Diese Einrichtung haben die Herren von Rosthorn in ihrem Walzwerke zu Wolfsberg in Kärn- then mit Vortheil angewendet.
§. 417.
Wir bemerken noch, dass unter den Fussplatten der vier Ständer der Walzen und der zwei Ständer des konischen Betriebsrades ein Wasserableitungs-Gerinne geführt ist, um das Wasser, welches beständig auf die vier runden Walzenzapfen läuft, in das Mühlge- rinne zurückzuführen. Da ferner die eisernen Kronräder C beständig mit Schmiere begossenTab. 107. Fig. 1. und 2. werden, so ist unter denselben ein Blechkasten zum Sammeln der herabträufelnden Schmiere aufgestellt und ausserdem setzt man in diesen Kasten zu jeder Seite ein Blech bis zur Höhe des obern Getriebes auf, damit die Schmiere nicht hinausspritzt. Diese Bleche, so wie der Blech- kasten zur Aufnahme der Schmiere und das vorgenannte Wasserableitungs-Gerinne erscheinen nicht in unserer Zeichnung. Eben so haben wir das zweite konische Rad ausgelassen, welches unter rechtem Winkel in das Fig. 2 dargestellte Triebrad eingreift, und an der Welle des Was- serrades befestigt ist.
Dieses Wasserrad steht, wie schon früher bemerkt wurde, in einem Kropfgerinne, es ist nach Art der unterschlächtigen Räder von Holz, jedoch mit blechernen 4 Fuss 6 Zoll langen und 15 Zoll hohen Schaufeln gebaut. Dieser Schaufeln befinden sich 24 am Umfange des Wasserrades, dessen äusserer Durchmesser 12 Fuss 9 Zoll 6 Linien misst. Die Breite der Schützenöffnung und des Gerinnes ist 4 Fuss 6 Zoll, die Schaufeln des Rades haben also zu jeder Seite einen Spielraum von 2 Zoll, unten aber von 1 Zoll. Die Druckhöhe des Wassers beträgt vom Wasserspiegel bis zur Mitte der Schützenöffnung 9 Fuss, die Schütze wird bei der Quadrat-Eisenerzeugung 71/2 Zoll, und bei der Flach-Eisenerzeugung höchstens 10 Zoll hoch aufgezogen. Im erstern Falle ist also die in einer Sekunde einströmende Wassermenge
[Formel 1]
, im letztern Falle
[Formel 2]
Kubikfuss.
§. 418.
Wir haben nun noch die Art anzugeben, wie die Grobeisenstücke zwischen die Walzen eingelassen werden. Diess ist aus den Profilen Fig. 5 bis 10, Tab. 107 ersichtlich; die Be-Fig. 5. bis 10. wegung der Walzen ist hierin durch Pfeile angezeigt.
Bei dem ersten Walzenpaare liegt auf der Einlasseite eine Gusseisenplatte Fig. 9, die a b = 2 Fuss 11/2 Zoll lang, a c = 14 Zoll breit ist, und auf deren Oberfläche dieselben Einker- bungen Fig. 8, wie bei den Walzen vorhanden sind. Diese Platte hat eine Neigung von 3 Zoll auf ihre Länge von 14 Zoll, und sie ruht auf zwei an den Walzständern angegossenen Vorsprün- gen d d, in welche noch die eisernen Bolzen e e eingesetzt werden, um die Platte in Ihrer unverrückten Lage zu erhalten.
Bei dem zweiten Walzenpaare ist auf der Einlasseite nur eine 3/4 Zoll starke Einlasstange h Fig. 5 angebracht, die an beiden Enden herabgebogen und in die Oeffnungen der Vorsprünge f, g der Walzständer eingelassen ist. Auf der andern Seite, wo das gestreckte Eisen aus den Walzen heraustritt, sind zwei schmiedeiserne, mit einander verbundene Platten, die einen Kasten k n m o bilden, von 3/4 Zoll Stärke und 10 Zoll Breite vorhanden, welche wie Fig. 7 zeigt, an ihrer innern Länge eben so, wie die Walzen, schief eingeschnitten sind, an welche sie da- her genau anschliessen. Dieser Kasten ist auf dem Vorsprunge der Walzständer q be- festigt, liegt auf der durchgehenden 2 Zoll hohen und 1 Zoll starken Stange p schief auf
Gerstner's Mechanik. Band III. 71
Kraftwasser, Einlassen der Grobeisenstücke.
