verloren, oder es wird jedesmal nur 0,74 Kubik Fuss Wasser über den Damm ausge- schüttet. Sind die drei Arbeiter gehörig geübt und der hinlängliche Raum für die Mani- pulazion vorhanden, so werden den Erfahrungen zu Folge bei einer Hubshöhe von 3,5 Fuss 28 Schwingungen in der Minute gemacht, oder ein Mann schafft in einer Minute 28 . 0,74 . 1/3 Kubik Fuss Wasser heraus. Demnach ist der Effekt während 8 Stunden 28 . 0,74 . 1/3 . 56,4 . 60 . 8 . 3,5 und es verhält sich der vortheilhafteste Effekt bei dem Tragen einer Last zu jenem bei der Schwungschaufel wie 100 : 36,4. Dieses Verhältniss nähert sich jenem bei der Wurfschaufel, und ist weit vortheilhafter als bei dem Gebrauche der Hand- eimer, allein die Manipulazion erfordert einen weit grössern Raum, der nicht immer, wie wir schon anführten, bei den Grundbauten zu Gebote steht.
§. 122.
Ist die Höhe, auf welche das Wasser gehoben werden soll, noch grösser, nämlich 6 bis 9 Fuss, so pflegt man sich der Schaufelwerke (Chapelets inclines) zu bedienen. Der Effekt derselben ist zwar im Vergleiche mit Pumpen oder andern Wasserhebmaschi- nen nicht gross, inzwischen eignen sie sich doch vorzüglich zum Ausschöpfen eines un- reinen oder schlammigen Wassers, wo bei andern Maschinen zu viele Reparaturen und Stillstände eintreten würden.
Fig. 1. bis 5. Tab. 84.
Auf der Tafel Nr. 84, Fig. 1 bis 5 ist ein solches Schaufelwerk mit seinem Detail dargestellt. Es besteht (Fig. 1) aus einer rechtwinkeligen, von 4 Bohlen wasserdicht zu- sammengefügten Röhre, dem Wasserkasten A B, der an den Enden bei A und B offen bleibt, und worin sich eine Reihe rechtwinkelig gestellter Schaufeln (Palettes), wel- che durch eine Kette ohne Ende verbunden sind, gegen das obere Ende bewegt, um auf solche Art das Wasser bei A zu schöpfen und bei B über den Damm auszuschütten. Für das Zurückgehen der Schaufeln dient eine zweite über dem Wasserkasten liegende oben offene Rinne C D, welche man den Laufkasten zu nennen pflegt; die Bewegung der Kette ohne Ende wird aber durch zwei eiserne Getriebe bewirkt, an derem obern Kurbeln zu jeder Seite und zwar unter rechtem Winkel Fig. 2 gegen einander gestellt sind. Um beide Kasten gegen einander in unverrückter Lage zu erhalten, werden Zwingen F, F ... angebracht, um aber den Ketten die erforderliche Spannung zu geben, ist am obern Theile des Wasserkastens ein sogenannter Wagen L M N O (Fig. 5) vorhan- den. Hiervon ist der Theil N O die Scheere mit der angeschraubten verzahnten Stange an dem Wasserkasten, wie Fig. 2 zeigt, unverrückbar festgemacht, darauf aber der Stell- bock L M mit dem Zapfenlager des Getriebes und den zum Einstellen erforderlichen Sperrhacken beweglich; es kann demnach das obere Getriebe von dem untern bei P, wel- ches stets in seiner festen Lage bleibt, beliebig näher oder weiter gestellt, oder auch von der Maschine ganz abgenommen werden. Das untere Ende der Maschine ist bei E an einem Taue oder Kette an der Welle einer Winde, die auf dem Gerüste G H I K ruht, aufge- hängt, und der Wasserkasten ruht überdiess auf den hölzernen Böcken bei Q und B. Die Maschine wird Anfangs, wie Fig. 1 zeigt, so gestellt, dass der Wasserkasten gerade nur so tief an seinem untern Ende eingesenkt ist, damit die Schaufeln das Wasser voll fassen können; nach Massgabe als sich dann der Wasserspiegel senkt, wird das Tau bei E nach- gelassen, und mittelst des obern Sperrhackens die Maschine wieder festgestellt. Dadurch
Beschreibung des Schaufelwerkes.
