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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Zapfen, Zapfenlager der Hammerwelle.
§. 363.

Die an beiden Endpunkten der Hammerwelle eingelegten Zapfen sind Fig. 14, Tab. 103Tab.
103.

abgebildet, und man hat diese sogenannte Hakenzapfen gewählt, weil die Welle an ihren
Endpunkten besonders viel zu leiden hat, und man hier nicht so wie beim Blatt- oder Bläuel-
zapfen die Welle ganz durchzuschneiden braucht. Er ist 3 Fuss 7 Zoll lang und wiegt 1 Zent-
ner 80 Pfund; die aus dem Holz vorstehende runde Warze ist 5 Zoll lang, 41/2 Zoll im Durch-
messer dick. Bei der Einlegung hat man bloss nöthig, die Welle bis auf die Hälfte auszustem-
men; sodann wird der leere Raum ausserhalb des Hakens mit einem passenden Holz ausge-
füllt und mehrere Reife mit Gewalt über ihn an die Welle getrieben. Man hat nebstdem die
Hammerwelle noch nach ihrer ganzen Länge mit schmiedeisernen, 2 1/3 Zoll breiten, 1/2 Zoll star-
ken Reifen von 18 zu 18 Zoll umgeben, um sie vor dem, durch das Aufdrehen entstehende
Zerspalten zu sichern; denn bei dem jedesmaligen Hub des Hammers wirkt die Kraft stoss-
weise, mithin weit stärker als bei einem gleichförmigen Hube, und es könnte bei der bedeu-
tenden Länge der Hammerwelle leicht eine Zertheilung der Fasern durch Drehung Statt finden.

Das gusseiserne Zapfenlager nächst dem Vorgelege C ist so wie bei den Wasserrädern
in einen eichenen Klotz eingesetzt, welcher auf Unterlagen ruht, und durch in letztere ein-
gesetzte Keile festgehalten, nach deren Wegnahme herausgerückt werden kann. Das guss-
eiserne Zapfenlager nächst den Hubdäumlingen ist Fig. 12, Tab. 103 dargestellt, 8 Zoll lang
und wiegt 40 Pfund; es ruht in einem gusseisernen, 2 Fuss 3 Zoll hohen, 51/2 Zentner schwe-
ren Ständer F Fig. 5 in einer etwas weitern Oeffnung, deren unausgefüllte Räume mit Holz
ausgefüttert werden. Es ist auf ein Stück Eichenholz aufgestellt, welches auf einem 2 Fuss
hohen Mauerwerke ruht, und damit letzteres in seiner ganzen Masse jeder Verrückung wider-
stehen könne, so ruht es ebenfalls auf einem Stück Eichenholz. Die obern und untern Eichen-
klötze sind sammt den Ständern durch fünf Stück Anker g Fig. 1 und 13, Tab. 104 (wovon derTab.
104.

fünfte zwischen den beiden Füssen des Gestelles angebracht ist), die sich nach oben zu in
Schraubenbolzen enden, mit einander verbunden, wodurch das Gestell F hinlänglich befe-
stigt wird.

Die Anker g sind von Gusseisen, jeder hat an seinem untern Ende eine Oeffnung für
den gusseisernen Durchschub, am obern Ende ist er auf 6 Zoll gabelförmig eingeschnitten,
in welchen Einschnitt der unten mit einem länglichten Loche versehene Schraubenbolzen h
(Fig. 13, Tab. 104) von Schmiedeisen eingelegt, und mittelst eines 6 Zoll langen Durch-
schubs, der in einem Loch des Ankers steckt, mit diesem verbunden wird. Die 1 Zoll star-
ken Schraubenbolzen ragen 21/2 Zoll über die Platte des Ständers durch die für sie darin
befindlichen Löcher hervor, sie sind da mit Schraubengewinden versehen, und die 31/4 Zoll
in Quadrat grossen und 11/4 Zoll hohen Muttern, welche an die Gewinde angeschraubt werden,
hindern das Zurücktreten des Bolzens, wodurch der Grund und der Zapfenlagerständer zu einer
einzigen Masse verbunden wird. Die Löcher für die Schraubenbolzen in der Platte des Ge-
stelles sind 3 Zoll lang und 2 Zoll breit, und aus der Ursache grösser als für den Bolzen
nothwendig wäre, damit man vor dem Anziehen der Schraubenmutter dem Ständer die ge-
naue Lage durch Verschiebung geben könne.

§. 364.

Dicht an der Hammerwelle steht das gusseiserne Hammergerüst G, welches Fig. 2
und 3, Tab. 103 im doppelten Maass in der Vorder- und Hinteransicht dargestellt ist. Es

Zapfen, Zapfenlager der Hammerwelle.
§. 363.