Diese Einrichtung haben die Herren von Rosthorn in ihrem Walzwerke zu Wolfsberg in Kärn- then mit Vortheil angewendet.
§. 417.
Wir bemerken noch, dass unter den Fussplatten der vier Ständer der Walzen und der zwei Ständer des konischen Betriebsrades ein Wasserableitungs-Gerinne geführt ist, um das Wasser, welches beständig auf die vier runden Walzenzapfen läuft, in das Mühlge- rinne zurückzuführen. Da ferner die eisernen Kronräder C beständig mit Schmiere begossenTab. 107. Fig. 1. und 2. werden, so ist unter denselben ein Blechkasten zum Sammeln der herabträufelnden Schmiere aufgestellt und ausserdem setzt man in diesen Kasten zu jeder Seite ein Blech bis zur Höhe des obern Getriebes auf, damit die Schmiere nicht hinausspritzt. Diese Bleche, so wie der Blech- kasten zur Aufnahme der Schmiere und das vorgenannte Wasserableitungs-Gerinne erscheinen nicht in unserer Zeichnung. Eben so haben wir das zweite konische Rad ausgelassen, welches unter rechtem Winkel in das Fig. 2 dargestellte Triebrad eingreift, und an der Welle des Was- serrades befestigt ist.
Dieses Wasserrad steht, wie schon früher bemerkt wurde, in einem Kropfgerinne, es ist nach Art der unterschlächtigen Räder von Holz, jedoch mit blechernen 4 Fuss 6 Zoll langen und 15 Zoll hohen Schaufeln gebaut. Dieser Schaufeln befinden sich 24 am Umfange des Wasserrades, dessen äusserer Durchmesser 12 Fuss 9 Zoll 6 Linien misst. Die Breite der Schützenöffnung und des Gerinnes ist 4 Fuss 6 Zoll, die Schaufeln des Rades haben also zu jeder Seite einen Spielraum von 2 Zoll, unten aber von 1 Zoll. Die Druckhöhe des Wassers beträgt vom Wasserspiegel bis zur Mitte der Schützenöffnung 9 Fuss, die Schütze wird bei der Quadrat-Eisenerzeugung 7½ Zoll, und bei der Flach-Eisenerzeugung höchstens 10 Zoll hoch aufgezogen. Im erstern Falle ist also die in einer Sekunde einströmende Wassermenge
[Formel 1]
, im letztern Falle
[Formel 2]
Kubikfuss.
§. 418.
Wir haben nun noch die Art anzugeben, wie die Grobeisenstücke zwischen die Walzen eingelassen werden. Diess ist aus den Profilen Fig. 5 bis 10, Tab. 107 ersichtlich; die Be-Fig. 5. bis 10. wegung der Walzen ist hierin durch Pfeile angezeigt.
Bei dem ersten Walzenpaare liegt auf der Einlasseite eine Gusseisenplatte Fig. 9, die a b = 2 Fuss 1½ Zoll lang, a c = 14 Zoll breit ist, und auf deren Oberfläche dieselben Einker- bungen Fig. 8, wie bei den Walzen vorhanden sind. Diese Platte hat eine Neigung von 3 Zoll auf ihre Länge von 14 Zoll, und sie ruht auf zwei an den Walzständern angegossenen Vorsprün- gen d d, in welche noch die eisernen Bolzen e e eingesetzt werden, um die Platte in Ihrer unverrückten Lage zu erhalten.
Bei dem zweiten Walzenpaare ist auf der Einlasseite nur eine ¾ Zoll starke Einlasstange h Fig. 5 angebracht, die an beiden Enden herabgebogen und in die Oeffnungen der Vorsprünge f, g der Walzständer eingelassen ist. Auf der andern Seite, wo das gestreckte Eisen aus den Walzen heraustritt, sind zwei schmiedeiserne, mit einander verbundene Platten, die einen Kasten k n m o bilden, von ¾ Zoll Stärke und 10 Zoll Breite vorhanden, welche wie Fig. 7 zeigt, an ihrer innern Länge eben so, wie die Walzen, schief eingeschnitten sind, an welche sie da- her genau anschliessen. Dieser Kasten ist auf dem Vorsprunge der Walzständer q be- festigt, liegt auf der durchgehenden 2 Zoll hohen und 1 Zoll starken Stange p schief auf
Gerstner’s Mechanik. Band III. 71
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Kraftwasser, Einlassen der Grobeisenstücke.
