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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Philoſophiſcher Oefen
wie ſie von Silber pflegen gemacht zu werden/ kan man dieſelben gantz leichtlich/ ohne
ſonderbaren koſten/ damit/ in-vnd außwendig verſilbern/ alſo daß ſolche durchs Geſicht
nicht anders als fuͤr gute ſilberne Gefaͤſſe koͤnnen erkand werden.

Vber dieſe oberzehlte gute Medicamenten/ kan noch etwas ſonderlichs auß den
Cryſtallis Lunæ gemachet werden/ nemlich daß man ſolche mit dem allgemeinen Waſ-
ſer/ welches von der Nat[ur] iſt diſtilliret worden/ vnd jederman kennet/ auffſolviret/ vnd
ſeine Zeit damit digeriret/ ſo wird ſich nach Kochung einer kleinen Zeit/ nach Verwech-
ſelung etlicher Farben/ eine liebliche Eſſentia finden/ welche ſo bitter nicht mehr iſt/ als
der obbeſchriebene gruͤne liquor, welcher noch nicht die Waͤrme zur ſuͤſſen Reyffe vnd
Zeitigung gebracht worden iſt.

NB. In dieſem ſuͤſſen Menſtruo univerſali koͤnnen auch alle andere Metallen
in kleiner Hitze/ durch langer Zeit Kochung gezeitiget/ vnd zur Medicin bequem ge-
macht werden (wann ſie zuvorn in jhre Vitriola vnd Salia gebracht worden ſeyn/) dann
ſeynd ſie nicht mehr tode corpora, ſondern haben in ſolcher Bereytung wiederumb ein
new Leben empfangen/ vnd ſeynd nicht mehr metalla der Geitzigen/ ſondern koͤnnen
metalla Phiſophorum & Medicorum genennet werden.

CAPUT XXXIII.
Auſſer der Medicin.

ZVm letzſten vnd Beſchluß kan man mit den Cryſtallis Lunæ auſſerhalb der Me-
dicin noch viel abentheuriſche Ding verꝛichten/ nemblich/ wann man ſolche mit ge-
meinem ſuͤſſen Regenwaſſer auffſolviret/ kan man den Bart/ Haar/ Haut/ vnd Naͤ-
gel der Menſchen/ wie auch der Thieren/ leibfarb/ roth/ braun vñ ſchwartz faͤrben/ nach de-
me man viel oder wenig davon vnter Waſſer gethan hat/ oder nach deme man die
Haar offt oder wenigmal damit angefeuchtet hat/ dardurch der Menſchen vnd Thieren
Geſtalt/ (welches bißweilen in etlichen Faͤllen wol zu Paß kompt/) veraͤndert/ vnd vn-
erkaͤndlich gemachet werden kan.

Vnd kan ſolche Faͤrbung eben ſo wol mit Saturno oder Mercurio gethan wer-
den/ als mit Luna, welche aber etwas anders/ als mit Luna geſchehen/ wie im vierdten
Theil zu ſehen iſt/ muͤſſen zubereytet werden.

Nunmehr hab ich gelehret/ wie man durch Huͤlffe des Spiritus nitri acidi, flo-
res
vnd tincturas von Gold vnd Silber machen ſoll/ deren Medicamenten zwar noch
viel vnd mancherley darauß zu machen koͤnten gelehret werden/ will ſich aber allhier an
dieſem Orth nicht wol ſchicken/ ſoll doch in dieſem zweyten/ vnd hernach in den folgen-
den Theilen weiters davon gehandelt werden.

Gleicherweiß/ wie durch einen Spiritum nitri auß Gold vnd Silber gute Me-
dieamenten koͤnnen zugerichtet werden/ alſo kan es auch auß andern ſchlechtern Me-
tallen geſchehen. Weilen aber derſelben Bereytung ſich in andern Orthen dieſes

Buchs

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/94>, abgerufen am 07.01.2025.