[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.Geburtsbrief, Geld, Generalsitz, etc. polirt seyn muß, damit kein Buchstabe in der dar-auf liegenden Forme weder zu hoch, noch zu niedrig beym Abdrucken erscheinen möge. G Geburtsbrief, ist ein öffentliches Zeugniß desjenigen Geld, ein gewisses, bekommt der Geselle von dem Generalsitz, oder Seßion, geschiehet alle halbe Jahr, Gesell, ist bey Künstlern und andern Profeßionen Gesellenbuch, in dieses muß ein jeder fremder Ge- Gesellenmachen, siehe postuliren. Gesellennamen, bekommt derjenige, welcher von Ge-
Geburtsbrief, Geld, Generalſitz, ꝛc. polirt ſeyn muß, damit kein Buchſtabe in der dar-auf liegenden Forme weder zu hoch, noch zu niedrig beym Abdrucken erſcheinen moͤge. G Geburtsbrief, iſt ein oͤffentliches Zeugniß desjenigen Geld, ein gewiſſes, bekommt der Geſelle von dem Generalſitz, oder Seßion, geſchiehet alle halbe Jahr, Geſell, iſt bey Kuͤnſtlern und andern Profeßionen Geſellenbuch, in dieſes muß ein jeder fremder Ge- Geſellenmachen, ſiehe poſtuliren. Geſellennamen, bekommt derjenige, welcher von Ge-
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Geburtsbrief, Geld, Generalſitz, ꝛc.
polirt ſeyn muß, damit kein Buchſtabe in der dar-
auf liegenden Forme weder zu hoch, noch zu niedrig
beym Abdrucken erſcheinen moͤge.
G
Geburtsbrief, iſt ein oͤffentliches Zeugniß desjenigen
Menſchen, welcher ſich bey einer Kunſt will aufdin-
gen und einſchreiben laſſen, daß er von ehrlichen
Eltern gezeuget und gebohren worden.
Geld, ein gewiſſes, bekommt der Geſelle von dem
Buchdruckerherrn, wenn er ſelbigen nicht vollauf
Arbeit geben kan; oder auch, wenn er die Aufſicht
uͤber etwas bekoͤmmt, daß er ſeine ordentliche Ar-
beit nicht verrichten kan.
Generalſitz, oder Seßion, geſchiehet alle halbe Jahr,
nemlich 14. Tage vor Oſtern und 14. Tage vor Mi-
chaelis, da die gantze Societaͤt bey dem der Zeit er-
wehlten Oberaͤlteſten erſcheinet, nachdem er ſolche
durch einen Forderzettel allen Gliedern wiſſen laſſen.
Jſt eine auſerordentliche Zuſammenkunft noͤthig, ſo
werden nur eintzelne Glieder darzu eingeladen.
Geſell, iſt bey Kuͤnſtlern und andern Profeßionen
derjenige, welcher ſeine Lehrjahre gebuͤhrend ausge-
ſtanden, und von den meiſten ordentlich loßgeſpro-
chen, und alſo berechtiget iſt, auf ſeiner Kunſt, oder
Profeßion, zu wandern, wo er hin will.
Geſellenbuch, in dieſes muß ein jeder fremder Ge-
ſelle bey dem Generalſitz ſeinen Namen, und Ort,
wo er her iſt, einſchreiben.
Geſellenmachen, ſiehe poſtuliren.
Geſellennamen, bekommt derjenige, welcher von
einer loͤblichen Geſellſchaft aus dem Cornuten-in
den Geſellenſtand erhoben wird, damit er anders-
wo richtig fortkommen kan.
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