Diese Einrichtung haben die Herren von Rosthorn in ihrem Walzwerke zu Wolfsberg in Kärn-
then mit Vortheil angewendet.
§. 417.
Wir bemerken noch, dass unter den Fussplatten der vier Ständer der Walzen und der
zwei Ständer des konischen Betriebsrades ein Wasserableitungs-Gerinne geführt ist,
um das Wasser, welches beständig auf die vier runden Walzenzapfen läuft, in das Mühlge-
rinne zurückzuführen. Da ferner die eisernen Kronräder C beständig mit Schmiere begossen
werden, so ist unter denselben ein Blechkasten zum Sammeln der herabträufelnden Schmiere
aufgestellt und ausserdem setzt man in diesen Kasten zu jeder Seite ein Blech bis zur Höhe des
obern Getriebes auf, damit die Schmiere nicht hinausspritzt. Diese Bleche, so wie der Blech-
kasten zur Aufnahme der Schmiere und das vorgenannte Wasserableitungs-Gerinne erscheinen
nicht in unserer Zeichnung. Eben so haben wir das zweite konische Rad ausgelassen, welches
unter rechtem Winkel in das Fig. 2 dargestellte Triebrad eingreift, und an der Welle des Was-
serrades befestigt ist.
Tab.
107.
Fig.
1.
und
2.
Dieses Wasserrad steht, wie schon früher bemerkt wurde, in einem Kropfgerinne, es ist
nach Art der unterschlächtigen Räder von Holz, jedoch mit blechernen 4 Fuss 6 Zoll langen
und 15 Zoll hohen Schaufeln gebaut. Dieser Schaufeln befinden sich 24 am Umfange des
Wasserrades, dessen äusserer Durchmesser 12 Fuss 9 Zoll 6 Linien misst. Die Breite der
Schützenöffnung und des Gerinnes ist 4 Fuss 6 Zoll, die Schaufeln des Rades haben also zu
jeder Seite einen Spielraum von 2 Zoll, unten aber von 1 Zoll. Die Druckhöhe des Wassers
beträgt vom Wasserspiegel bis zur Mitte der Schützenöffnung 9 Fuss, die Schütze wird bei
der Quadrat-Eisenerzeugung 7½ Zoll, und bei der Flach-Eisenerzeugung höchstens 10 Zoll
hoch aufgezogen. Im erstern Falle ist also die in einer Sekunde einströmende Wassermenge
[FORMEL], im letztern Falle [FORMEL] Kubikfuss.
§. 418.
Wir haben nun noch die Art anzugeben, wie die Grobeisenstücke zwischen die Walzen
eingelassen werden. Diess ist aus den Profilen Fig. 5 bis 10, Tab. 107 ersichtlich; die Be-
wegung der Walzen ist hierin durch Pfeile angezeigt.
Fig.
5.
bis
10.
Bei dem ersten Walzenpaare liegt auf der Einlasseite eine Gusseisenplatte Fig. 9, die
a b = 2 Fuss 1½ Zoll lang, a c = 14 Zoll breit ist, und auf deren Oberfläche dieselben Einker-
bungen Fig. 8, wie bei den Walzen vorhanden sind. Diese Platte hat eine Neigung von 3 Zoll
auf ihre Länge von 14 Zoll, und sie ruht auf zwei an den Walzständern angegossenen Vorsprün-
gen d d, in welche noch die eisernen Bolzen e e eingesetzt werden, um die Platte in Ihrer
unverrückten Lage zu erhalten.
Bei dem zweiten Walzenpaare ist auf der Einlasseite nur eine ¾ Zoll starke Einlasstange h
Fig. 5 angebracht, die an beiden Enden herabgebogen und in die Oeffnungen der Vorsprünge
f, g der Walzständer eingelassen ist. Auf der andern Seite, wo das gestreckte Eisen aus den
Walzen heraustritt, sind zwei schmiedeiserne, mit einander verbundene Platten, die einen Kasten
k n m o bilden, von ¾ Zoll Stärke und 10 Zoll Breite vorhanden, welche wie Fig. 7 zeigt,
an ihrer innern Länge eben so, wie die Walzen, schief eingeschnitten sind, an welche sie da-
her genau anschliessen. Dieser Kasten ist auf dem Vorsprunge der Walzständer q be-
festigt, liegt auf der durchgehenden 2 Zoll hohen und 1 Zoll starken Stange p schief auf
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/597>, abgerufen am 23.11.2024.
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