Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.Räder von Gusseisen.
[Formel 1]
, dafür hat Neumann 3 r angenommen, welchesvon unserer Rechnung beinahe um 3/4 r abweicht. Eben so findet man bei der weitern Vergleichung der Neumann'schen Zeichnung mit unserer Rechnung hinsichtlich der Höhe und Breite des Kopfes der Zähne noch merkliche Abweichungen, woraus die Unzulänglichkeit solcher praktischer Regeln, deren sich die Mühlenbauer gewöhnlich zu bedienen pflegen, hinlänglich zu ersehen ist. §. 42. Bei grössern Rädern, welche ganz von Holz verfertigt werden, kann man dem Fig. 1 bis 4 enthält die Darstellung eines solchen Rades, wobei die Radarme mit derFig. In Fig. 5 und 6 ist ein solches Rad dargestellt, welches mit dem gusseiser-Fig. Bei grössern Rädern wird auch nicht der Radkranz aus einem Stücke gegossen, Wir werden in der Maschinenlehre bei der Darstellung mehrerer Maschinenanlagen 8*
Räder von Gusseisen.
[Formel 1]
, dafür hat Neumann 3 r angenommen, welchesvon unserer Rechnung beinahe um ¾ r abweicht. Eben so findet man bei der weitern Vergleichung der Neumann’schen Zeichnung mit unserer Rechnung hinsichtlich der Höhe und Breite des Kopfes der Zähne noch merkliche Abweichungen, woraus die Unzulänglichkeit solcher praktischer Regeln, deren sich die Mühlenbauer gewöhnlich zu bedienen pflegen, hinlänglich zu ersehen ist. §. 42. Bei grössern Rädern, welche ganz von Holz verfertigt werden, kann man dem Fig. 1 bis 4 enthält die Darstellung eines solchen Rades, wobei die Radarme mit derFig. In Fig. 5 und 6 ist ein solches Rad dargestellt, welches mit dem gusseiser-Fig. Bei grössern Rädern wird auch nicht der Radkranz aus einem Stücke gegossen, Wir werden in der Maschinenlehre bei der Darstellung mehrerer Maschinenanlagen 8*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0095" n="59"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Räder von Gusseisen.</hi></fw><lb/><formula/>, dafür hat <hi rendition="#i">Neumann</hi> 3 r angenommen, welches<lb/> von unserer Rechnung beinahe um ¾ r abweicht. Eben so findet man bei der weitern<lb/> Vergleichung der <hi rendition="#i">Neumann</hi>’schen Zeichnung mit unserer Rechnung hinsichtlich der<lb/> Höhe und Breite des Kopfes der Zähne noch merkliche Abweichungen, woraus die<lb/> Unzulänglichkeit solcher praktischer Regeln, deren sich die Mühlenbauer gewöhnlich<lb/> zu bedienen pflegen, hinlänglich zu ersehen ist.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 42.</head><lb/> <p>Bei grössern Rädern, welche ganz von Holz verfertigt werden, kann man dem<lb/> Schwinden oder Werfen derselben nicht leicht vorbeugen, weil die Radkränze,<lb/> wenn sie auch aus doppelten Felgenlagen verfertigt sind, sich doch bei nicht völlig<lb/> ausgetrocknetem Holze nach einiger Zeit verändern. Zur Bewirkung einer grössern<lb/> Festigkeit und Unwandelbarkeit eines Rades pflegt man den <hi rendition="#g">Radkranz</hi> mit oder<lb/> ohne Arme <hi rendition="#g">von Gusseisen</hi> zu machen und in denselben <hi rendition="#g">hölzerne Kämme</hi><lb/> oder <hi rendition="#g">Zähne</hi> einzusetzen.</p><lb/> <p>Fig. 1 bis 4 enthält die Darstellung eines solchen Rades, wobei die Radarme mit der<note place="right">Fig.<lb/> 1<lb/> bis<lb/> 4.<lb/> Tab.<lb/> 74.</note><lb/> Nabe und dem Radkranze aus einem Stücke gegossen sind. Da hier die Oeffnungen<lb/> für die Zähne selten so genau zu treffen pflegen, so werden die Kämme unbearbeitet<lb/> eingesetzt, auf denselben der Theilriss bestimmt, die Theilung aufgetragen, die Kämme<lb/> nach gehöriger Bezeichnung oder Numerirung wieder herausgenommen, nach den be-<lb/> treffenden Schablonen ausgearbeitet und dann erst wieder eingesetzt. Eiserne Stifte,<lb/> welche hart an dem innern Umfange des Radkranzes eingeschlagen werden, verhin-<lb/> dern das Herausfallen der Kämme.</p><lb/> <p>In Fig. 5 und 6 ist ein solches Rad dargestellt, welches mit dem gusseiser-<note place="right">Fig.<lb/> 5<lb/> und<lb/> 6.</note><lb/> nen Kranze nicht in einem Stücke gegossen ist. Die Arme werden hierbei in die am<lb/> Kranze angegossenen Laschen a, a eingelegt und durch Schrauben damit verbunden.</p><lb/> <p>Bei grössern Rädern wird auch nicht der Radkranz aus einem Stücke gegossen,<lb/> sondern er muss, wie Fig. 7 bis 10 zeigt, aus mehreren Stücken zusammengesetzt wer-<note place="right">Fig.<lb/> 7<lb/> bis<lb/> 10.</note><lb/> den. Zur Verminderung des Gewichtes pflegt man hierbei die Arme und die Welle<lb/> von Holz, den Rad- und Wellkranz aber von Gusseisen zu machen. Die Arme wer-<lb/> den in den Wellkranz von einer Seite eingeschoben, durch Schraubenbolzen an den<lb/> angegossenen Laschen desselben, wie der Durchschnitt Fig. 9 zeigt, befestigt und auch<lb/> noch durch die an den Laschen hervorstehenden Zähne b, b fest gehalten. Am innern<lb/> Umfange des Radkranzes sind ebenfalls Laschen angegossen, in welche die Arme einge-<lb/> legt werden. Durch die Schraubenbolzen a a, a a werden sowohl die Arme an die Kranz-<lb/> stücke, als auch die letztern unter einander verbunden. Der Kranz kann entweder mit<lb/> eingesetzten hölzernen Kämmen, wie Fig. 7 oder mit angegossenen Zähnen, wie Fig. 8<lb/> versehen werden.</p><lb/> <p>Wir werden in der Maschinenlehre bei der Darstellung mehrerer Maschinenanlagen<lb/> die Bauart solcher grosser Kamm- und Stirnräder noch mehrmals anzuführen Gelegen-<lb/> heit finden.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">8*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0095]
Räder von Gusseisen.