verloren, oder es wird jedesmal nur 0,74 Kubik Fuss Wasser über den Damm ausge- schüttet. Sind die drei Arbeiter gehörig geübt und der hinlängliche Raum für die Mani- pulazion vorhanden, so werden den Erfahrungen zu Folge bei einer Hubshöhe von 3,5 Fuss 28 Schwingungen in der Minute gemacht, oder ein Mann schafft in einer Minute 28 . 0,74 . ⅓ Kubik Fuss Wasser heraus. Demnach ist der Effekt während 8 Stunden 28 . 0,74 . ⅓ . 56,4 . 60 . 8 . 3,5 und es verhält sich der vortheilhafteste Effekt bei dem Tragen einer Last zu jenem bei der Schwungschaufel wie 100 : 36,4. Dieses Verhältniss nähert sich jenem bei der Wurfschaufel, und ist weit vortheilhafter als bei dem Gebrauche der Hand- eimer, allein die Manipulazion erfordert einen weit grössern Raum, der nicht immer, wie wir schon anführten, bei den Grundbauten zu Gebote steht.
§. 122.
Ist die Höhe, auf welche das Wasser gehoben werden soll, noch grösser, nämlich 6 bis 9 Fuss, so pflegt man sich der Schaufelwerke (Chapelets inclinés) zu bedienen. Der Effekt derselben ist zwar im Vergleiche mit Pumpen oder andern Wasserhebmaschi- nen nicht gross, inzwischen eignen sie sich doch vorzüglich zum Ausschöpfen eines un- reinen oder schlammigen Wassers, wo bei andern Maschinen zu viele Reparaturen und Stillstände eintreten würden.
Fig. 1. bis 5. Tab. 84.
Auf der Tafel Nr. 84, Fig. 1 bis 5 ist ein solches Schaufelwerk mit seinem Detail dargestellt. Es besteht (Fig. 1) aus einer rechtwinkeligen, von 4 Bohlen wasserdicht zu- sammengefügten Röhre, dem Wasserkasten A B, der an den Enden bei A und B offen bleibt, und worin sich eine Reihe rechtwinkelig gestellter Schaufeln (Palettes), wel- che durch eine Kette ohne Ende verbunden sind, gegen das obere Ende bewegt, um auf solche Art das Wasser bei A zu schöpfen und bei B über den Damm auszuschütten. Für das Zurückgehen der Schaufeln dient eine zweite über dem Wasserkasten liegende oben offene Rinne C D, welche man den Laufkasten zu nennen pflegt; die Bewegung der Kette ohne Ende wird aber durch zwei eiserne Getriebe bewirkt, an derem obern Kurbeln zu jeder Seite und zwar unter rechtem Winkel Fig. 2 gegen einander gestellt sind. Um beide Kasten gegen einander in unverrückter Lage zu erhalten, werden Zwingen F, F … angebracht, um aber den Ketten die erforderliche Spannung zu geben, ist am obern Theile des Wasserkastens ein sogenannter Wagen L M N O (Fig. 5) vorhan- den. Hiervon ist der Theil N O die Scheere mit der angeschraubten verzahnten Stange an dem Wasserkasten, wie Fig. 2 zeigt, unverrückbar festgemacht, darauf aber der Stell- bock L M mit dem Zapfenlager des Getriebes und den zum Einstellen erforderlichen Sperrhacken beweglich; es kann demnach das obere Getriebe von dem untern bei P, wel- ches stets in seiner festen Lage bleibt, beliebig näher oder weiter gestellt, oder auch von der Maschine ganz abgenommen werden. Das untere Ende der Maschine ist bei E an einem Taue oder Kette an der Welle einer Winde, die auf dem Gerüste G H I K ruht, aufge- hängt, und der Wasserkasten ruht überdiess auf den hölzernen Böcken bei Q und B. Die Maschine wird Anfangs, wie Fig. 1 zeigt, so gestellt, dass der Wasserkasten gerade nur so tief an seinem untern Ende eingesenkt ist, damit die Schaufeln das Wasser voll fassen können; nach Massgabe als sich dann der Wasserspiegel senkt, wird das Tau bei E nach- gelassen, und mittelst des obern Sperrhackens die Maschine wieder festgestellt. Dadurch
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[174/0210]
Beschreibung des Schaufelwerkes.
