Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.Philosophischer Oefen CAP. CX. Spiritus contra Calculum. AVß den Kernen die man in den Weintrauben findet/ wird ein saurer Spiritus CAP. CXI. De Spiritu vel Oleo Sulphuris acido. DEn Schwefel in einen sauren Spiritum oder Oleum zu bringen/ ist von vielen ge- phur
Philoſophiſcher Oefen CAP. CX. Spiritus contra Calculum. AVß den Kernen die man in den Weintrauben findet/ wird ein ſaurer Spiritus CAP. CXI. De Spiritu vel Oleo Sulphuris acido. DEn Schwefel in einen ſauren Spiritum oder Oleum zu bringen/ iſt von vielen ge- phur
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Philoſophiſcher Oefen
CAP. CX.
Spiritus contra Calculum.
AVß den Kernen die man in den Weintrauben findet/ wird ein ſaurer Spiritus
diſtilliret/ welcher ein gewiſſes ſpecificum gegen den Nieren- vnd Blaſenſtein/ wie
auch alle podagriſche Schmertzen erfunden iſt. Nicht allein innerlich taͤglich davon
gebrauchet/ ſondern auch aͤuſſerlich mit Tuͤchern auff das ſchmertzhaffte Orth geleget/
ſtillet vnd vertreibet die Schmertzen.
CAP. CXI.
De Spiritu vel Oleo Sulphuris acido.
DEn Schwefel in einen ſauren Spiritum oder Oleum zu bringen/ iſt von vielen ge-
ſucht/ aber von wenigen gefunden worden/ dann bißhero der mehrertheil Laboran-
ten denſelben mit Glaͤſern-klocken gemachet/ dardurch ſie gar wenig bekommen ha-
ben/ weilen dieſelbe bald warm worden/ vnd das Oleum nicht haben halten koͤnnen/
welches dann in Rauchweiß jhnen entflogen iſt; andere haben ſolches durch diſtilliren/
andere durch ſolviren dahin bringen wollen/ hat aber auf keine weiß gegluͤckt/ darumb
daſſelbe jetziger Zeit beynahe nirgends auffrichtig gefunden wird/ dann gemeyniglich
nur ein Oleum Vitrioli dafuͤr bey den Materialiſten vnd Apothekern verkaufft wird/
welches doch in Tugenden vnd Kraͤfften dem Oleo Sulphuris bey weitem nicht zu ver-
gleichen iſt/ dann dieſes nicht allein an ſaͤure viel lieblicher/ ſondern auch an ſeinem We-
ſen viel kraͤfftiger befunden wird/ weilen daſſelbe dann in Medicina vnd Alchymia viel-
faͤltig kan gebrauchet werden/ nemblich in allen hitzigen Kranckheiten/ den Tranck des
Patienten bis auff ein annehmliche ſaͤure vermiſchet/ dardurch den vnleydlichen Durſt
zubenehmen/ den Magen zu ſtaͤrcken/ Lungen vnd Leber zu exfriſchen/ auch aͤuſſerliche
Kaͤlte vnd heiſſen Brand damit zu loͤſchen vnd heylen/ vnd etliche Metallen damit cry-
ſtalliſiren/ vnd in liebliche Vitriola damit zu bringen/ welche ſo wol zur Alchymia als
Medicina gebraucht werden koͤnnen. Alſo hab ichs fuͤr gur angeſehen/ dieſelbe berey-
tung hieher zu ſetzen/ wiewol ſolche durch dieſen Diſtillir-Ofen nicht geſchicht/ ſondern
auff einen andern weg nur mit anzuͤnden vnd verbrennen deſſelben wie folget: Mache
dir ein Oefelein mit einem Roſt/ uͤber welchem ein ſtarcker Tiegel auff zwo Stangen
ſoll cyngemawret werden/ alſo daß das Fewer ſeinen Rauch nicht oben/ nebem dem Tie-
gel/ ſondern auf der Seyten des Ofens durch eine Roͤhren beyſeits geleitet werde/ vnd
muß der Tiegel voll Schwefel geleget/ vnd mit einem Kohlfewer ohne Flamm zum bren-
nen gebracht vnd erhalten werden/ vnd ſoll uͤber dem brennenden Sulphur ein Geſchirꝛ
von guter ſteinichter Erden/ einer flachen Schuͤſſel gleich/ mit einem hohen Rand/
darinn allzeit kalt Waſſer ſeye/ accommodiret werden/ daran dann der brennende Sul-
phur
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