Die an beiden Endpunkten der Hammerwelle eingelegten Zapfen sind Fig. 14, Tab. 103Tab.
103.

abgebildet, und man hat diese sogenannte Hakenzapfen gewählt, weil die Welle an ihren
Endpunkten besonders viel zu leiden hat, und man hier nicht so wie beim Blatt- oder Bläuel-
zapfen die Welle ganz durchzuschneiden braucht. Er ist 3 Fuss 7 Zoll lang und wiegt 1 Zent-
ner 80 Pfund; die aus dem Holz vorstehende runde Warze ist 5 Zoll lang, 4½ Zoll im Durch-
messer dick. Bei der Einlegung hat man bloss nöthig, die Welle bis auf die Hälfte auszustem-
men; sodann wird der leere Raum ausserhalb des Hakens mit einem passenden Holz ausge-
füllt und mehrere Reife mit Gewalt über ihn an die Welle getrieben. Man hat nebstdem die
Hammerwelle noch nach ihrer ganzen Länge mit schmiedeisernen, 2⅓ Zoll breiten, ½ Zoll star-
ken Reifen von 18 zu 18 Zoll umgeben, um sie vor dem, durch das Aufdrehen entstehende
Zerspalten zu sichern; denn bei dem jedesmaligen Hub des Hammers wirkt die Kraft stoss-
weise, mithin weit stärker als bei einem gleichförmigen Hube, und es könnte bei der bedeu-
tenden Länge der Hammerwelle leicht eine Zertheilung der Fasern durch Drehung Statt finden.

Das gusseiserne Zapfenlager nächst dem Vorgelege C ist so wie bei den Wasserrädern
in einen eichenen Klotz eingesetzt, welcher auf Unterlagen ruht, und durch in letztere ein-
gesetzte Keile festgehalten, nach deren Wegnahme herausgerückt werden kann. Das guss-
eiserne Zapfenlager nächst den Hubdäumlingen ist Fig. 12, Tab. 103 dargestellt, 8 Zoll lang
und wiegt 40 Pfund; es ruht in einem gusseisernen, 2 Fuss 3 Zoll hohen, 5½ Zentner schwe-
ren Ständer F Fig. 5 in einer etwas weitern Oeffnung, deren unausgefüllte Räume mit Holz
ausgefüttert werden. Es ist auf ein Stück Eichenholz aufgestellt, welches auf einem 2 Fuss
hohen Mauerwerke ruht, und damit letzteres in seiner ganzen Masse jeder Verrückung wider-
stehen könne, so ruht es ebenfalls auf einem Stück Eichenholz. Die obern und untern Eichen-
klötze sind sammt den Ständern durch fünf Stück Anker g Fig. 1 und 13, Tab. 104 (wovon derTab.
104.

fünfte zwischen den beiden Füssen des Gestelles angebracht ist), die sich nach oben zu in
Schraubenbolzen enden, mit einander verbunden, wodurch das Gestell F hinlänglich befe-
stigt wird.

Die Anker g sind von Gusseisen, jeder hat an seinem untern Ende eine Oeffnung für
den gusseisernen Durchschub, am obern Ende ist er auf 6 Zoll gabelförmig eingeschnitten,
in welchen Einschnitt der unten mit einem länglichten Loche versehene Schraubenbolzen h
(Fig. 13, Tab. 104) von Schmiedeisen eingelegt, und mittelst eines 6 Zoll langen Durch-
schubs, der in einem Loch des Ankers steckt, mit diesem verbunden wird. Die 1 Zoll star-
ken Schraubenbolzen ragen 2½ Zoll über die Platte des Ständers durch die für sie darin
befindlichen Löcher hervor, sie sind da mit Schraubengewinden versehen, und die 3¼ Zoll
in Quadrat grossen und 1¼ Zoll hohen Muttern, welche an die Gewinde angeschraubt werden,
hindern das Zurücktreten des Bolzens, wodurch der Grund und der Zapfenlagerständer zu einer
einzigen Masse verbunden wird. Die Löcher für die Schraubenbolzen in der Platte des Ge-
stelles sind 3 Zoll lang und 2 Zoll breit, und aus der Ursache grösser als für den Bolzen
nothwendig wäre, damit man vor dem Anziehen der Schraubenmutter dem Ständer die ge-
naue Lage durch Verschiebung geben könne.

§. 364.

