Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.Philosophischer Oefen. jenige das dir Gott giebt/ geneidet vnd gehasset wirst/es ist der bösen Welt brauch/ der Geitzige vnd Hoffärtige gönnet niemand nichts guts als jhme selber/ der doch ge- dencken solte/ daß er auch nichts auff die Welt gebracht habe/ vnd wieder so viel mit darvon nehmen werde: Siehe du nur zu/ daß du wol hauß-haltest/ mit dem je- nigen das dir Gott bescheret/ vnd dasselbige recht vnd wol anlegest: Thue recht vnd scheue niemand. Dieses sey nun genug von der Particular-Ver- Was von dem Lapide Philos. zuhalten. WEiln schon vor 1000. Jahren her/ sehr viel Hoch- ligkeit D i i i j
Philoſophiſcher Oefen. jenige das dir Gott giebt/ geneidet vnd gehaſſet wirſt/es iſt der boͤſen Welt brauch/ der Geitzige vnd Hoffaͤrtige goͤnnet niemand nichts guts als jhme ſelber/ der doch ge- dencken ſolte/ daß er auch nichts auff die Welt gebracht habe/ vnd wieder ſo viel mit darvon nehmen werde: Siehe du nur zu/ daß du wol hauß-halteſt/ mit dem je- nigen das dir Gott beſcheret/ vnd daſſelbige recht vnd wol anlegeſt: Thue recht vnd ſcheue niemand. Dieſes ſey nun genug von der Particular-Ver- Was von dem Lapide Philoſ. zuhalten. WEiln ſchon vor 1000. Jahren her/ ſehr viel Hoch- ligkeit D i i i j
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Philoſophiſcher Oefen.
jenige das dir Gott giebt/ geneidet vnd gehaſſet wirſt/
es iſt der boͤſen Welt brauch/ der Geitzige vnd Hoffaͤrtige
goͤnnet niemand nichts guts als jhme ſelber/ der doch ge-
dencken ſolte/ daß er auch nichts auff die Welt gebracht
habe/ vnd wieder ſo viel mit darvon nehmen werde:
Siehe du nur zu/ daß du wol hauß-halteſt/ mit dem je-
nigen das dir Gott beſcheret/ vnd daſſelbige recht vnd
wol anlegeſt: Thue recht vnd ſcheue niemand.
Dieſes ſey nun genug von der Particular-Ver-
beſſerung der Metallen geſagt/ ſo viel ich Erkaͤndt-
nuͤs davon trage: Anbelangend aber das Vniverſale,
davon ſo viel geſagt vnd geſchrieben wird/ kan ich nicht
wol davon vrtheilen/ dieweiln ich kein Prob davon ge-
ſehen hab/ ſo viel aber vermercke ich in andern geringen
Veraͤnderungen der Metallen/ daß ſolches in der Na-
tur ſeyn muͤſſe/ ob ſchon ich oder du ſolches nicht wiſſen/
ſo muͤſſen wir doch zu frieden ſeyn mit dem jenigen/ das
vns Gott giebet; vielleicht iſt es dem Menſchen nicht
allezeit nutz zur Seligkeit gar zu viel wiſſen/ dan gemein-
lich viel wiſſen vnd viel haben macht hoffaͤrtig/ vnd
Hoffart bringt zum Teuffel/ der denſelben auch erdacht
hat/ darvor vns Gott behuͤten wolle.
Was von dem Lapide Philoſ.
zuhalten.
WEiln ſchon vor 1000. Jahren her/ ſehr viel Hoch-
erfahrne ſo wol Judiſche/ Heydniſche/ als Chriſt-
liche kuͤnſtliche Maͤnner ein ſolch Philoſophiſche Me-
dicin, Menſchen vnd Metallen dardurch auff die hoͤch-
ſte Geſundheit zubringen/ durch des Menſchen Geſchick-
ligkeit
D i i i j
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