Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Nachredner, Nachschuß.
unserer Zeiten eingerichtet seyn. Vielleicht könnte
sie also eingerichtet werden:

Wohledle, Vorachtbahre, Kunsterfahrne,
und Hochgeehrteste Herren,
Werthgeschätzte Zuschauer,

Sie alle haben uns jetzo ein deutliches Merckmahl
von ihrer schätzbaren Freundschaft und Wohlge-
wogenheit an den Tag geleget, indem es Jhnen be-
liebig gewesen, unserer Handlung nicht nur zahl-
reich beyzuwohnen, sondern auch selbiger durch ihre
angenehme Gegenwart eine besondere Zierde zu
geben. Jch habe Befehl, Jhnen allerseits davor
den verbundensten Danck abzustatten, und zugleich
ergebenst zu bitten, daß sie alles was gegenwärtig
vorgenommen worden nicht übel, sondern zum be-
sten, auslegen mögen. Denn unsere Absicht dabey
ist redlich und aufrichtig, weil wir damit nichts
anders anzeigen wollen, als daß ein neuangehender
Geselle unserer löblichen Kunst allen Untugenden
absagen, der Tugend hingegen sich äuserst befleißi-
gen solle. Werden sie mir demnach die Gefällig-
keit erweisen, und meine Bitte Statt finden las-
sen; So versichere ich ihnen allerseits, daß wir uns
eifrigst bemühen werden, unsere Danckbeflissenheit
bey aller Gelegenheit wiederum sehen zu lassen.
Leben sie unterdessen wohl und vergnügt: Jch aber
habe die Ehre uns alle deroselben Freundschaft und
Wohlwollen bestens zu empfehlen.

Nachredner, ist derjenige, welcher mit einer kurtzen
Rede den Beschluß bey der Deposition macht.
Siehe den vorhergehenden Titul.

Nachschuß, siehe Zuschuß.

No-

Nachredner, Nachſchuß.
unſerer Zeiten eingerichtet ſeyn. Vielleicht koͤnnte
ſie alſo eingerichtet werden:

Wohledle, Vorachtbahre, Kunſterfahrne,
und Hochgeehrteſte Herren,
Werthgeſchaͤtzte Zuſchauer,

Sie alle haben uns jetzo ein deutliches Merckmahl
von ihrer ſchaͤtzbaren Freundſchaft und Wohlge-
wogenheit an den Tag geleget, indem es Jhnen be-
liebig geweſen, unſerer Handlung nicht nur zahl-
reich beyzuwohnen, ſondern auch ſelbiger durch ihre
angenehme Gegenwart eine beſondere Zierde zu
geben. Jch habe Befehl, Jhnen allerſeits davor
den verbundenſten Danck abzuſtatten, und zugleich
ergebenſt zu bitten, daß ſie alles was gegenwaͤrtig
vorgenommen worden nicht uͤbel, ſondern zum be-
ſten, auslegen moͤgen. Denn unſere Abſicht dabey
iſt redlich und aufrichtig, weil wir damit nichts
anders anzeigen wollen, als daß ein neuangehender
Geſelle unſerer loͤblichen Kunſt allen Untugenden
abſagen, der Tugend hingegen ſich aͤuſerſt befleißi-
gen ſolle. Werden ſie mir demnach die Gefaͤllig-
keit erweiſen, und meine Bitte Statt finden laſ-
ſen; So verſichere ich ihnen allerſeits, daß wir uns
eifrigſt bemuͤhen werden, unſere Danckbefliſſenheit
bey aller Gelegenheit wiederum ſehen zu laſſen.
Leben ſie unterdeſſen wohl und vergnuͤgt: Jch aber
habe die Ehre uns alle deroſelben Freundſchaft und
Wohlwollen beſtens zu empfehlen.

Nachredner, iſt derjenige, welcher mit einer kurtzen
Rede den Beſchluß bey der Depoſition macht.
Siehe den vorhergehenden Titul.

Nachſchuß, ſiehe Zuſchuß.