Dicht an der Hammerwelle steht das gusseiserne Hammergerüst G, welches Fig. 2
und 3, Tab. 103 im doppelten Maass in der Vorder- und Hinteransicht dargestellt ist. Es

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[511/0547] Zapfen, Zapfenlager der Hammerwelle. §. 363. Die an beiden Endpunkten der Hammerwelle eingelegten Zapfen sind Fig. 14, Tab. 103 abgebildet, und man hat diese sogenannte Hakenzapfen gewählt, weil die Welle an ihren Endpunkten besonders viel zu leiden hat, und man hier nicht so wie beim Blatt- oder Bläuel- zapfen die Welle ganz durchzuschneiden braucht. Er ist 3 Fuss 7 Zoll lang und wiegt 1 Zent- ner 80 Pfund; die aus dem Holz vorstehende runde Warze ist 5 Zoll lang, 4½ Zoll im Durch- messer dick. Bei der Einlegung hat man bloss nöthig, die Welle bis auf die Hälfte auszustem- men; sodann wird der leere Raum ausserhalb des Hakens mit einem passenden Holz ausge- füllt und mehrere Reife mit Gewalt über ihn an die Welle getrieben. Man hat nebstdem die Hammerwelle noch nach ihrer ganzen Länge mit schmiedeisernen, 2⅓ Zoll breiten, ½ Zoll star- ken Reifen von 18 zu 18 Zoll umgeben, um sie vor dem, durch das Aufdrehen entstehende Zerspalten zu sichern; denn bei dem jedesmaligen Hub des Hammers wirkt die Kraft stoss- weise, mithin weit stärker als bei einem gleichförmigen Hube, und es könnte bei der bedeu- tenden Länge der Hammerwelle leicht eine Zertheilung der Fasern durch Drehung Statt finden. Tab. 103. Das gusseiserne Zapfenlager nächst dem Vorgelege C ist so wie bei den Wasserrädern in einen eichenen Klotz eingesetzt, welcher auf Unterlagen ruht, und durch in letztere ein- gesetzte Keile festgehalten, nach deren Wegnahme herausgerückt werden kann. Das guss- eiserne Zapfenlager nächst den Hubdäumlingen ist Fig. 12, Tab. 103 dargestellt, 8 Zoll lang und wiegt 40 Pfund; es ruht in einem gusseisernen, 2 Fuss 3 Zoll hohen, 5½ Zentner schwe- ren Ständer F Fig. 5 in einer etwas weitern Oeffnung, deren unausgefüllte Räume mit Holz ausgefüttert werden. Es ist auf ein Stück Eichenholz aufgestellt, welches auf einem 2 Fuss hohen Mauerwerke ruht, und damit letzteres in seiner ganzen Masse jeder Verrückung wider- stehen könne, so ruht es ebenfalls auf einem Stück Eichenholz. Die obern und untern Eichen- klötze sind sammt den Ständern durch fünf Stück Anker g Fig. 1 und 13, Tab. 104 (wovon der fünfte zwischen den beiden Füssen des Gestelles angebracht ist), die sich nach oben zu in Schraubenbolzen enden, mit einander verbunden, wodurch das Gestell F hinlänglich befe- stigt wird. Tab. 104. Die Anker g sind von Gusseisen, jeder hat an seinem untern Ende eine Oeffnung für den gusseisernen Durchschub, am obern Ende ist er auf 6 Zoll gabelförmig eingeschnitten, in welchen Einschnitt der unten mit einem länglichten Loche versehene Schraubenbolzen h (Fig. 13, Tab. 104) von Schmiedeisen eingelegt, und mittelst eines 6 Zoll langen Durch- schubs, der in einem Loch des Ankers steckt, mit diesem verbunden wird. Die 1 Zoll star- ken Schraubenbolzen ragen 2½ Zoll über die Platte des Ständers durch die für sie darin befindlichen Löcher hervor, sie sind da mit Schraubengewinden versehen, und die 3¼ Zoll in Quadrat grossen und 1¼ Zoll hohen Muttern, welche an die Gewinde angeschraubt werden, hindern das Zurücktreten des Bolzens, wodurch der Grund und der Zapfenlagerständer zu einer einzigen Masse verbunden wird. Die Löcher für die Schraubenbolzen in der Platte des Ge- stelles sind 3 Zoll lang und 2 Zoll breit, und aus der Ursache grösser als für den Bolzen nothwendig wäre, damit man vor dem Anziehen der Schraubenmutter dem Ständer die ge- naue Lage durch Verschiebung geben könne. §. 364. Dicht an der Hammerwelle steht das gusseiserne Hammergerüst G, welches Fig. 2 und 3, Tab. 103 im doppelten Maass in der Vorder- und Hinteransicht dargestellt ist. Es

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/547>, abgerufen am 22.12.2024.