Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.Widerstände des Wassers in Röhren. der Stösse des Wassers nöthig ist, dem Produkte 56,4 p . l . u = 56,4 p . l ·
[Formel 1]
proporzionalsetzen. Da 56,4 p . l . u das Gewicht eines Wasserkörpers ist, so darf dasselbe nur noch mit einem Koeffizienten A multiplizirt werden, um die wirkliche Kraft 56,4 Q zur Ge- wältigung des Widerstandes vom Stosse zu erhalten. Hieraus ergibt sich der gesammte Widerstand des Wassers an den Wänden der Röhre, Dieser Widerstand muss nun durch das Gewicht einer Wassersäule gewältigt werden, §. 130. Aus der aufgestellten Gleichung [Formel 12] ersehen wir: 1tens. Dass die Höhe des Wasserstandes im Gefässe um so grösser seyn müsse, 2tens. Dass der Widerstand des Wassers in Röhrenleitungen hauptsächlich von Bei kurzen Ansatzröhren ist 1 unbedeutend, demnach kann der Widerstand der Röh- Widerstände des Wassers in Röhren. der Stösse des Wassers nöthig ist, dem Produkte 56,4 p . l . u = 56,4 p . l ·
[Formel 1]
proporzionalsetzen. Da 56,4 p . l . u das Gewicht eines Wasserkörpers ist, so darf dasselbe nur noch mit einem Koeffizienten A multiplizirt werden, um die wirkliche Kraft 56,4 Q zur Ge- wältigung des Widerstandes vom Stosse zu erhalten. Hieraus ergibt sich der gesammte Widerstand des Wassers an den Wänden der Röhre, Dieser Widerstand muss nun durch das Gewicht einer Wassersäule gewältigt werden, §. 130. Aus der aufgestellten Gleichung [Formel 12] ersehen wir: 1tens. Dass die Höhe des Wasserstandes im Gefässe um so grösser seyn müsse, 2tens. Dass der Widerstand des Wassers in Röhrenleitungen hauptsächlich von Bei kurzen Ansatzröhren ist 1 unbedeutend, demnach kann der Widerstand der Röh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0196" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Widerstände des Wassers in Röhren.</hi></fw><lb/> der Stösse des Wassers nöthig ist, dem Produkte 56,<hi rendition="#sub">4</hi> p . l . u = 56,<hi rendition="#sub">4</hi> p . l · <formula/> proporzional<lb/> setzen. Da 56,<hi rendition="#sub">4</hi> p . l . u das Gewicht eines Wasserkörpers ist, so darf dasselbe nur noch<lb/> mit einem Koeffizienten A multiplizirt werden, um die wirkliche Kraft 56,<hi rendition="#sub">4</hi> Q zur Ge-<lb/> wältigung des Widerstandes vom Stosse zu erhalten.</p><lb/> <p>Hieraus ergibt sich der gesammte Widerstand des Wassers an den Wänden der Röhre,<lb/> 56,<hi rendition="#sub">4</hi> P + 56,<hi rendition="#sub">4</hi> Q = 56,<hi rendition="#sub">4</hi> p . l <formula/>. Der Widerstand, welchen die ganze Was-<lb/> sermenge, die durch die Röhre durchgeht, erleidet, ist daher <hi rendition="#g">einer Wassersäule<lb/> gleich, deren Grundfläche die innere Oberfläche (p . l) der Röhre und<lb/> deren Höhe die Grösse</hi> <formula/> + B. v ist.</p><lb/> <p>Dieser Widerstand muss nun durch das Gewicht einer Wassersäule gewältigt werden,<lb/> welche auf den Anfang der Röhre drückt, und das Wasser mit der Geschwindigkeit v<lb/> fortzuschieben im Stande ist. Setzen wir die Höhe des Wasserstandes im Behälter<lb/> über der Mitte der Oeffnung = h und die Fläche der Oeffnung = f, so ist der Druck an<lb/> die Oeffnung der Röhre nach hydrostatischen Grundsätzen dem Gewichte der Wassersäule<lb/> f . h gleich. Weil aber das Wasser bei dem Anfange der Röhre mit der Geschwindigkeit v<lb/> einfliessen muss, so ist hierzu nach §. 103 die Höhe <formula/> oder die Wassersäule f · <formula/> nö-<lb/> thig, es bleibt demnach zur Gewältigung der Widerstände bloss die Wassersäule<lb/> f . h — f · <formula/> übrig, und wir erhalten P + Q = f . h — f · <formula/> = p . l <formula/>.