Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

Dritter Theil
lischen Wassern offenbahren wollen: Zweiffele nicht es
werde manchem wol bekommen/ vnd viel Gutes damit
außgerichtet werden. Wil derohalben auffs einfältigst
vnd kürtzeste vnterweisen/ wie man die mineralische was-
ser/ wie auch nur gemeine süsse Wasser zurichten vnd in
diesem Bad-kasten gebrauchen solle. Vnd erstlich:

Von süssen oder gemeinen Bädern.

Anbelangend die gemeine vnd süsse Bäder/ können die-
selbe gar leicht ins Werck gestellet werden/ vnd darf
man wenig kunst darzu: Dan man schöpffet das bade-
geschirr so weit als es nötig/ vol fließ- oder in manglung
dessen Regen-wasser/ lässt das Fewer angehen/ so wird
dasselbe durch die küpferne kugel erwärmbt/ wan es dan
so warm ist/ daß man solches wol erleiden kan/ so sitzet
der Patient hinein/ leget den Deckel darauf/ auff daß der
warme schwadem darin bleibe/ vnd auch kein kalte Lufft
an den Leib schlage/ leget oben ein rein Tuch vmb den
Halß/ da der Deckel zusammen schleusst/ das kein Dunst
vom warmen wasser herauß möge/ vnd sitzet 1. 2. 3. stund
drin/ oder so lang es der Patient vertragen kan/ vnd solch-
es zu der Kranckheit nöthig ist/ vnterdessen muß das
Bad allezeit in rechter Wärmbde durch die küpfferne
Kugel erhalten werden. Vnd so der Patient in wehren-
dem baden Durst bekäme/ muß man demselben seinen
eigenen/ zu seiner kranckheit distillirten Tranck/ reichen/
davon ich allhier nicht viel schreiben werde/ dan ich wil-
lens ins künfftige ein eigen Büchlein vom Baden an
Tag kommen zu lassen/ vnd alhier nur den usum des küp-
fernen Instruments beschreiben/ damit die bäder füg-
lich gewärmet/ vnd in solcher wärmmde als es nöhtig sei-
ne zeit bequämlich können erhalten werden. Sol gleich-

wol

Dritter Theil
liſchen Waſſern offenbahren wollen: Zweiffele nicht es
werde manchem wol bekommen/ vnd viel Gutes damit
außgerichtet werden. Wil derohalben auffs einfaͤltigſt
vñ kuͤrtzeſte vnterweiſen/ wie man die mineraliſche waſ-
ſer/ wie auch nur gemeine ſuͤſſe Waſſer zurichten vnd in
dieſem Bad-kaſten gebrauchen ſolle. Vnd erſtlich:

Von ſuͤſſen oder gemeinen Baͤdern.

Anbelangend die gemeine vnd ſuͤſſe Baͤder/ koͤñen die-
ſelbe gar leicht ins Werck geſtellet werden/ vnd darf
man wenig kunſt darzu: Dan man ſchoͤpffet das bade-
geſchirꝛ ſo weit als es noͤtig/ vol fließ- oder in manglung
deſſen Regen-waſſer/ laͤſſt das Fewer angehen/ ſo wird
daſſelbe durch die kuͤpferne kugel erwaͤrmbt/ wan es dan
ſo warm iſt/ daß man ſolches wol erleiden kan/ ſo ſitzet
der Patient hinein/ leget den Deckel darauf/ auff daß der
warme ſchwadem darin bleibe/ vnd auch kein kalte Lufft
an den Leib ſchlage/ leget oben ein rein Tuch vmb den
Halß/ da der Deckel zuſam̃en ſchleuſſt/ das kein Dunſt
vom warmen waſſer herauß moͤge/ vñ ſitzet 1. 2. 3. ſtund
drin/ oder ſo lang es der Patient vertragen kan/ vñ ſolch-
es zu der Kranckheit noͤthig iſt/ vnterdeſſen muß das
Bad allezeit in rechter Waͤrmbde durch die kuͤpfferne
Kugel erhalten werden. Vnd ſo der Patient in wehren-
dem baden Durſt bekaͤme/ muß man demſelben ſeinen
eigenen/ zu ſeiner kranckheit diſtillirten Tranck/ reichen/
davon ich allhier nicht viel ſchreiben werde/ dan ich wil-
lens ins kuͤnfftige ein eigen Buͤchlein vom Baden an
Tag kom̃en zu laſſen/ vnd alhier nur den uſum des kuͤp-
fernen Inſtruments beſchreiben/ damit die baͤder fuͤg-
lich gewaͤrmet/ vnd in ſolcher waͤrm̃de als es noͤhtig ſei-
ne zeit bequaͤmlich koͤnnen erhalten werden. Sol gleich-

