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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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Annot. vber den Appendicem
Vnd ist solche Arbeit anders nichts/ als eine Zerstörung
der geringeren Metallen/ als des Saturni, Jovis, Martis
& Veneris,
in ein jrrdisch Wesen/ einem Glaß odes vn-
achtsamen Schlacken gleich/ durch welche Zerstörung
vnd wieder reducirung/ dieselben durch das Fewer ge-
zeittiget/ vnd durch den Zusatz etlicher massen gereiniget
werden/ also/ daß sie hernach Gold vnd Silber im schei-
den von sich geben/ welches ohne diese vorhergehende
Zerstörung vnd Reinigung nicht hätte geschehen mö-
gen.

XXVII.

Das außgeschmeltzte Silber vnd Gold/ auff eine gantz ge-
schwinde vnd vnköstliche Weise/ durch den Guß von einan der zu
scheiden; also/ daß man in einem Tage in eim Ofen/ durch eine
Persohn/ etliche 100. Marck kan scheiden lassen/ kostet nicht halb
so viel mühe/ arbeit/ vnd anlag/ als durch das Aqua fort, oder
Cimenten.

Dieses scheiden Goldes von dem Silber/ durch den
Guß/ ist eine vber die massen schöne/ geschwinde vnd
profitliche Arbeit (weil es ohne Aq. F. zu gehet) das Gold
von dem Silber zu scheiden; vnd weiß niemand/ wie ein
mühsehliges/ vngesundes vnd sorgliches scheiden es ist/
durch die aquas fortes, als die jenigen/ welche sich
täglich darmit schleppen müssen: Alhier aber durch diesen
Weg/ kan es gar leichtlich vnd geschwind geschehen/
vnd hat eine solche Beschaffenheit darmit/ man zerschlä-
get das Silber-werck in solche Stücken/ daß es in den
Tigel gehen möge/ füllet denselben so vol darmit an/ als
er vertragen kan/ vnd thut einen Scheidfluß auch darzu/
lässt es zusammen fliessen/ vnd wan es geflossen ist/ so

schlägt

Annot. vber den Appendicem
Vnd iſt ſolche Arbeit anders nichts/ als eine Zerſtoͤrung
der geringeren Metallen/ als des Saturni, Jovis, Martis
& Veneris,
in ein jrrdiſch Weſen/ einem Glaß odes vn-
achtſamen Schlacken gleich/ durch welche Zerſtoͤrung
vnd wieder reducirung/ dieſelben durch das Fewer ge-
zeittiget/ vnd durch den Zuſatz etlicher maſſen gereiniget
werden/ alſo/ daß ſie hernach Gold vnd Silber im ſchei-
den von ſich geben/ welches ohne dieſe vorhergehende
Zerſtoͤrung vnd Reinigung nicht haͤtte geſchehen moͤ-
gen.

XXVII.

Das außgeſchmeltzte Silber vnd Gold/ auff eine gantz ge-
ſchwinde vnd vnkoͤſtliche Weiſe/ durch den Guß von einan der zu
ſcheiden; alſo/ daß man in einem Tage in eim Ofen/ durch eine
Perſohn/ etliche 100. Marck kan ſcheiden laſſen/ koſtet nicht halb
ſo viel muͤhe/ arbeit/ vnd anlag/ als durch das Aqua fort, oder
Cimenten.

Dieſes ſcheiden Goldes von dem Silber/ durch den
Guß/ iſt eine vber die maſſen ſchoͤne/ geſchwinde vnd
profitliche Arbeit (weil es ohne Aq. F. zu gehet) das Gold
von dem Silber zu ſcheiden; vnd weiß niemand/ wie ein
muͤhſehliges/ vngeſundes vnd ſorgliches ſcheiden es iſt/
durch die aquas fortes, als die jenigen/ welche ſich
taͤglich darmit ſchleppen muͤſſen: Alhier aber durch dieſen
Weg/ kan es gar leichtlich vnd geſchwind geſchehen/
vnd hat eine ſolche Beſchaffenheit darmit/ man zerſchlaͤ-
get das Silber-werck in ſolche Stuͤcken/ daß es in den
Tigel gehen moͤge/ fuͤllet denſelben ſo vol darmit an/ als
er vertragen kan/ vnd thut einen Scheidfluß auch darzu/
laͤſſt es zuſammen flieſſen/ vnd wan es gefloſſen iſt/ ſo

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[60/0062] Annot. vber den Appendicem Vnd iſt ſolche Arbeit anders nichts/ als eine Zerſtoͤrung der geringeren Metallen/ als des Saturni, Jovis, Martis & Veneris, in ein jrrdiſch Weſen/ einem Glaß odes vn- achtſamen Schlacken gleich/ durch welche Zerſtoͤrung vnd wieder reducirung/ dieſelben durch das Fewer ge- zeittiget/ vnd durch den Zuſatz etlicher maſſen gereiniget werden/ alſo/ daß ſie hernach Gold vnd Silber im ſchei- den von ſich geben/ welches ohne dieſe vorhergehende Zerſtoͤrung vnd Reinigung nicht haͤtte geſchehen moͤ- gen. XXVII. Das außgeſchmeltzte Silber vnd Gold/ auff eine gantz ge- ſchwinde vnd vnkoͤſtliche Weiſe/ durch den Guß von einan der zu ſcheiden; alſo/ daß man in einem Tage in eim Ofen/ durch eine Perſohn/ etliche 100. Marck kan ſcheiden laſſen/ koſtet nicht halb ſo viel muͤhe/ arbeit/ vnd anlag/ als durch das Aqua fort, oder Cimenten. Dieſes ſcheiden Goldes von dem Silber/ durch den Guß/ iſt eine vber die maſſen ſchoͤne/ geſchwinde vnd profitliche Arbeit (weil es ohne Aq. F. zu gehet) das Gold von dem Silber zu ſcheiden; vnd weiß niemand/ wie ein muͤhſehliges/ vngeſundes vnd ſorgliches ſcheiden es iſt/ durch die aquas fortes, als die jenigen/ welche ſich taͤglich darmit ſchleppen muͤſſen: Alhier aber durch dieſen Weg/ kan es gar leichtlich vnd geſchwind geſchehen/ vnd hat eine ſolche Beſchaffenheit darmit/ man zerſchlaͤ- get das Silber-werck in ſolche Stuͤcken/ daß es in den Tigel gehen moͤge/ fuͤllet denſelben ſo vol darmit an/ als er vertragen kan/ vnd thut einen Scheidfluß auch darzu/ laͤſſt es zuſammen flieſſen/ vnd wan es gefloſſen iſt/ ſo ſchlaͤgt

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/62>, abgerufen am 21.12.2024.