Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.Philosophischer Oefen Were derhalben ein solcher Spiritus wol würdig/ daß man jhm eine Stelle in der Wann man Absinthium, oder ein ander Kraut oder Holtz also in einen Spiri- CAP. XXVII. Ein Spiritum von Pappier vnd Lein- wand zu machen. WAnn man kleine abschrepflein von leinen Tuch/ welche man bey den Kleyderma- Deßgleichen Würckung ist auch der Spiritus von Pappier/ darzu man die Ab- CAP. XXVIII. Ein Spiritum von Seyden zu machen. GLeicher massen wie die Leinen/ also auch die von Seyden hingeworffene Stück- CAP. XXIX. Ein Spiritum von Menschen-Haar/ vnd andern Thie- ren-Haaren oder Hörnern. VOn den Haaren oder Hörnern der Thieren wird auch ein Spiritus gemacht/ wel- ist er
Philoſophiſcher Oefen Were derhalben ein ſolcher Spiritus wol wuͤrdig/ daß man jhm eine Stelle in der Wann man Abſinthium, oder ein ander Kraut oder Holtz alſo in einen Spiri- CAP. XXVII. Ein Spiritum von Pappier vnd Lein- wand zu machen. WAnn man kleine abſchrepflein von leinen Tuch/ welche man bey den Kleyderma- Deßgleichen Wuͤrckung iſt auch der Spiritus von Pappier/ darzu man die Ab- CAP. XXVIII. Ein Spiritum von Seyden zu machen. GLeicher maſſen wie die Leinen/ alſo auch die von Seyden hingeworffene Stuͤck- CAP. XXIX. Ein Spiritum von Menſchen-Haar/ vnd andern Thie- ren-Haaren oder Hoͤrnern. VOn den Haaren oder Hoͤrnern der Thieren wird auch ein Spiritus gemacht/ wel- iſt er
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Philoſophiſcher Oefen
Were derhalben ein ſolcher Spiritus wol wuͤrdig/ daß man jhm eine Stelle in der
Apotheken goͤnnete/ inſonderheit weiln man auff ſolchen zu machen/ keinen Koſten an-
wenden darff.
Wann man Abſinthium, oder ein ander Kraut oder Holtz alſo in einen Spiri-
tum diſtilliret bat/ ſo bleibt die Aſchen vnten im Ofen liegen/ welche man mit warmem
Waſſer kan außlaugen/ verkochen zu einem Saltz/ hernach ſolches Saltz noch einmal
mit ſeinem eygenen Spiritu oder Eſſig auffſolviren/ filtriren/ dephlegmiren/ vnd an ei-
nen kalten Orth laſſen criſtalliſiren/ ſo bekompt man ein ſchoͤnhell vnd klar Saltz/ nicht
laugachtig/ ſondern lieblich am Geſchmack/ welches ſich hernach nimmer in der Lufft
ſolvirt/ gleich andere Salia thun/ wird auch viel kraͤfftiger/ weilen es mit ſeinem eygen
Spiritu in Criſtallos iſt gebracht/ als wann es mit Sulphure, Aquafort, Oleo Vitrio-
li, vnd dergleichen frembden Spiritibus, wie viel Laboranten vnd Apotheker im Brauch
haben/ gethan were.
CAP. XXVII.
Ein Spiritum von Pappier vnd Lein-
wand zu machen.
WAnn man kleine abſchrepflein von leinen Tuch/ welche man bey den Kleyderma-
chern kan verſamblen laſſen/ alſo auff die gluͤende Kohlen traͤgt/ ſo geben ſie einen
gantz ſcharpffen vnd hitzigen Spiritum, welcher die Haut/ Naͤgel vnd Haar gelb faͤrbet.
Iſt ſehr gut erfrorne Glieder wiederumb damit zu recht zu bringen/ wie auch in Gan-
græna vnd kaltem Brand: Deßgleichen in Eryſipelate oder Roͤthe/ Tuͤcher darinn ge-
netzt vnd uͤbergeſchlagen/ vnd ſonſten noch zu andern Dingen mehr.
Deßgleichen Wuͤrckung iſt auch der Spiritus von Pappier/ darzu man die Ab-
ſchnitzel bey den Buchbindern nehmen kan.
CAP. XXVIII.
Ein Spiritum von Seyden zu machen.
GLeicher maſſen wie die Leinen/ alſo auch die von Seyden hingeworffene Stuͤck-
lein koͤnnen diſtillirt werden/ geben einen Spiritum welcher nicht ſehr ſcharpff iſt/
auch nicht die Haut faͤrbet/ wie dieſe vom Pappier vnd leinen Thuch/ ſondern iſt heyl-
ſamb in friſchen vnd alten Wunden/ macht eine glatte Haut nach geſchehener Heylung.
CAP. XXIX.
Ein Spiritum von Menſchen-Haar/ vnd andern Thie-
ren-Haaren oder Hoͤrnern.
VOn den Haaren oder Hoͤrnern der Thieren wird auch ein Spiritus gemacht/ wel-
cher aber ſehr uͤbel ſtinckt/ daß man denſelben nicht wol gebrauchen darff: Sonſten
iſt er
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