Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.Annot. vber den Appendicem diese Weise nicht nur 20. oder 30. sondern 100. PfundSpiritus gemachet werden/ die nicht einen Thaler ko- sten/ das laß mir einer eine künstliche Distillationseyn? nb. Die Distillation des Essigs/ geschicht auch ckung
Annot. vber den Appendicem dieſe Weiſe nicht nur 20. oder 30. ſondern 100. PfundSpiritus gemachet werden/ die nicht einen Thaler ko- ſten/ das laß mir einer eine kuͤnſtliche Diſtillationſeyn? nb. Die Diſtillation des Eſſigs/ geſchicht auch ckung
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Annot. vber den Appendicem
dieſe Weiſe nicht nur 20. oder 30. ſondern 100. Pfund
Spiritus gemachet werden/ die nicht einen Thaler ko-
ſten/ das laß mir einer eine kuͤnſtliche Diſtillationſeyn?
nb. Die Diſtillation des Eſſigs/ geſchicht auch
ſchier auff dieſe Weiſe. Mercke/ daß ich aber in dem
Appendice geſetzet habe/ daß man 20. oder 30. Pf. fuͤr
einen Thaler machen koͤnne/ iſt darumb geſchehen/ auff
daß es deſto glaͤublicher were/ dann wan ich geſchrieben
haͤtte/ daß 100. oder mehr Pf. gar nichts koſten ſolten/ ſo
haͤtte es niemand geglaubt: Weilen ich aber ſehe/ daß es
den Vnwiſſenden vnglaͤublich fuͤrkompt/ 20. oder 30.
Pf. ſo gering zu erlangen/ alſo ſetze ich nun mit der
Warheit 100. Pf. Der es nicht begreiffen oder glauben
kan/ mag es bleiben laſſen: Es iſt gleichwol wahr vnd
wird wahr bleiben/ daß ſolches in der That alſo ſey. Vnd
wiewohl der Spiritus Urinæ zu ſehr vielen operationi-
bus Chimicis nuͤtzlich vnd gut zu gebrauchen iſt; ſo habe
ichs mehrentheils der Medicin zu lieb offenbahret/ dann
ſo man ſolchen in copia, ohne muͤhe vnd koſten diſtilliret/
kan man deſto reichlicher damit vmgehen; vnd dienet die-
ſer Spiritus ſonderlich zu truckenen vnd naſſen Baͤdern/
dadurch ſehr viel ſchwere vnd von den gemeinen Medi-
cis vnheilbar geachte Kranckheiten/ leichtlich vnd ſchleu-
nig/ radicitus koͤnnen curiret werden/ dan dieſer Spiri-
tus operiret in ſeiner groſſen Krafft miraculoſè, ja thut
mehr/ als ich ſagen darff vnd kan/ daß ehre vnd gut dar-
durch erlanget werde. Nun ſieheſtu guͤnſtiger Leſer/
daß dieſer Punct ſo vnachtſamb nicht iſt/ als er von vie-
len darfuͤr iſt gehalten worden: Wann es die Zeit vnd
Gelegenheit haͤtte leiden wollen/ ich hette wol ein meh-
rers von ſeiner maͤchtigen Krafft/ Tugend vnd Wuͤr-
ckung
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