verloren, oder es wird jedesmal nur 0,74 Kubik Fuss Wasser über den Damm ausge-
schüttet. Sind die drei Arbeiter gehörig geübt und der hinlängliche Raum für die Mani-
pulazion vorhanden, so werden den Erfahrungen zu Folge bei einer Hubshöhe von 3,5 Fuss
28 Schwingungen in der Minute gemacht, oder ein Mann schafft in einer Minute 28 . 0,74 . ⅓
Kubik Fuss Wasser heraus. Demnach ist der Effekt während 8 Stunden
28 . 0,74 . ⅓ . 56,4 . 60 . 8 . 3,5 und es verhält sich der vortheilhafteste Effekt bei dem Tragen
einer Last zu jenem bei der Schwungschaufel wie 100 : 36,4. Dieses Verhältniss nähert sich
jenem bei der Wurfschaufel, und ist weit vortheilhafter als bei dem Gebrauche der Hand-
eimer, allein die Manipulazion erfordert einen weit grössern Raum, der nicht immer, wie
wir schon anführten, bei den Grundbauten zu Gebote steht.
§. 122.
Ist die Höhe, auf welche das Wasser gehoben werden soll, noch grösser, nämlich
6 bis 9 Fuss, so pflegt man sich der Schaufelwerke (Chapelets inclinés) zu bedienen.
Der Effekt derselben ist zwar im Vergleiche mit Pumpen oder andern Wasserhebmaschi-
nen nicht gross, inzwischen eignen sie sich doch vorzüglich zum Ausschöpfen eines un-
reinen oder schlammigen Wassers, wo bei andern Maschinen zu viele Reparaturen und
Stillstände eintreten würden.
Auf der Tafel Nr. 84, Fig. 1 bis 5 ist ein solches Schaufelwerk mit seinem Detail
dargestellt. Es besteht (Fig. 1) aus einer rechtwinkeligen, von 4 Bohlen wasserdicht zu-
sammengefügten Röhre, dem Wasserkasten A B, der an den Enden bei A und B
offen bleibt, und worin sich eine Reihe rechtwinkelig gestellter Schaufeln (Palettes), wel-
che durch eine Kette ohne Ende verbunden sind, gegen das obere Ende bewegt, um auf
solche Art das Wasser bei A zu schöpfen und bei B über den Damm auszuschütten. Für
das Zurückgehen der Schaufeln dient eine zweite über dem Wasserkasten liegende oben
offene Rinne C D, welche man den Laufkasten zu nennen pflegt; die Bewegung der
Kette ohne Ende wird aber durch zwei eiserne Getriebe bewirkt, an derem obern Kurbeln
zu jeder Seite und zwar unter rechtem Winkel Fig. 2 gegen einander gestellt sind.
Um beide Kasten gegen einander in unverrückter Lage zu erhalten, werden Zwingen
F, F … angebracht, um aber den Ketten die erforderliche Spannung zu geben, ist
am obern Theile des Wasserkastens ein sogenannter Wagen L M N O (Fig. 5) vorhan-
den. Hiervon ist der Theil N O die Scheere mit der angeschraubten verzahnten Stange
an dem Wasserkasten, wie Fig. 2 zeigt, unverrückbar festgemacht, darauf aber der Stell-
bock L M mit dem Zapfenlager des Getriebes und den zum Einstellen erforderlichen
Sperrhacken beweglich; es kann demnach das obere Getriebe von dem untern bei P, wel-
ches stets in seiner festen Lage bleibt, beliebig näher oder weiter gestellt, oder auch von
der Maschine ganz abgenommen werden. Das untere Ende der Maschine ist bei E an einem
Taue oder Kette an der Welle einer Winde, die auf dem Gerüste G H I K ruht, aufge-
hängt, und der Wasserkasten ruht überdiess auf den hölzernen Böcken bei Q und B. Die
Maschine wird Anfangs, wie Fig. 1 zeigt, so gestellt, dass der Wasserkasten gerade nur
so tief an seinem untern Ende eingesenkt ist, damit die Schaufeln das Wasser voll fassen
können; nach Massgabe als sich dann der Wasserspiegel senkt, wird das Tau bei E nach-
gelassen, und mittelst des obern Sperrhackens die Maschine wieder festgestellt. Dadurch
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/210>, abgerufen am 03.07.2024.
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