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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Hahn mit Schwimmer, Wassermesser.
nicht der Fall, so kann man mittelst eines Hahnes oder Pipe mit Schwimmer
(Robinet a flotteur) den Zufluss des Wassers aus der Röhrenleitung zweckmässig
reguliren.

Fig.
6.
Tab.
50.

Diese Vorrichtung ist Fig. 6 dargestellt und besteht aus einer metallenen hohlen
Kugel, welche mittelst einer eisernen Stange an den Hahn von Aussen angesteckt
wird. Je mehr sich das Wasser im Behälter und mit demselben die auf seiner Ober-
fläche schwimmende Kugel senkt, desto mehr öffnet sich der Hahn und läuft demnach
auch mehr Wasser zu; ist jedoch der Röhrkasten ganz mit Wasser gefüllt, so bleibt
auch der Hahn geschlossen und mit demselben der ganze Zufluss des Wassers ab-
gesperrt.

Fig.
7.

Man kann am Ende einer Röhrenleitung statt einer Pipe auch ein Ventil mit
Schwimmer
(soupape a flotteur) anbringen. Mittelst des mit einer schwimmenden
hohlen Kugel verbundenen eisernen Hebels wird nun die Oeffnung am Ende der Röh-
renleitung abermals so viel gehoben, dass das Wasser im Behälter fortwährend auf
gleicher Höhe sich erhält.

§. 173.

Es kommt zuweilen noch der Fall vor, dass man die Wassermenge, welche z. B.
in einer Fabrik in einer bestimmten Zeit benöthigt wird, genau zu kennen wünscht.
Kann die Messung des zufliessenden Wassers nicht in dem Zuleitungsgraben auf eine Art
geschehen, welche im vorigen Kapitel beschrieben wurde, oder hat man keinen hinrei-
chend grossen Behälter, um die Wassermenge wenigstens durch einige Minuten aufzu-
fangen und nach ihrem kubischen Inhalte zu berechnen, so kann man sich auch eines
hydraulischen Wassermessers (Compteur hydraulique) bedienen. Derselbe
Fig.
8
und
9.
kann auf verschiedene Art eingerichtet werden. Fig. 8 und 9 enthalten die Darstel-
ung eines solchen Apparates, welcher in dem bereits früher erwähnten Werke: "Essai
sur les moyens de conduire, d'elever et de distribuer les eaux par M. Genieys,
Paris
1829" sich vorfindet. Die Wasserleitungsröhre A führt das Wasser in ein zylin-
drisches Gefäss B, dessen vertikale Wand auf gleicher Höhe mit 10 Oeffnungen von ganz
gleichem Durchmesser durchbohrt ist. Neun Oeffnungen führen das Wasser in den
grossen Behälter C, von wo aus es durch die Röhre D seiner Bestimmung in der Fabrik
zugeführt wird. Aus der zehnten Oeffnung a läuft jedoch das Wasser in ein zweites ver-
tikales zylindrisches Gefäss E, welches demnach nur den zehnten Theil der durch die
Röhre A zufliessenden Wassermenge oder [Formel 1] erhält. In diesem zweiten Gefässe sind aber-
mals 10 Oeffnungen von gleichem Durchmesser auf derselben Höhe gebohrt, und aus 9
derselben läuft das Wasser in den Hauptbehälter C und durch die Röhre D in die Fabrik.
Die zehnte Oeffnung b, welche demnach nur [Formel 2] fortführt, leitet das Wasser in ein drit-
tes zylindrisches Gefäss F, welches auf gleiche Art mit 10 Oeffnungen von gleicher
Grösse versehen ist, wovon nur eine, nämlich c das Wasser in ein geschlossenes Behält-
niss G führt. Hieraus ist ersichtlich, dass das in G zuströmende Wasser nur der 1000ste
Theil derjenigen Wassermenge seyn werde, welche durch die Hauptröhre A zufliesst.

Hahn mit Schwimmer, Wassermesser.
nicht der Fall, so kann man mittelst eines Hahnes oder Pipe mit Schwimmer
(Robinet à flotteur) den Zufluss des Wassers aus der Röhrenleitung zweckmässig
reguliren.

Fig.
6.
Tab.
50.

Diese Vorrichtung ist Fig. 6 dargestellt und besteht aus einer metallenen hohlen
Kugel, welche mittelst einer eisernen Stange an den Hahn von Aussen angesteckt
wird. Je mehr sich das Wasser im Behälter und mit demselben die auf seiner Ober-
fläche schwimmende Kugel senkt, desto mehr öffnet sich der Hahn und läuft demnach
auch mehr Wasser zu; ist jedoch der Röhrkasten ganz mit Wasser gefüllt, so bleibt
auch der Hahn geschlossen und mit demselben der ganze Zufluss des Wassers ab-
gesperrt.

Fig.
7.

Man kann am Ende einer Röhrenleitung statt einer Pipe auch ein Ventil mit
Schwimmer
(soupape à flotteur) anbringen. Mittelst des mit einer schwimmenden
hohlen Kugel verbundenen eisernen Hebels wird nun die Oeffnung am Ende der Röh-
renleitung abermals so viel gehoben, dass das Wasser im Behälter fortwährend auf
gleicher Höhe sich erhält.

§. 173.