No-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0477" n="210"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nachredner, Nach&#x017F;chuß.</hi></fw><lb/>
un&#x017F;erer Zeiten eingerichtet &#x017F;eyn. Vielleicht ko&#x0364;nnte<lb/>
&#x017F;ie al&#x017F;o eingerichtet werden:</p><lb/>
          <floatingText>
            <body>
              <div type="postface">
                <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Wohledle, Vorachtbahre, Kun&#x017F;terfahrne,<lb/>
und Hochgeehrte&#x017F;te Herren,<lb/>
Werthge&#x017F;cha&#x0364;tzte Zu&#x017F;chauer,</hi> </hi> </salute><lb/>
                <p>Sie alle haben uns jetzo ein deutliches Merckmahl<lb/>
von ihrer &#x017F;cha&#x0364;tzbaren Freund&#x017F;chaft und Wohlge-<lb/>
wogenheit an den Tag geleget, indem es Jhnen be-<lb/>
liebig gewe&#x017F;en, un&#x017F;erer Handlung nicht nur zahl-<lb/>
reich beyzuwohnen, &#x017F;ondern auch &#x017F;elbiger durch ihre<lb/>
angenehme Gegenwart eine be&#x017F;ondere Zierde zu<lb/>
geben. Jch habe Befehl, Jhnen aller&#x017F;eits davor<lb/>
den verbunden&#x017F;ten Danck abzu&#x017F;tatten, und zugleich<lb/>
ergeben&#x017F;t zu bitten, daß &#x017F;ie alles was gegenwa&#x0364;rtig<lb/>
vorgenommen worden nicht u&#x0364;bel, &#x017F;ondern zum be-<lb/>
&#x017F;ten, auslegen mo&#x0364;gen. Denn un&#x017F;ere Ab&#x017F;icht dabey<lb/>
i&#x017F;t redlich und aufrichtig, weil wir damit nichts<lb/>
anders anzeigen wollen, als daß ein neuangehender<lb/>
Ge&#x017F;elle un&#x017F;erer lo&#x0364;blichen Kun&#x017F;t allen Untugenden<lb/>
ab&#x017F;agen, der Tugend hingegen &#x017F;ich a&#x0364;u&#x017F;er&#x017F;t befleißi-<lb/>
gen &#x017F;olle. Werden &#x017F;ie mir demnach die Gefa&#x0364;llig-<lb/>
keit erwei&#x017F;en, und meine Bitte Statt finden la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en; So ver&#x017F;ichere ich ihnen aller&#x017F;eits, daß wir uns<lb/>
eifrig&#x017F;t bemu&#x0364;hen werden, un&#x017F;ere Danckbefli&#x017F;&#x017F;enheit<lb/>
bey aller Gelegenheit wiederum &#x017F;ehen zu la&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Leben &#x017F;ie unterde&#x017F;&#x017F;en wohl und vergnu&#x0364;gt: Jch aber<lb/>
habe die Ehre uns alle dero&#x017F;elben Freund&#x017F;chaft und<lb/>
Wohlwollen be&#x017F;tens zu empfehlen.<lb/></p>
              </div>
            </body>
          </floatingText>
          <p><hi rendition="#fr">Nachredner,</hi> i&#x017F;t derjenige, welcher mit einer kurtzen<lb/>
Rede den Be&#x017F;chluß bey der Depo&#x017F;ition macht.<lb/>
Siehe den vorhergehenden Titul.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Nach&#x017F;chuß,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Zu&#x017F;chuß.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">No-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0477] Nachredner, Nachſchuß. unſerer Zeiten eingerichtet ſeyn. Vielleicht koͤnnte ſie alſo eingerichtet werden: Wohledle, Vorachtbahre, Kunſterfahrne, und Hochgeehrteſte Herren, Werthgeſchaͤtzte Zuſchauer, Sie alle haben uns jetzo ein deutliches Merckmahl von ihrer ſchaͤtzbaren Freundſchaft und Wohlge- wogenheit an den Tag geleget, indem es Jhnen be- liebig geweſen, unſerer Handlung nicht nur zahl- reich beyzuwohnen, ſondern auch ſelbiger durch ihre angenehme Gegenwart eine beſondere Zierde zu geben. Jch habe Befehl, Jhnen allerſeits davor den verbundenſten Danck abzuſtatten, und zugleich ergebenſt zu bitten, daß ſie alles was gegenwaͤrtig vorgenommen worden nicht uͤbel, ſondern zum be- ſten, auslegen moͤgen. Denn unſere Abſicht dabey iſt redlich und aufrichtig, weil wir damit nichts anders anzeigen wollen, als daß ein neuangehender Geſelle unſerer loͤblichen Kunſt allen Untugenden abſagen, der Tugend hingegen ſich aͤuſerſt befleißi- gen ſolle. Werden ſie mir demnach die Gefaͤllig- keit erweiſen, und meine Bitte Statt finden laſ- ſen; So verſichere ich ihnen allerſeits, daß wir uns eifrigſt bemuͤhen werden, unſere Danckbefliſſenheit bey aller Gelegenheit wiederum ſehen zu laſſen. Leben ſie unterdeſſen wohl und vergnuͤgt: Jch aber habe die Ehre uns alle deroſelben Freundſchaft und Wohlwollen beſtens zu empfehlen. Nachredner, iſt derjenige, welcher mit einer kurtzen Rede den Beſchluß bey der Depoſition macht. Siehe den vorhergehenden Titul. Nachſchuß, ſiehe Zuſchuß. No-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/477
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/477>, abgerufen am 30.12.2024.