiner Gedanken, habe ich den End-<lb/>
zweck, zu ver&#x017F;uchen: ob ich Jemanden auf die Spur<lb/>
die&#x017F;er ho&#x0364;ch&#x017F;t &#x017F;cha&#x0364;dlichen Seuche bringen ko&#x0364;nne. Da<lb/>
ich o&#x0364;fters zugegen gewe&#x017F;en bin, wenn einige Stu&#x0364;cke<lb/>
von denen an die&#x017F;er Seuche krepirten Viehes ero&#x0364;fnet<lb/>
und be&#x017F;ichtiget worden &#x017F;ind.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <p>Weil das kranke Vieh uns nicht &#x017F;agen kann, wo<lb/>
es ihm fehlet; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir, wenn wir eine Erkennt-<lb/>
niß von ihrer Be&#x017F;chaffenheit erlangen wollen, auf de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en innerliche Structur &#x017F;o wohl, als auf die Bewe-<lb/>
gungen, und worinnen &#x017F;ich die&#x017F;e a&#x0364;ußern, acht haben.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">H 4</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 3.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[119]/0129] Gedanken von den natuͤrlichen Urſachen der hoͤchſt ſchaͤdlichen Seuche bey dem Rindvieh. §. 1. Die Frage, woher das Sterben unter dem Rind- vieh an der Peſt entſtehe, hat, meines Wiſſens, noch keiner mit Grunde beantwortet. Durch gegenwaͤrti- gen Entwurf meiner Gedanken, habe ich den End- zweck, zu verſuchen: ob ich Jemanden auf die Spur dieſer hoͤchſt ſchaͤdlichen Seuche bringen koͤnne. Da ich oͤfters zugegen geweſen bin, wenn einige Stuͤcke von denen an dieſer Seuche krepirten Viehes eroͤfnet und beſichtiget worden ſind. §. 2. Weil das kranke Vieh uns nicht ſagen kann, wo es ihm fehlet; ſo muͤſſen wir, wenn wir eine Erkennt- niß von ihrer Beſchaffenheit erlangen wollen, auf deſ- ſen innerliche Structur ſo wohl, als auf die Bewe- gungen, und worinnen ſich dieſe aͤußern, acht haben. §. 3. H 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/129
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. [119]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/129>, abgerufen am 21.12.2024.