polirt seyn muß, damit kein Buchstabe in der dar- auf liegenden Forme weder zu hoch, noch zu niedrig beym Abdrucken erscheinen möge.
G
Geburtsbrief, ist ein öffentliches Zeugniß desjenigen Menschen, welcher sich bey einer Kunst will aufdin- gen und einschreiben lassen, daß er von ehrlichen Eltern gezeuget und gebohren worden.
Geld, ein gewisses, bekommt der Geselle von dem Buchdruckerherrn, wenn er selbigen nicht vollauf Arbeit geben kan; oder auch, wenn er die Aufsicht über etwas bekömmt, daß er seine ordentliche Ar- beit nicht verrichten kan.
Generalsitz, oder Seßion, geschiehet alle halbe Jahr, nemlich 14. Tage vor Ostern und 14. Tage vor Mi- chaelis, da die gantze Societät bey dem der Zeit er- wehlten Oberältesten erscheinet, nachdem er solche durch einen Forderzettel allen Gliedern wissen lassen. Jst eine auserordentliche Zusammenkunft nöthig, so werden nur eintzelne Glieder darzu eingeladen.
Gesell, ist bey Künstlern und andern Profeßionen derjenige, welcher seine Lehrjahre gebührend ausge- standen, und von den meisten ordentlich loßgespro- chen, und also berechtiget ist, auf seiner Kunst, oder Profeßion, zu wandern, wo er hin will.
Gesellenbuch, in dieses muß ein jeder fremder Ge- selle bey dem Generalsitz seinen Namen, und Ort, wo er her ist, einschreiben.
Gesellenmachen, siehe postuliren.
Gesellennamen, bekommt derjenige, welcher von einer löblichen Gesellschaft aus dem Cornuten-in den Gesellenstand erhoben wird, damit er anders- wo richtig fortkommen kan.
Ge-
Geburtsbrief, Geld, Generalſitz, ꝛc.
polirt ſeyn muß, damit kein Buchſtabe in der dar- auf liegenden Forme weder zu hoch, noch zu niedrig beym Abdrucken erſcheinen moͤge.
G
Geburtsbrief, iſt ein oͤffentliches Zeugniß desjenigen Menſchen, welcher ſich bey einer Kunſt will aufdin- gen und einſchreiben laſſen, daß er von ehrlichen Eltern gezeuget und gebohren worden.
Geld, ein gewiſſes, bekommt der Geſelle von dem Buchdruckerherrn, wenn er ſelbigen nicht vollauf Arbeit geben kan; oder auch, wenn er die Aufſicht uͤber etwas bekoͤmmt, daß er ſeine ordentliche Ar- beit nicht verrichten kan.
Generalſitz, oder Seßion, geſchiehet alle halbe Jahr, nemlich 14. Tage vor Oſtern und 14. Tage vor Mi- chaelis, da die gantze Societaͤt bey dem der Zeit er- wehlten Oberaͤlteſten erſcheinet, nachdem er ſolche durch einen Forderzettel allen Gliedern wiſſen laſſen. Jſt eine auſerordentliche Zuſammenkunft noͤthig, ſo werden nur eintzelne Glieder darzu eingeladen.
Geſell, iſt bey Kuͤnſtlern und andern Profeßionen derjenige, welcher ſeine Lehrjahre gebuͤhrend ausge- ſtanden, und von den meiſten ordentlich loßgeſpro- chen, und alſo berechtiget iſt, auf ſeiner Kunſt, oder Profeßion, zu wandern, wo er hin will.
Geſellenbuch, in dieſes muß ein jeder fremder Ge- ſelle bey dem Generalſitz ſeinen Namen, und Ort, wo er her iſt, einſchreiben.
Geſellenmachen, ſiehe poſtuliren.
Geſellennamen, bekommt derjenige, welcher von einer loͤblichen Geſellſchaft aus dem Cornuten-in den Geſellenſtand erhoben wird, damit er anders- wo richtig fortkommen kan.
Ge-
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Geburtsbrief, Geld, Generalſitz, ꝛc.
polirt ſeyn muß, damit kein Buchſtabe in der dar-
auf liegenden Forme weder zu hoch, noch zu niedrig
beym Abdrucken erſcheinen moͤge.
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Geburtsbrief, iſt ein oͤffentliches Zeugniß desjenigen
Menſchen, welcher ſich bey einer Kunſt will aufdin-
gen und einſchreiben laſſen, daß er von ehrlichen
Eltern gezeuget und gebohren worden.
Geld, ein gewiſſes, bekommt der Geſelle von dem
Buchdruckerherrn, wenn er ſelbigen nicht vollauf
Arbeit geben kan; oder auch, wenn er die Aufſicht
uͤber etwas bekoͤmmt, daß er ſeine ordentliche Ar-
beit nicht verrichten kan.
Generalſitz, oder Seßion, geſchiehet alle halbe Jahr,
nemlich 14. Tage vor Oſtern und 14. Tage vor Mi-
chaelis, da die gantze Societaͤt bey dem der Zeit er-
wehlten Oberaͤlteſten erſcheinet, nachdem er ſolche
durch einen Forderzettel allen Gliedern wiſſen laſſen.
Jſt eine auſerordentliche Zuſammenkunft noͤthig, ſo
werden nur eintzelne Glieder darzu eingeladen.
Geſell, iſt bey Kuͤnſtlern und andern Profeßionen
derjenige, welcher ſeine Lehrjahre gebuͤhrend ausge-
ſtanden, und von den meiſten ordentlich loßgeſpro-
chen, und alſo berechtiget iſt, auf ſeiner Kunſt, oder
Profeßion, zu wandern, wo er hin will.
Geſellenbuch, in dieſes muß ein jeder fremder Ge-
ſelle bey dem Generalſitz ſeinen Namen, und Ort,
wo er her iſt, einſchreiben.
Geſellenmachen, ſiehe poſtuliren.
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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/449>, abgerufen am 03.03.2025.
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