wol
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0050" n="46"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Dritter Theil</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">li</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;ern offenbahren wollen: Zweiffele nicht es<lb/>
werde manchem wol bekommen/ vnd viel Gutes damit<lb/>
außgerichtet werden. Wil derohalben auffs einfa&#x0364;ltig&#x017F;t<lb/>
vn&#x0303; ku&#x0364;rtze&#x017F;te vnterwei&#x017F;en/ wie man die <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;che wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ wie auch nur gemeine &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e Wa&#x017F;&#x017F;er zurichten vnd in<lb/>
die&#x017F;em Bad-ka&#x017F;ten gebrauchen &#x017F;olle. Vnd er&#x017F;tlich:</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Von &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en oder gemeinen Ba&#x0364;dern.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">A</hi>nbelangend die gemeine vnd &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e Ba&#x0364;der/ ko&#x0364;n&#x0303;en die-<lb/>
&#x017F;elbe gar leicht ins Werck ge&#x017F;tellet werden/ vnd darf<lb/>
man wenig kun&#x017F;t darzu: Dan man &#x017F;cho&#x0364;pffet das bade-<lb/>
ge&#x017F;chir&#xA75B; &#x017F;o weit als es no&#x0364;tig/ vol fließ- oder in manglung<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Regen-wa&#x017F;&#x017F;er/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t das Fewer angehen/ &#x017F;o wird<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe durch die ku&#x0364;pferne kugel erwa&#x0364;rmbt/ wan es dan<lb/>
&#x017F;o warm i&#x017F;t/ daß man &#x017F;olches wol erleiden kan/ &#x017F;o &#x017F;itzet<lb/>
der <hi rendition="#aq">Patient</hi> hinein/ leget den Deckel darauf/ auff daß der<lb/>
warme &#x017F;chwadem darin bleibe/ vnd auch kein kalte Lufft<lb/>
an den Leib &#x017F;chlage/ leget oben ein rein Tuch vmb den<lb/>
Halß/ da der Deckel zu&#x017F;am&#x0303;en &#x017F;chleu&#x017F;&#x017F;t/ das kein Dun&#x017F;t<lb/>
vom warmen wa&#x017F;&#x017F;er herauß mo&#x0364;ge/ vn&#x0303; &#x017F;itzet 1. 2. 3. &#x017F;tund<lb/>
drin/ oder &#x017F;o lang es der <hi rendition="#aq">Patient</hi> vertragen kan/ vn&#x0303; &#x017F;olch-<lb/>
es zu der Kranckheit no&#x0364;thig i&#x017F;t/ vnterde&#x017F;&#x017F;en muß das<lb/>
Bad allezeit in rechter Wa&#x0364;rmbde durch die ku&#x0364;pfferne<lb/>
Kugel erhalten werden. Vnd &#x017F;o der <hi rendition="#aq">Patient</hi> in wehren-<lb/>
dem baden Dur&#x017F;t beka&#x0364;me/ muß man dem&#x017F;elben &#x017F;einen<lb/>
eigenen/ zu &#x017F;einer kranckheit <hi rendition="#aq">di&#x017F;tillir</hi>ten Tranck/ reichen/<lb/>
davon ich allhier nicht viel &#x017F;chreiben werde/ dan ich wil-<lb/>
lens ins ku&#x0364;nfftige ein eigen Bu&#x0364;chlein vom Baden an<lb/>
Tag kom&#x0303;en zu la&#x017F;&#x017F;en/ vnd alhier nur den <hi rendition="#aq">u&#x017F;um</hi> des ku&#x0364;p-<lb/>
fernen <hi rendition="#aq">In&#x017F;trumen</hi>ts be&#x017F;chreiben/ damit die ba&#x0364;der fu&#x0364;g-<lb/>
lich gewa&#x0364;rmet/ vnd in &#x017F;olcher wa&#x0364;rm&#x0303;de als es no&#x0364;htig &#x017F;ei-<lb/>
ne zeit bequa&#x0364;mlich ko&#x0364;nnen erhalten werden. Sol gleich-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wol</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0050] Dritter Theil liſchen Waſſern offenbahren wollen: Zweiffele nicht es werde manchem wol bekommen/ vnd viel Gutes damit außgerichtet werden. Wil derohalben auffs einfaͤltigſt vñ kuͤrtzeſte vnterweiſen/ wie man die mineraliſche waſ- ſer/ wie auch nur gemeine ſuͤſſe Waſſer zurichten vnd in dieſem Bad-kaſten gebrauchen ſolle. Vnd erſtlich: Von ſuͤſſen oder gemeinen Baͤdern. Anbelangend die gemeine vnd ſuͤſſe Baͤder/ koͤñen die- ſelbe gar leicht ins Werck geſtellet werden/ vnd darf man wenig kunſt darzu: Dan man ſchoͤpffet das bade- geſchirꝛ ſo weit als es noͤtig/ vol fließ- oder in manglung deſſen Regen-waſſer/ laͤſſt das Fewer angehen/ ſo wird daſſelbe durch die kuͤpferne kugel erwaͤrmbt/ wan es dan ſo warm iſt/ daß man ſolches wol erleiden kan/ ſo ſitzet der Patient hinein/ leget den Deckel darauf/ auff daß der warme ſchwadem darin bleibe/ vnd auch kein kalte Lufft an den Leib ſchlage/ leget oben ein rein Tuch vmb den Halß/ da der Deckel zuſam̃en ſchleuſſt/ das kein Dunſt vom warmen waſſer herauß moͤge/ vñ ſitzet 1. 2. 3. ſtund drin/ oder ſo lang es der Patient vertragen kan/ vñ ſolch- es zu der Kranckheit noͤthig iſt/ vnterdeſſen muß das Bad allezeit in rechter Waͤrmbde durch die kuͤpfferne Kugel erhalten werden. Vnd ſo der Patient in wehren- dem baden Durſt bekaͤme/ muß man demſelben ſeinen eigenen/ zu ſeiner kranckheit diſtillirten Tranck/ reichen/ davon ich allhier nicht viel ſchreiben werde/ dan ich wil- lens ins kuͤnfftige ein eigen Buͤchlein vom Baden an Tag kom̃en zu laſſen/ vnd alhier nur den uſum des kuͤp- fernen Inſtruments beſchreiben/ damit die baͤder fuͤg- lich gewaͤrmet/ vnd in ſolcher waͤrm̃de als es noͤhtig ſei- ne zeit bequaͤmlich koͤnnen erhalten werden. Sol gleich- wol

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/50
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/50>, abgerufen am 13.11.2024.