Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.Elyptische Brückengewölbe. Fig.6. Tab. 19.Ist nämlich W A die Fahrbahn oberhalb des elyptischen Gewölbes D S M B, und ist U N i die Stützlinie dieses Gewölbes; die halbe Spannweite desselben D C = a, seine Höhe in der Mitte B C = b, der Stützwinkel für den willkührlich angenommenen Punkt N oder N n o = l, die Ordinate für denselben Punkt Q N = z, der Krümmungshalb- messer für den kleinen Bogen N n der Stützlinie = R, und der Winkel, welchen der senkrecht oberhalb N im Kreise D R F liegende Punkt R mit dem Scheitel des Gewölbes bildet, F C R = v; ferner die Höhe der Fahrbahn oberhalb dem Scheitel des Gewölbes A B = h; endlich der horizontale Druck, welchen die Fläche Q A B M ausübt = H, so erhält man nach der unten angeführten höhern Rechnung folgende drei Gleichungen zur Bestimmung der Eigenschaften unserer Stützlinie: I. Für den Stellungswinkel ist tang
[Formel 1]
II. Zur Bestimmung der Ordinaten der Stützlinie unter der Fahrbahn ist [Formel 2] III. Für den Krümmungshalbmesser ist
[Formel 3]
§. 381. Fig. Wir wollen demnach den einfachsten Fall zuerst vornehmen und b = 0 setzen; dem- Diess ist offenbar die Gleichung für eine Parabel. Die Stützlinie U N i U' tang
[Formel 9]
Aus
dieser Gleichung folgt, wenn sie differenzirt wird [Formel 10] Den Werth für d l in der Gleichung für R substituirt, gibt [Formel 11] Elyptische Brückengewölbe. Fig.6. Tab. 19.Ist nämlich W A die Fahrbahn oberhalb des elyptischen Gewölbes D S M B, und ist U N i die Stützlinie dieses Gewölbes; die halbe Spannweite desselben D C = a, seine Höhe in der Mitte B C = b, der Stützwinkel für den willkührlich angenommenen Punkt N oder N n o = λ, die Ordinate für denselben Punkt Q N = z, der Krümmungshalb- messer für den kleinen Bogen N n der Stützlinie = R, und der Winkel, welchen der senkrecht oberhalb N im Kreise D R F liegende Punkt R mit dem Scheitel des Gewölbes bildet, F C R = v; ferner die Höhe der Fahrbahn oberhalb dem Scheitel des Gewölbes A B = h; endlich der horizontale Druck, welchen die Fläche Q A B M ausübt = H, so erhält man nach der unten angeführten höhern Rechnung folgende drei Gleichungen zur Bestimmung der Eigenschaften unserer Stützlinie: I. Für den Stellungswinkel ist tang
[Formel 1]
II. Zur Bestimmung der Ordinaten der Stützlinie unter der Fahrbahn ist [Formel 2] III. Für den Krümmungshalbmesser ist
[Formel 3]
§. 381. Fig. Wir wollen demnach den einfachsten Fall zuerst vornehmen und b = 0 setzen; dem- Diess ist offenbar die Gleichung für eine Parabel. Die Stützlinie U N i U' tang
[Formel 9]
Aus
dieser Gleichung folgt, wenn sie differenzirt wird [Formel 10] Den Werth für d λ in der Gleichung für R substituirt, gibt [Formel 11] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0458" n="428"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Elyptische Brückengewölbe.</hi></fw><lb/><note place="left">Fig.<lb/> 6.<lb/> Tab.<lb/> 19.</note>Ist nämlich W A die Fahrbahn oberhalb des elyptischen Gewölbes D S M B, und ist<lb/> U N i die Stützlinie dieses Gewölbes; die halbe Spannweite desselben D C = a, seine<lb/> Höhe in der Mitte B C = b, der Stützwinkel für den willkührlich angenommenen Punkt<lb/> N oder N n o = λ, die Ordinate für denselben Punkt Q N = z, der Krümmungshalb-<lb/> messer für den kleinen Bogen N n der Stützlinie = R, und der Winkel, welchen der<lb/> senkrecht oberhalb N im Kreise D R F liegende Punkt R mit dem Scheitel des Gewölbes<lb/> bildet, F C R = v; ferner die Höhe der Fahrbahn oberhalb dem Scheitel des Gewölbes<lb/> A B = h; endlich der horizontale Druck, welchen die Fläche Q A B M ausübt = H,<lb/> so erhält man nach der unten angeführten höhern Rechnung folgende drei Gleichungen<lb/> zur Bestimmung der Eigenschaften unserer Stützlinie:</p><lb/> <list> <item>I. Für den Stellungswinkel ist tang <formula/></item><lb/> <item>II. Zur Bestimmung der Ordinaten der Stützlinie unter der Fahrbahn ist<lb/><formula/></item> <item>III. Für den Krümmungshalbmesser ist <formula/></item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 381.