[FORMEL], dafür hat Neumann 3 r angenommen, welches
von unserer Rechnung beinahe um ¾ r abweicht. Eben so findet man bei der weitern
Vergleichung der Neumann’schen Zeichnung mit unserer Rechnung hinsichtlich der
Höhe und Breite des Kopfes der Zähne noch merkliche Abweichungen, woraus die
Unzulänglichkeit solcher praktischer Regeln, deren sich die Mühlenbauer gewöhnlich
zu bedienen pflegen, hinlänglich zu ersehen ist.
§. 42.
Bei grössern Rädern, welche ganz von Holz verfertigt werden, kann man dem
Schwinden oder Werfen derselben nicht leicht vorbeugen, weil die Radkränze,
wenn sie auch aus doppelten Felgenlagen verfertigt sind, sich doch bei nicht völlig
ausgetrocknetem Holze nach einiger Zeit verändern. Zur Bewirkung einer grössern
Festigkeit und Unwandelbarkeit eines Rades pflegt man den Radkranz mit oder
ohne Arme von Gusseisen zu machen und in denselben hölzerne Kämme
oder Zähne einzusetzen.
Fig. 1 bis 4 enthält die Darstellung eines solchen Rades, wobei die Radarme mit der
Nabe und dem Radkranze aus einem Stücke gegossen sind. Da hier die Oeffnungen
für die Zähne selten so genau zu treffen pflegen, so werden die Kämme unbearbeitet
eingesetzt, auf denselben der Theilriss bestimmt, die Theilung aufgetragen, die Kämme
nach gehöriger Bezeichnung oder Numerirung wieder herausgenommen, nach den be-
treffenden Schablonen ausgearbeitet und dann erst wieder eingesetzt. Eiserne Stifte,
welche hart an dem innern Umfange des Radkranzes eingeschlagen werden, verhin-
dern das Herausfallen der Kämme.
Fig.
1
bis
4.
Tab.
74.
In Fig. 5 und 6 ist ein solches Rad dargestellt, welches mit dem gusseiser-
nen Kranze nicht in einem Stücke gegossen ist. Die Arme werden hierbei in die am
Kranze angegossenen Laschen a, a eingelegt und durch Schrauben damit verbunden.
Fig.
5
und
6.
Bei grössern Rädern wird auch nicht der Radkranz aus einem Stücke gegossen,
sondern er muss, wie Fig. 7 bis 10 zeigt, aus mehreren Stücken zusammengesetzt wer-
den. Zur Verminderung des Gewichtes pflegt man hierbei die Arme und die Welle
von Holz, den Rad- und Wellkranz aber von Gusseisen zu machen. Die Arme wer-
den in den Wellkranz von einer Seite eingeschoben, durch Schraubenbolzen an den
angegossenen Laschen desselben, wie der Durchschnitt Fig. 9 zeigt, befestigt und auch
noch durch die an den Laschen hervorstehenden Zähne b, b fest gehalten. Am innern
Umfange des Radkranzes sind ebenfalls Laschen angegossen, in welche die Arme einge-
legt werden. Durch die Schraubenbolzen a a, a a werden sowohl die Arme an die Kranz-
stücke, als auch die letztern unter einander verbunden. Der Kranz kann entweder mit
eingesetzten hölzernen Kämmen, wie Fig. 7 oder mit angegossenen Zähnen, wie Fig. 8
versehen werden.
Fig.
7
bis
10.
Wir werden in der Maschinenlehre bei der Darstellung mehrerer Maschinenanlagen
die Bauart solcher grosser Kamm- und Stirnräder noch mehrmals anzuführen Gelegen-
heit finden.
8*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |