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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Wohlmeynender Unterricht.
rigiren, oder schliessen, Spiesse auf, oder es verrückt sich
was, oder es fallen Colum-Ziffern um, und was der-
gleichen mehr ist, darum muß man alle Columnen noch
einmal wohl ansehen, absonderlich nach den Colum-
nen Ziffern, ehe fort gedruckt wird. Was die übri-
gen Kleinigkeiten anlangt, wird ein verständiger Se-
tzer schon selbst zu zeigen wissen. Hat er ihm nun die-
ses, was hier erwehnet worden, recht beygebracht, so
zweifle ich nicht, er wird vor einen guten und fertigen
Setzer paßiren können, und solches demjenigen, der
ihm davon Unterricht ertheilet, Zeit Lebens zu dan-
cken wissen.

Vom Ausrechnen.

EJn Manuscript recht gut auszurechnen, wird von
den meisten vor eine sonderliche Kunst gehalten,
absonderlich, wenn es bald enge, bald weitläuftig, bald
schmal, bald breit, auch wohl an dem Rande hin und
wieder etwas hinein geschrieben ist. Es ist auch an
dem; Allein sie bestehet mehrentheils in der Vorsich-
tigkeit, so man hierinnen gebrauchen muß; Es dienet
hiervon zum Unterricht, daß man ein Manuscript, ehe
man es auszurechnen anfängt wohl durchsehen, und
die Blätter und Seiten, so nicht egal mit den meisten
geschrieben sind, mit einem gewissen Zeichen bemercken
muß. Wo es breiter geschrieben ist, muß man ein ge-
wiß Zeichen machen, wo es enger geschrieben, wieder
ein anders, und wo es die Noth erfordert noch ein an-
ders, damit es einem gleich im Ausrechnen in die Augen
falle, und man gleich an dem Zeichen sehe, wo ich weit-
läuftiger, oder enger, rechnen muß. Wann dieses gesche-
hen, so suche man eine Zeile in dem Manuscript aus, die
man meynt, daß sie mit den meisten überein treffe,

und

Wohlmeynender Unterricht.
rigiren, oder ſchlieſſen, Spieſſe auf, oder es verruͤckt ſich
was, oder es fallen Colum-Ziffern um, und was der-
gleichen mehr iſt, darum muß man alle Columnen noch
einmal wohl anſehen, abſonderlich nach den Colum-
nen Ziffern, ehe fort gedruckt wird. Was die uͤbri-
gen Kleinigkeiten anlangt, wird ein verſtaͤndiger Se-
tzer ſchon ſelbſt zu zeigen wiſſen. Hat er ihm nun die-
ſes, was hier erwehnet worden, recht beygebracht, ſo
zweifle ich nicht, er wird vor einen guten und fertigen
Setzer paßiren koͤnnen, und ſolches demjenigen, der
ihm davon Unterricht ertheilet, Zeit Lebens zu dan-
cken wiſſen.

Vom Ausrechnen.

EJn Manuſcript recht gut auszurechnen, wird von
den meiſten vor eine ſonderliche Kunſt gehalten,
abſonderlich, wenn es bald enge, bald weitlaͤuftig, bald
ſchmal, bald breit, auch wohl an dem Rande hin und
wieder etwas hinein geſchrieben iſt. Es iſt auch an
dem; Allein ſie beſtehet mehrentheils in der Vorſich-
tigkeit, ſo man hierinnen gebrauchen muß; Es dienet
hiervon zum Unterricht, daß man ein Manuſcript, ehe
man es auszurechnen anfaͤngt wohl durchſehen, und
die Blaͤtter und Seiten, ſo nicht egal mit den meiſten
geſchrieben ſind, mit einem gewiſſen Zeichen bemercken
muß. Wo es breiter geſchrieben iſt, muß man ein ge-
wiß Zeichen machen, wo es enger geſchrieben, wieder
ein anders, und wo es die Noth erfordert noch ein an-
ders, damit es einem gleich im Ausrechnen in die Augen
falle, und man gleich an dem Zeichen ſehe, wo ich weit-
laͤuftiger, oder enger, rechnen muß. Wann dieſes geſche-
hen, ſo ſuche man eine Zeile in dem Manuſcript aus, die
man meynt, daß ſie mit den meiſten uͤberein treffe,

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[112/0357] Wohlmeynender Unterricht. rigiren, oder ſchlieſſen, Spieſſe auf, oder es verruͤckt ſich was, oder es fallen Colum-Ziffern um, und was der- gleichen mehr iſt, darum muß man alle Columnen noch einmal wohl anſehen, abſonderlich nach den Colum- nen Ziffern, ehe fort gedruckt wird. Was die uͤbri- gen Kleinigkeiten anlangt, wird ein verſtaͤndiger Se- tzer ſchon ſelbſt zu zeigen wiſſen. Hat er ihm nun die- ſes, was hier erwehnet worden, recht beygebracht, ſo zweifle ich nicht, er wird vor einen guten und fertigen Setzer paßiren koͤnnen, und ſolches demjenigen, der ihm davon Unterricht ertheilet, Zeit Lebens zu dan- cken wiſſen. Vom Ausrechnen. EJn Manuſcript recht gut auszurechnen, wird von den meiſten vor eine ſonderliche Kunſt gehalten, abſonderlich, wenn es bald enge, bald weitlaͤuftig, bald ſchmal, bald breit, auch wohl an dem Rande hin und wieder etwas hinein geſchrieben iſt. Es iſt auch an dem; Allein ſie beſtehet mehrentheils in der Vorſich- tigkeit, ſo man hierinnen gebrauchen muß; Es dienet hiervon zum Unterricht, daß man ein Manuſcript, ehe man es auszurechnen anfaͤngt wohl durchſehen, und die Blaͤtter und Seiten, ſo nicht egal mit den meiſten geſchrieben ſind, mit einem gewiſſen Zeichen bemercken muß. Wo es breiter geſchrieben iſt, muß man ein ge- wiß Zeichen machen, wo es enger geſchrieben, wieder ein anders, und wo es die Noth erfordert noch ein an- ders, damit es einem gleich im Ausrechnen in die Augen falle, und man gleich an dem Zeichen ſehe, wo ich weit- laͤuftiger, oder enger, rechnen muß. Wann dieſes geſche- hen, ſo ſuche man eine Zeile in dem Manuſcript aus, die man meynt, daß ſie mit den meiſten uͤberein treffe, und

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/357>, abgerufen am 21.12.2024.