demnach 180 R = 80 (F -- 32) oder 9 R = 4 (F -- 32), endlich 180 C = 100 (F -- 32) oder 9 C = 5 (F -- 32).
Beispiel. 20 Grad nach Reaumur betragen daher
[Formel 1]
= 25 Grad Celsius, und
[Formel 2]
20 + 32 = 77 Grad Fahrenheit u. s. w.
§. 67.
Zur Verfertigung der Quecksilber-Thermometer bedient man sich ei- ner gläsernen, engen Röhre, deren innerer Durchmesser möglichst gleich ist. Die Länge der Röhre richtet sich nach der Grösse der Kugel; ist diese gross, so wird sich das darin befindliche Quecksilber in einen grössern Raum ausdehnen, es muss demnach auch eine längere Röhre mit der Kugel verbunden werden und umgekehrt. Es leuchtet von selbst ein, dass kleine Veränderungen der Wärme an der Ausdehnung des Quecksilbers desto deutlicher wahrgenommen werden, je grösser die Kugel, und je länger daher die Ausdeh- nung des Quecksilbers im Rohre ist. Nennen wir nämlich den Durchmesser der Ku- gel im Lichten = D, so ist der kubische Inhalt des hierin enthaltenen Quecksilbers =
[Formel 3]
. Dieses Quecksilber wird durch die Wärme vom Gefrier- bis zum Siedpunkte um den mten Theil seines Inhaltes ausgedehnt, und steigt in dem Rohre, dessen Querschnittsfläche
[Formel 4]
d2 beträgt, auf die Höhe x; wir haben daher m ·
[Formel 5]
, woraus x =
[Formel 6]
. Wir sehen hieraus, dass die Ausdehnung x des Quecksilbers in der Röhre viel beträgt, wenn der Durchmesser D der Kugel gross, und jener d der Röhre klein wird. Inzwischen haben grosse Quecksilberkugeln den Nachtheil, dass sie die Tem- peraturen nur langsamer anzeigen, indem eine kleinere Kugel weit schneller von der Wärme durchdrungen wird, als eine grössere.
Das Rohr des Thermometers muss durchaus einen gleichen Durchmesser haben, weil man den Raum zwischen dem Gefrier- und Siedepunkte in gleiche Theile theilt, und dabei voraussetzt, dass die Ausdehnung des Quecksilbers durchaus der Wärme pro- porzional sey, demnach auch die Räume für gleiche Wärmegrade einander gleich seyn müssen. Man prüft die gleiche Stärke der Röhre bevor man noch die Kugel an- schmilzt, indem man einige Tropfen Quecksilber hineinbringt und nachsieht ob das- selbe an allen Orten, wohin diese Tropfen gebracht werden, eine gleiche Länge ein- nimmt. Ist diess der Fall, so muss auch das Rohr einen durchaus gleichen Durch- messer haben.
Hat man nun eine gleichförmige Röhre gefunden, so wird das Ende derselben mit- telst der Stichflamme eines Löthrohres glühend heiss gemacht, und ein Stück von einer andern hohlen Röhre angeschmolzen. Das letztere wird wieder glühend heiss gemacht und mittelst einer, an das andere Ende gebundenen mit Luft gefüllten Blase aufgeblasen und so die Kugel gebildet.
Das Quecksilber, dessen man sich zur Füllung der Thermometer bedient, muss mög- lichst rein seyn, zu welchem Behufe man es (§. 63) durch einen papiernen Trichter mit einer sehr kleinen Oeffnung laufen lässt. Da das Quecksilber durch die dünne Thermometerröhre
Konstrukzion der Thermometer.
demnach 180 R = 80 (F — 32) oder 9 R = 4 (F — 32), endlich 180 C = 100 (F — 32) oder 9 C = 5 (F — 32).
Beispiel. 20 Grad nach Reaumur betragen daher
[Formel 1]
= 25 Grad Celsius, und
[Formel 2]
20 + 32 = 77 Grad Fahrenheit u. s. w.
§. 67.
Zur Verfertigung der Quecksilber-Thermometer bedient man sich ei- ner gläsernen, engen Röhre, deren innerer Durchmesser möglichst gleich ist. Die Länge der Röhre richtet sich nach der Grösse der Kugel; ist diese gross, so wird sich das darin befindliche Quecksilber in einen grössern Raum ausdehnen, es muss demnach auch eine längere Röhre mit der Kugel verbunden werden und umgekehrt. Es leuchtet von selbst ein, dass kleine Veränderungen der Wärme an der Ausdehnung des Quecksilbers desto deutlicher wahrgenommen werden, je grösser die Kugel, und je länger daher die Ausdeh- nung des Quecksilbers im Rohre ist. Nennen wir nämlich den Durchmesser der Ku- gel im Lichten = D, so ist der kubische Inhalt des hierin enthaltenen Quecksilbers =
[Formel 3]
. Dieses Quecksilber wird durch die Wärme vom Gefrier- bis zum Siedpunkte um den mten Theil seines Inhaltes ausgedehnt, und steigt in dem Rohre, dessen Querschnittsfläche
[Formel 4]
d2 beträgt, auf die Höhe x; wir haben daher m ·
[Formel 5]
, woraus x =
[Formel 6]
. Wir sehen hieraus, dass die Ausdehnung x des Quecksilbers in der Röhre viel beträgt, wenn der Durchmesser D der Kugel gross, und jener d der Röhre klein wird. Inzwischen haben grosse Quecksilberkugeln den Nachtheil, dass sie die Tem- peraturen nur langsamer anzeigen, indem eine kleinere Kugel weit schneller von der Wärme durchdrungen wird, als eine grössere.