Es kommt zuweilen noch der Fall vor, dass man die Wassermenge, welche z. B.
in einer Fabrik in einer bestimmten Zeit benöthigt wird, genau zu kennen wünscht.
Kann die Messung des zufliessenden Wassers nicht in dem Zuleitungsgraben auf eine Art
geschehen, welche im vorigen Kapitel beschrieben wurde, oder hat man keinen hinrei-
chend grossen Behälter, um die Wassermenge wenigstens durch einige Minuten aufzu-
fangen und nach ihrem kubischen Inhalte zu berechnen, so kann man sich auch eines
hydraulischen Wassermessers (Compteur hydraulique) bedienen. Derselbe
Fig.
8
und
9.
kann auf verschiedene Art eingerichtet werden. Fig. 8 und 9 enthalten die Darstel-
ung eines solchen Apparates, welcher in dem bereits früher erwähnten Werke: „Essai
sur les moyens de conduire, d’élever et de distribuer les eaux par M. Genieys,
Paris
1829“ sich vorfindet. Die Wasserleitungsröhre A führt das Wasser in ein zylin-
drisches Gefäss B, dessen vertikale Wand auf gleicher Höhe mit 10 Oeffnungen von ganz
gleichem Durchmesser durchbohrt ist. Neun Oeffnungen führen das Wasser in den
grossen Behälter C, von wo aus es durch die Röhre D seiner Bestimmung in der Fabrik
zugeführt wird. Aus der zehnten Oeffnung a läuft jedoch das Wasser in ein zweites ver-
tikales zylindrisches Gefäss E, welches demnach nur den zehnten Theil der durch die
Röhre A zufliessenden Wassermenge oder [Formel 1] erhält. In diesem zweiten Gefässe sind aber-
mals 10 Oeffnungen von gleichem Durchmesser auf derselben Höhe gebohrt, und aus 9
derselben läuft das Wasser in den Hauptbehälter C und durch die Röhre D in die Fabrik.
Die zehnte Oeffnung b, welche demnach nur [Formel 2] fortführt, leitet das Wasser in ein drit-
tes zylindrisches Gefäss F, welches auf gleiche Art mit 10 Oeffnungen von gleicher
Grösse versehen ist, wovon nur eine, nämlich c das Wasser in ein geschlossenes Behält-
niss G führt. Hieraus ist ersichtlich, dass das in G zuströmende Wasser nur der 1000ste
Theil derjenigen Wassermenge seyn werde, welche durch die Hauptröhre A zufliesst.

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[242/0260] Hahn mit Schwimmer, Wassermesser. nicht der Fall, so kann man mittelst eines Hahnes oder Pipe mit Schwimmer (Robinet à flotteur) den Zufluss des Wassers aus der Röhrenleitung zweckmässig reguliren. Diese Vorrichtung ist Fig. 6 dargestellt und besteht aus einer metallenen hohlen Kugel, welche mittelst einer eisernen Stange an den Hahn von Aussen angesteckt wird. Je mehr sich das Wasser im Behälter und mit demselben die auf seiner Ober- fläche schwimmende Kugel senkt, desto mehr öffnet sich der Hahn und läuft demnach auch mehr Wasser zu; ist jedoch der Röhrkasten ganz mit Wasser gefüllt, so bleibt auch der Hahn geschlossen und mit demselben der ganze Zufluss des Wassers ab- gesperrt. Man kann am Ende einer Röhrenleitung statt einer Pipe auch ein Ventil mit Schwimmer (soupape à flotteur) anbringen. Mittelst des mit einer schwimmenden hohlen Kugel verbundenen eisernen Hebels wird nun die Oeffnung am Ende der Röh- renleitung abermals so viel gehoben, dass das Wasser im Behälter fortwährend auf gleicher Höhe sich erhält. §. 173. Es kommt zuweilen noch der Fall vor, dass man die Wassermenge, welche z. B. in einer Fabrik in einer bestimmten Zeit benöthigt wird, genau zu kennen wünscht. Kann die Messung des zufliessenden Wassers nicht in dem Zuleitungsgraben auf eine Art geschehen, welche im vorigen Kapitel beschrieben wurde, oder hat man keinen hinrei- chend grossen Behälter, um die Wassermenge wenigstens durch einige Minuten aufzu- fangen und nach ihrem kubischen Inhalte zu berechnen, so kann man sich auch eines hydraulischen Wassermessers (Compteur hydraulique) bedienen. Derselbe kann auf verschiedene Art eingerichtet werden. Fig. 8 und 9 enthalten die Darstel- ung eines solchen Apparates, welcher in dem bereits früher erwähnten Werke: „Essai sur les moyens de conduire, d’élever et de distribuer les eaux par M. Genieys, Paris 1829“ sich vorfindet. Die Wasserleitungsröhre A führt das Wasser in ein zylin- drisches Gefäss B, dessen vertikale Wand auf gleicher Höhe mit 10 Oeffnungen von ganz gleichem Durchmesser durchbohrt ist. Neun Oeffnungen führen das Wasser in den grossen Behälter C, von wo aus es durch die Röhre D seiner Bestimmung in der Fabrik zugeführt wird. Aus der zehnten Oeffnung a läuft jedoch das Wasser in ein zweites ver- tikales zylindrisches Gefäss E, welches demnach nur den zehnten Theil der durch die Röhre A zufliessenden Wassermenge oder [FORMEL] erhält. In diesem zweiten Gefässe sind aber- mals 10 Oeffnungen von gleichem Durchmesser auf derselben Höhe gebohrt, und aus 9 derselben läuft das Wasser in den Hauptbehälter C und durch die Röhre D in die Fabrik. Die zehnte Oeffnung b, welche demnach nur [FORMEL] fortführt, leitet das Wasser in ein drit- tes zylindrisches Gefäss F, welches auf gleiche Art mit 10 Oeffnungen von gleicher Grösse versehen ist, wovon nur eine, nämlich c das Wasser in ein geschlossenes Behält- niss G führt. Hieraus ist ersichtlich, dass das in G zuströmende Wasser nur der 1000ste Theil derjenigen Wassermenge seyn werde, welche durch die Hauptröhre A zufliesst. Fig. 8 und 9.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/260>, abgerufen am 18.11.2024.