</head><lb/> <p><note place="left">Fig.<lb/> 7.</note>Die aufgestellten drei Gleichungen sind allgemein und behalten ihre vollkommene<lb/> Richtigkeit, was man immer für Werthe den Grössen b, h und a beilegen mag.</p><lb/> <p>Wir wollen demnach den einfachsten Fall zuerst vornehmen und b = 0 setzen; dem-<lb/> nach verschwindet hier die Elypse und es bleibt uns nur die Steinmasse oder <hi rendition="#g">ein Qua-<lb/> derstein</hi> übrig, dessen Länge U U' = 2 a und die Höhe A B = h ist, für welchen<lb/> nunmehr die <hi rendition="#g">Stützlinie</hi> aufzusuchen ist. Da in den vorigen Gleichungen alle Glieder,<lb/> welche b enthalten, verschwinden, so haben wir tang <formula/> und<lb/><formula/>, sonach<lb/> Q N — A i = <formula/> (N p)<hi rendition="#sup">2</hi> = i p. Daraus folgt (N p)<hi rendition="#sup">2</hi> = <formula/> · i p.</p><lb/> <p>Diess ist offenbar die <hi rendition="#g">Gleichung für eine Parabel</hi>. Die Stützlinie U N i U'<lb/> ist demnach eine Parabel, in welcher i p und N p die Coordinaten und die Grösse<lb/><formula/> der Parameter ist.</p><lb/> <note xml:id="note-0458" prev="#note-0457" place="foot" n="*)">tang <formula/> Aus<lb/> dieser Gleichung folgt, wenn sie differenzirt wird <formula/><lb/> Den Werth für d λ in der Gleichung für R substituirt, gibt <formula/></note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [428/0458]
Elyptische Brückengewölbe.
Ist nämlich W A die Fahrbahn oberhalb des elyptischen Gewölbes D S M B, und ist
U N i die Stützlinie dieses Gewölbes; die halbe Spannweite desselben D C = a, seine
Höhe in der Mitte B C = b, der Stützwinkel für den willkührlich angenommenen Punkt
N oder N n o = λ, die Ordinate für denselben Punkt Q N = z, der Krümmungshalb-
messer für den kleinen Bogen N n der Stützlinie = R, und der Winkel, welchen der
senkrecht oberhalb N im Kreise D R F liegende Punkt R mit dem Scheitel des Gewölbes
bildet, F C R = v; ferner die Höhe der Fahrbahn oberhalb dem Scheitel des Gewölbes
A B = h; endlich der horizontale Druck, welchen die Fläche Q A B M ausübt = H,
so erhält man nach der unten angeführten höhern Rechnung folgende drei Gleichungen
zur Bestimmung der Eigenschaften unserer Stützlinie:
Fig.
6.
Tab.
19.
I. Für den Stellungswinkel ist tang [FORMEL]
II. Zur Bestimmung der Ordinaten der Stützlinie unter der Fahrbahn ist
[FORMEL]
III. Für den Krümmungshalbmesser ist [FORMEL]
§. 381.
Die aufgestellten drei Gleichungen sind allgemein und behalten ihre vollkommene
Richtigkeit, was man immer für Werthe den Grössen b, h und a beilegen mag.
Fig.
7.
Wir wollen demnach den einfachsten Fall zuerst vornehmen und b = 0 setzen; dem-
nach verschwindet hier die Elypse und es bleibt uns nur die Steinmasse oder ein Qua-
derstein übrig, dessen Länge U U' = 2 a und die Höhe A B = h ist, für welchen
nunmehr die Stützlinie aufzusuchen ist. Da in den vorigen Gleichungen alle Glieder,
welche b enthalten, verschwinden, so haben wir tang [FORMEL] und
[FORMEL], sonach
Q N — A i = [FORMEL] (N p)2 = i p. Daraus folgt (N p)2 = [FORMEL] · i p.
Diess ist offenbar die Gleichung für eine Parabel. Die Stützlinie U N i U'
ist demnach eine Parabel, in welcher i p und N p die Coordinaten und die Grösse
[FORMEL] der Parameter ist.
*)
*) tang [FORMEL] Aus
dieser Gleichung folgt, wenn sie differenzirt wird [FORMEL]
Den Werth für d λ in der Gleichung für R substituirt, gibt [FORMEL]
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