Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].wie würdig oder unwürdig dem Auctori ein iedwedes sub- De la promotion veut-on scavoir l'histoire, Nachdem wir unsern Gast wieder in sein Quartier Den 10 Martii Die heutigen Ansprüche bey ietztgedachten Herrn von Böhmer, Monsieur wie würdig oder unwürdig dem Auctori ein iedwedes sub- De la promotion veut-on scavoir l’histoire, Nachdem wir unsern Gast wieder in sein Quartier Den 10 Martii Die heutigen Ansprüche bey ietztgedachten Herrn von Böhmer, Monsieur <TEI> <text> <body> <div type="letter"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0199"/> wie würdig oder unwürdig dem Auctori ein iedwedes sub<unclear reason="covered">-</unclear><lb/> iectum geschienen habe.</p><lb/> <p> De la promotion veut-on scavoir l’histoire,<lb/> moins par dessein que par hazard<lb/> j’etois au temple de Memoire.<lb/> les Dieux avoient pris le Nectar,<lb/> lorqu’un d’eux rompit le silence,<lb/> il faut dit-il, nous amuser.<lb/> Faisons des Marechaux de France.<lb/> chacun agant le droit prétendit en user;<lb/> Minerve et Mars d’Intelligence<lb/> Firent Bellisle et Maillebois,<lb/> de Themis Nangis ent la voix,<lb/> Isenghien et Duras eurent pour eux Mercur<unclear reason="covered">e</unclear><lb/> il est vrai qu’il dormoit dans cette conjonctur<unclear reason="covered">e</unclear><lb/> Il en fut repris par Pallas.<lb/> Momus armé de sa marotte<lb/> pour la gloire de la Calotte<lb/> designa Chaulne et Brancas<lb/> a ce point peut-on se meprendre?<lb/> dirent les tristes concurens<lb/> libres dans leurs amusemens<lb/> les Dieux n’ont point de compte a rendre.</p><lb/> <p> Nachdem wir unsern Gast wieder in sein Quartier<lb/> gebracht und nach Hause zurückgekommen, war in-<lb/> deßen der Heßen Darmstadtische Minister <persName xml:id="TidB17466" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10086">von Böhme<unclear reason="covered">r</unclear></persName><lb/> zur Visite bey uns gewesen.</p><lb/> </div> <div type="diaryEntry"> <head rendition="#c"> Den 10 <choice><abbr>Mart:</abbr><expan>Martii</expan></choice></head><lb/> <p> Die heutigen Ansprüche bey ietztgedachten <persName xml:id="TidB17470" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10086"><choice><abbr>H.</abbr><expan>Herrn</expan></choice><choice><abbr>v.</abbr><expan>von</expan></choice> Böhmer</persName>, <persName xml:id="TidB17472" corresp="register.xml#regID_37.lemID_12321"><choice><abbr>Mr.</abbr><expan>Monsieur</expan></choice><lb/> de Verneuil</persName>, dem <persName xml:id="TidB17473" corresp="register.xml#regID_37.lemID_12350">Holländischen Ambassadeur</persName> und dem<lb/><persName xml:id="TidB17474" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10026" ref="http://d-nb.info/gnd/122206510X">prince de Turenne</persName> waren vergeblich. <persName xml:id="TidB17475" corresp="register.xml#regID_37.lemID_10011">Madame de<lb/> Montbrun</persName> aber bekamen wir heute zum erstenmal, ob<lb/> zwar noch sehr schwach und elend wieder zu sprechen,<lb/> und hatten dismal auch das Glück, mit ihrer Frau Mutte<unclear reason="covered">r</unclear> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0199]
wie würdig oder unwürdig dem Auctori ein iedwedes sub-
iectum geschienen habe.
De la promotion veut-on scavoir l’histoire,
moins par dessein que par hazard
j’etois au temple de Memoire.
les Dieux avoient pris le Nectar,
lorqu’un d’eux rompit le silence,
il faut dit-il, nous amuser.
Faisons des Marechaux de France.
chacun agant le droit prétendit en user;
Minerve et Mars d’Intelligence
Firent Bellisle et Maillebois,
de Themis Nangis ent la voix,
Isenghien et Duras eurent pour eux Mercure
il est vrai qu’il dormoit dans cette conjoncture
Il en fut repris par Pallas.
Momus armé de sa marotte
pour la gloire de la Calotte
designa Chaulne et Brancas
a ce point peut-on se meprendre?
dirent les tristes concurens
libres dans leurs amusemens
les Dieux n’ont point de compte a rendre.
Nachdem wir unsern Gast wieder in sein Quartier
gebracht und nach Hause zurückgekommen, war in-
deßen der Heßen Darmstadtische Minister von Böhmer
zur Visite bey uns gewesen.
Den 10 Mart:
Die heutigen Ansprüche bey ietztgedachten H. v. Böhmer, Mr.
de Verneuil, dem Holländischen Ambassadeur und dem
prince de Turenne waren vergeblich. Madame de
Montbrun aber bekamen wir heute zum erstenmal, ob
zwar noch sehr schwach und elend wieder zu sprechen,
und hatten dismal auch das Glück, mit ihrer Frau Mutter
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Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate
Weitere Informationen:Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;
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