<lb/> Wird diese Gleichung mit f dividirt, und das Glied <formula/> auf die andere Seite gesetzt, so<lb/> haben wir die Höhe des Wasserstandes im Gefässe <formula/>. <hi rendition="#g">Es zer-<lb/> fällt demnach die ganze Druckhöhe h in zwei Theile, wovon der<lb/> erste Theil die eigentliche Geschwindigkeitshöhe des Wassers<lb/><formula/>, der zweite Theil aber diejenige Höhe ist, welche zur Uiber-<lb/> wältigung der Widerstände in den Röhren erfordert wird</hi>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 130.</head><lb/> <p>Aus der aufgestellten Gleichung <formula/> ersehen wir:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">1tens</hi>. Dass die Höhe des Wasserstandes im Gefässe um so grösser seyn müsse,<lb/> je grösser die Geschwindigkeit v und die Produkte <formula/> und B . v sind.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">2tens</hi>. Dass der Widerstand des Wassers in Röhrenleitungen hauptsächlich von<lb/> der Länge der Röhrenleitung 1 bestimmt wird.</p><lb/> <p>Bei kurzen Ansatzröhren ist 1 unbedeutend, demnach kann der Widerstand der Röh-<lb/> renwände vernachlässigt werden, und die Geschwindigkeitshöhe <formula/> ist der Höhe des Was-<lb/> serstandes h gleich, demnach v = <formula/>, wie wir es §. 102 erwiesen haben. Allein<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0196]
Widerstände des Wassers in Röhren.
der Stösse des Wassers nöthig ist, dem Produkte 56,4 p . l . u = 56,4 p . l · [FORMEL] proporzional
setzen. Da 56,4 p . l . u das Gewicht eines Wasserkörpers ist, so darf dasselbe nur noch
mit einem Koeffizienten A multiplizirt werden, um die wirkliche Kraft 56,4 Q zur Ge-
wältigung des Widerstandes vom Stosse zu erhalten.
Hieraus ergibt sich der gesammte Widerstand des Wassers an den Wänden der Röhre,
56,4 P + 56,4 Q = 56,4 p . l [FORMEL]. Der Widerstand, welchen die ganze Was-
sermenge, die durch die Röhre durchgeht, erleidet, ist daher einer Wassersäule
gleich, deren Grundfläche die innere Oberfläche (p . l) der Röhre und
deren Höhe die Grösse [FORMEL] + B. v ist.
Dieser Widerstand muss nun durch das Gewicht einer Wassersäule gewältigt werden,
welche auf den Anfang der Röhre drückt, und das Wasser mit der Geschwindigkeit v
fortzuschieben im Stande ist. Setzen wir die Höhe des Wasserstandes im Behälter
über der Mitte der Oeffnung = h und die Fläche der Oeffnung = f, so ist der Druck an
die Oeffnung der Röhre nach hydrostatischen Grundsätzen dem Gewichte der Wassersäule
f . h gleich. Weil aber das Wasser bei dem Anfange der Röhre mit der Geschwindigkeit v
einfliessen muss, so ist hierzu nach §. 103 die Höhe [FORMEL] oder die Wassersäule f · [FORMEL] nö-
thig, es bleibt demnach zur Gewältigung der Widerstände bloss die Wassersäule
f . h — f · [FORMEL] übrig, und wir erhalten P + Q = f . h — f · [FORMEL] = p . l [FORMEL].
Wird diese Gleichung mit f dividirt, und das Glied [FORMEL] auf die andere Seite gesetzt, so
haben wir die Höhe des Wasserstandes im Gefässe [FORMEL]. Es zer-
fällt demnach die ganze Druckhöhe h in zwei Theile, wovon der
erste Theil die eigentliche Geschwindigkeitshöhe des Wassers
[FORMEL], der zweite Theil aber diejenige Höhe ist, welche zur Uiber-
wältigung der Widerstände in den Röhren erfordert wird.
§. 130.
Aus der aufgestellten Gleichung [FORMEL] ersehen wir:
1tens. Dass die Höhe des Wasserstandes im Gefässe um so grösser seyn müsse,
je grösser die Geschwindigkeit v und die Produkte [FORMEL] und B . v sind.
2tens. Dass der Widerstand des Wassers in Röhrenleitungen hauptsächlich von
der Länge der Röhrenleitung 1 bestimmt wird.
Bei kurzen Ansatzröhren ist 1 unbedeutend, demnach kann der Widerstand der Röh-
renwände vernachlässigt werden, und die Geschwindigkeitshöhe [FORMEL] ist der Höhe des Was-
serstandes h gleich, demnach v = [FORMEL], wie wir es §. 102 erwiesen haben. Allein
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