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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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und von unten hinauf bis an den Simms a la rustique
zubereitet, eine Inscription aber ist nirgends vorhanden.
In der Stadt selbst, welche groß ist, aber extrem enge
Gaßen und höchst miserables Stein-Pflaster hat, besahen
wir noch bey Monden-Schein l'Eglise de notre Dame de la
vie, welche zu der Römer-Zeiten das hiesige Praetorium
gewesen. Die Säulen, der Sims und das Frontispicium
sind noch das wahre Römische Original, und ohngefähr
in dem gusto der maison quarree zu Nihmes, nur
daß das Gebäude mercklich kleiner ist. Nach Mitternacht
setzten wir uns wieder auf und arrivireten mit
Oeffnung des Thores

Den 29 August

zu Lyon, woselbst wir diesen Tag sowol, als

Den 30, 31 August und 1 September

mit gründlichem Ausruhen, Abtrag der Schreiberey=Reste
und mancherley Überlegungen und Nachfragen wegen
unsers Italiänischen Transports zugebracht, auch von
Niemand, als von unserm Banquier Speiser und
dem Kauffmann Scharff, an welchen letzern wir von
denen Herrn Kornemanns aus Paris addressiret sind, Be-
such angenommen haben.

und von unten hinauf bis an den Simms a la rustique
zubereitet, eine Inscription aber ist nirgends vorhanden.
In der Stadt selbst, welche groß ist, aber extrem enge
Gaßen und höchst miserables Stein-Pflaster hat, besahen
wir noch bey Monden-Schein l‘Eglise de notre Dame de la
vie, welche zu der Römer-Zeiten das hiesige Praetorium
gewesen. Die Säulen, der Sims und das Frontispicium
sind noch das wahre Römische Original, und ohngefähr
in dem gusto der maison quarrée zu Nihmes, nur
daß das Gebäude mercklich kleiner ist. Nach Mitternacht
setzten wir uns wieder auf und arrivireten mit
Oeffnung des Thores

Den 29 August

zu Lyon, woselbst wir diesen Tag sowol, als

Den 30, 31 August und 1 September

mit gründlichem Ausruhen, Abtrag der Schreiberey=Reste
und mancherley Überlegungen und Nachfragen wegen
unsers Italiänischen Transports zugebracht, auch von
Niemand, als von unserm Banquier Speiser und
dem Kauffmann Scharff, an welchen letzern wir von
denen Herrn Kornemanns aus Paris addressiret sind, Be-
such angenommen haben.

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[0425] und von unten hinauf bis an den Simms a la rustique zubereitet, eine Inscription aber ist nirgends vorhanden. In der Stadt selbst, welche groß ist, aber extrem enge Gaßen und höchst miserables Stein-Pflaster hat, besahen wir noch bey Monden-Schein l‘Eglise de notre Dame de la vie, welche zu der Römer-Zeiten das hiesige Praetorium gewesen. Die Säulen, der Sims und das Frontispicium sind noch das wahre Römische Original, und ohngefähr in dem gusto der maison quarrée zu Nihmes, nur daß das Gebäude mercklich kleiner ist. Nach Mitternacht setzten wir uns wieder auf und arrivireten mit Oeffnung des Thores Den 29 Augl: zu Lyon, woselbst wir diesen Tag sowol, als Den 30, 31 Aug und 1 Sept: mit gründlichem Ausruhen, Abtrag der Schreiberey=Reste und mancherley Überlegungen und Nachfragen wegen unsers Italiänischen Transports zugebracht, auch von Niemand, als von unserm Banquier Speiser und dem Kauffmann Scharff, an welchen letzern wir von denen Hl: Kornemanns aus Paris addressiret sind, Be- such angenommen haben.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/425>, abgerufen am 21.11.2024.