Das Rohr des Thermometers muss durchaus einen gleichen Durchmesser haben, weil man den Raum zwischen dem Gefrier- und Siedepunkte in gleiche Theile theilt, und dabei voraussetzt, dass die Ausdehnung des Quecksilbers durchaus der Wärme pro- porzional sey, demnach auch die Räume für gleiche Wärmegrade einander gleich seyn müssen. Man prüft die gleiche Stärke der Röhre bevor man noch die Kugel an- schmilzt, indem man einige Tropfen Quecksilber hineinbringt und nachsieht ob das- selbe an allen Orten, wohin diese Tropfen gebracht werden, eine gleiche Länge ein- nimmt. Ist diess der Fall, so muss auch das Rohr einen durchaus gleichen Durch- messer haben.
Hat man nun eine gleichförmige Röhre gefunden, so wird das Ende derselben mit- telst der Stichflamme eines Löthrohres glühend heiss gemacht, und ein Stück von einer andern hohlen Röhre angeschmolzen. Das letztere wird wieder glühend heiss gemacht und mittelst einer, an das andere Ende gebundenen mit Luft gefüllten Blase aufgeblasen und so die Kugel gebildet.
Das Quecksilber, dessen man sich zur Füllung der Thermometer bedient, muss mög- lichst rein seyn, zu welchem Behufe man es (§. 63) durch einen papiernen Trichter mit einer sehr kleinen Oeffnung laufen lässt. Da das Quecksilber durch die dünne Thermometerröhre
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[80/0098]
Konstrukzion der Thermometer.
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oder 9 C = 5 (F — 32).
Beispiel. 20 Grad nach Reaumur betragen daher [FORMEL] = 25 Grad Celsius, und
[FORMEL] 20 + 32 = 77 Grad Fahrenheit u. s. w.
§. 67.
Zur Verfertigung der Quecksilber-Thermometer bedient man sich ei-
ner gläsernen, engen Röhre, deren innerer Durchmesser möglichst gleich ist. Die Länge
der Röhre richtet sich nach der Grösse der Kugel; ist diese gross, so wird sich das darin
befindliche Quecksilber in einen grössern Raum ausdehnen, es muss demnach auch eine
längere Röhre mit der Kugel verbunden werden und umgekehrt. Es leuchtet von selbst
ein, dass kleine Veränderungen der Wärme an der Ausdehnung des Quecksilbers desto
deutlicher wahrgenommen werden, je grösser die Kugel, und je länger daher die Ausdeh-
nung des Quecksilbers im Rohre ist. Nennen wir nämlich den Durchmesser der Ku-
gel im Lichten = D, so ist der kubische Inhalt des hierin enthaltenen Quecksilbers
= [FORMEL]. Dieses Quecksilber wird durch die Wärme vom Gefrier- bis
zum Siedpunkte um den mten Theil seines Inhaltes ausgedehnt, und steigt in dem Rohre,
dessen Querschnittsfläche [FORMEL] d2 beträgt, auf die Höhe x; wir haben daher m · [FORMEL],
woraus x = [FORMEL]. Wir sehen hieraus, dass die Ausdehnung x des Quecksilbers in der
Röhre viel beträgt, wenn der Durchmesser D der Kugel gross, und jener d der Röhre
klein wird. Inzwischen haben grosse Quecksilberkugeln den Nachtheil, dass sie die Tem-
peraturen nur langsamer anzeigen, indem eine kleinere Kugel weit schneller von der
Wärme durchdrungen wird, als eine grössere.
Das Rohr des Thermometers muss durchaus einen gleichen Durchmesser haben,
weil man den Raum zwischen dem Gefrier- und Siedepunkte in gleiche Theile theilt,
und dabei voraussetzt, dass die Ausdehnung des Quecksilbers durchaus der Wärme pro-
porzional sey, demnach auch die Räume für gleiche Wärmegrade einander gleich seyn
müssen. Man prüft die gleiche Stärke der Röhre bevor man noch die Kugel an-
schmilzt, indem man einige Tropfen Quecksilber hineinbringt und nachsieht ob das-
selbe an allen Orten, wohin diese Tropfen gebracht werden, eine gleiche Länge ein-
nimmt. Ist diess der Fall, so muss auch das Rohr einen durchaus gleichen Durch-
messer haben.
Hat man nun eine gleichförmige Röhre gefunden, so wird das Ende derselben mit-
telst der Stichflamme eines Löthrohres glühend heiss gemacht, und ein Stück von einer
andern hohlen Röhre angeschmolzen. Das letztere wird wieder glühend heiss gemacht
und mittelst einer, an das andere Ende gebundenen mit Luft gefüllten Blase aufgeblasen
und so die Kugel gebildet.
Das Quecksilber, dessen man sich zur Füllung der Thermometer bedient, muss mög-
lichst rein seyn, zu welchem Behufe man es (§. 63) durch einen papiernen Trichter mit einer
sehr kleinen Oeffnung laufen lässt. Da das Quecksilber durch die dünne Thermometerröhre
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/98>, abgerufen am 18.11.2024.
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