Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.Explicatio Miraculi Mundi. zu einem guten Cosinetico (die braune Haut darmit weiß zu machen) solte können ver-wandelt werden/ darff niemand zweiffeln; kan es das Nitrum fixatum per Regul. An- tim. allein thun/ was solte er dann nicht thun können/ wann er mit einem weißfärben- den mineralischen Talco in der calcination vereinigt worden. XXIV. Alte Weiber können ihre Kuntzeln/ etc. Dieses wahr zu machen/ ist leichtlich zu thun/ wann man nemlich das Nitrum mit XXV. Die Gärtner können alles Gewürm/ etc. Daß ein Nitrum fixum alles Gewürm tödte in der Erden/ ist nicht an zu zweiffeln; XXVI. Den Beckern dienet es/ etc. Wann man einen reinen Salpeter mit dem Mähl/ so von dem geschrotenen Maltz XXVII.
Explicatio Miraculi Mundi. zu einem guten Coſinetico (die braune Haut darmit weiß zu machen) ſolte koͤnnen ver-wandelt werden/ darff niemand zweiffeln; kan es das Nitrum fixatum per Regul. An- tim. allein thun/ was ſolte er dann nicht thun koͤnnen/ wann er mit einem weißfaͤrben- den mineraliſchen Talco in der calcination vereinigt worden. XXIV. Alte Weiber koͤnnen ihre Kuntzeln/ ꝛc. Dieſes wahr zu machen/ iſt leichtlich zu thun/ wann man nemlich das Nitrum mit XXV. Die Gaͤrtner koͤnnen alles Gewuͤrm/ ꝛc. Daß ein Nitrum fixum alles Gewuͤrm toͤdte in der Erden/ iſt nicht an zu zweiffeln; XXVI. Den Beckern dienet es/ ꝛc. Wann man einen reinen Salpeter mit dem Maͤhl/ ſo von dem geſchrotenen Maltz XXVII.
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Explicatio Miraculi Mundi.
zu einem guten Coſinetico (die braune Haut darmit weiß zu machen) ſolte koͤnnen ver-
wandelt werden/ darff niemand zweiffeln; kan es das Nitrum fixatum per Regul. An-
tim. allein thun/ was ſolte er dann nicht thun koͤnnen/ wann er mit einem weißfaͤrben-
den mineraliſchen Talco in der calcination vereinigt worden.
XXIV.
Alte Weiber koͤnnen ihre Kuntzeln/ ꝛc.
Dieſes wahr zu machen/ iſt leichtlich zu thun/ wann man nemlich das Nitrum mit
dem Regul. Antimonii figiret/ vnd in einem feuchten Keller zu einen oleo flieſſen laͤſſt/
ſo bekom̃t man einen ſehr feurigen liquorem, welcher/ ſo er auff die grobe Haut vnd Huͤ-
ner-Augen an den Fuͤſſen zum oͤfftern geſtrichen wird/ ſelbige gantz erweichet/ alſo/ daß
man mit einem Meſſer die grobe vnd harte Haut ohne Empfindlichkeit hinwegnehmen
kan/ vnd eine glatte hernachwaͤchſet.
XXV.
Die Gaͤrtner koͤnnen alles Gewuͤrm/ ꝛc.
Daß ein Nitrum fixum alles Gewuͤrm toͤdte in der Erden/ iſt nicht an zu zweiffeln;
ich habs vielmaln mit Nutzen verſucht/ da ichs erfahren/ iſt es alſo hergangen: Jch hab
vor viel Jahren einmal in einem Garten ein Beht mit Spargen beſetzt gehabt/ welche
ich Winterszeit mit Roßmiſt bedeckt/ ſelbige vor dem Froſt zu verſichern/ davon ſo viel
Wuͤrme in den zaͤſerichten Wurtzeln der Spargen gewachſen/ daß auch ſelbige gantz
klein verblieben/ vnd nicht auffkommen koͤnnen/ allein wegen der vielen Wuͤrme/ ſo die
Nahrung dem Gewaͤchs benommen; da ich aber ohngefaͤhr einmal ein Nitrum fixum,
ſo in der Lufft gelegen vnd zerfloſſen war/ zu dem Fenſter hinauß in den Garten geworf-
fen/ vnd eben auff das Beht/ da die Wuͤrmer haͤuffig vnter waren/ gefallen/ vnd ein Re-
gen darauͤff gefolgt/ hat ſich das Nitrum fixum ſolvirt/ vnd iſt mit dem Regen in die
Erden gangen/ davon die Regenwuͤrmer haͤuffig auß der Erden gekrochen/ weil ſie den
feurigen liquorem nicht leiden koͤnnen/ vnd iſt hernach an demſelben Ort das Gewaͤchs
vollkoͤm̃lich worden/ welches mir Anleitung geben hat/ hinfuͤrter an andern Orten mehr
dergleichen zu gebrauchen/ bin alſo in kurtzem alles Gewuͤrms in dem gantzen Garten
frey worden.
XXVI.
Den Beckern dienet es/ ꝛc.
Wann man einen reinen Salpeter mit dem Maͤhl/ ſo von dem geſchrotenen Maltz
kom̃t/ mit laulichtem Waſſer anfeuchtet/ vnd in der Waͤrme ſtehen laͤſſet/ ſo faͤngt es auß
eigner Krafft an zu jaͤhren/ ſonderlich wann auch Hopffen in dem Waſſer geſotten/ da-
mit das Mehl vom geſchrotenen Maltz/ angefeuchtet worden/ darmit man auch andere
Dinge kan zum jaͤhren bringen.
XXVII.
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