Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.Dritter Theil daß der Usus eines wolbereitteten Antim. nimmer ohneFrucht abgehet. Hergegen aber die vegetabilische pur- gantia, so dieselbe zu schwach geben werden vnd liegen bleiben/ ob schon nicht allzeit der Leib davon auffschwillt vnd sichtliche Kranckheiten vervrsachet/ dannoch vn- sichtlich demselben Schaden zugefüget wird/ dieses aber nit allein kein schaden/ sondern vnsichtbarlich dem Leibe zum besten seine würckung verrichtet/ ist derohalben gar ein grosser vnterscheid vnter mineral: vnd vegetabili- schen purgantien. Diese werden in gantz kleinen vnd lieblichem dosi, den Krancken füglich zu jhrem frommen ohne Widerwillen vnd eckel beygebracht/ jene aber mit gantzen Potten vol mit grossem Vnlust/ vnd vielmahls grossen Nachtheil des Krancken mit gewalt eingeschwel- gert. Daß auch solcher Widerwillen/ den sie gegen ein- nehmen so grosse Becher vol vnlieblicher Geträncke er- tragen müssen/ jnen nicht offtermals vielmehr schaden/ vnd Kranckheit/ als der Tranck selber zufügen solte/ kan man leichtlich ermessen. Es were zu wündschen vmb der armen Krancken willen/ daß einmahl die Zeit käme/ daß solche sudel-Köcherey abgeschafft/ vnd lieb- liche Extracta vegetabilium, vnd gute Essentiae mi- neralium dargegen gestellet würden. Ein Extractum purgans zu machen. . Rad. Helleb. nigri zu rechter zeit gesamblet/ vnd in wem
Dritter Theil daß der Uſus eines wolbereitteten Antim. nim̃er ohneFrucht abgehet. Hergegen aber die vegetabiliſche pur- gantia, ſo dieſelbe zu ſchwach geben werden vnd liegen bleiben/ ob ſchon nicht allzeit der Leib davon auffſchwillt vnd ſichtliche Kranckheiten vervrſachet/ dannoch vn- ſichtlich demſelben Schaden zugefuͤget wird/ dieſes aber nit allein kein ſchaden/ ſondern vnſichtbarlich dem Leibe zum beſten ſeine wuͤrckung verrichtet/ iſt derohalben gar ein groſſer vnterſcheid vnter mineral: vnd vegetabili- ſchen purgantien. Dieſe werden in gantz kleinen vnd lieblichem doſi, den Krancken fuͤglich zu jhrem from̃en ohne Widerwillen vnd eckel beygebracht/ jene aber mit gantzen Potten vol mit groſſem Vnluſt/ vnd vielmahls groſſen Nachtheil des Krancken mit gewalt eingeſchwel- gert. Daß auch ſolcher Widerwillen/ den ſie gegen ein- nehmen ſo groſſe Becher vol vnlieblicher Getraͤncke er- tragen muͤſſen/ jnen nicht offtermals vielmehr ſchaden/ vnd Kranckheit/ als der Tranck ſelber zufuͤgen ſolte/ kan man leichtlich ermeſſen. Es were zu wuͤndſchen vmb der armen Krancken willen/ daß einmahl die Zeit kaͤme/ daß ſolche ſudel-Koͤcherey abgeſchafft/ vnd lieb- liche Extracta vegetabilium, vnd gute Eſſentiæ mi- neralium dargegen geſtellet wuͤrden. Ein Extractum purgans zu machen. ℞. Rad. Helleb. nigri zu rechter zeit geſamblet/ vnd in wem
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Dritter Theil
daß der Uſus eines wolbereitteten Antim. nim̃er ohne
Frucht abgehet. Hergegen aber die vegetabiliſche pur-
gantia, ſo dieſelbe zu ſchwach geben werden vnd liegen
bleiben/ ob ſchon nicht allzeit der Leib davon auffſchwillt
vnd ſichtliche Kranckheiten vervrſachet/ dannoch vn-
ſichtlich demſelben Schaden zugefuͤget wird/ dieſes aber
nit allein kein ſchaden/ ſondern vnſichtbarlich dem Leibe
zum beſten ſeine wuͤrckung verrichtet/ iſt derohalben gar
ein groſſer vnterſcheid vnter mineral: vnd vegetabili-
ſchen purgantien. Dieſe werden in gantz kleinen vnd
lieblichem doſi, den Krancken fuͤglich zu jhrem from̃en
ohne Widerwillen vnd eckel beygebracht/ jene aber mit
gantzen Potten vol mit groſſem Vnluſt/ vnd vielmahls
groſſen Nachtheil des Krancken mit gewalt eingeſchwel-
gert. Daß auch ſolcher Widerwillen/ den ſie gegen ein-
nehmen ſo groſſe Becher vol vnlieblicher Getraͤncke er-
tragen muͤſſen/ jnen nicht offtermals vielmehr ſchaden/
vnd Kranckheit/ als der Tranck ſelber zufuͤgen ſolte/
kan man leichtlich ermeſſen. Es were zu wuͤndſchen
vmb der armen Krancken willen/ daß einmahl die Zeit
kaͤme/ daß ſolche ſudel-Koͤcherey abgeſchafft/ vnd lieb-
liche Extracta vegetabilium, vnd gute Eſſentiæ mi-
neralium dargegen geſtellet wuͤrden.
Ein Extractum purgans zu machen.
℞. Rad. Helleb. nigri zu rechter zeit geſamblet/ vnd in
der Lufft getrucknet 1. Pf. Rad. Mechoacæ, Jalap-
pæ ana unc. iiij. Cinnam. ſem. aniſi fænic. ana unc. j.
Croci Britannici dr. j. Dieſe ſpecies mache zu einem
Pulver/ vnd vbergieſſe dieſelbe in einem glaͤſern hohen
Kolben/ mit einem guten dephlegmirten Sp. V. ſetze ei-
nen blinden Helm darauff/ vnd digerire ſolche in lin-
wem
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Zitationshilfe: | Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/42>, abgerufen am 03.03.2025. |